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Sonntag, 18. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 6 - Gladstone nach Yeppoon (18.01.2015)

Mittlerweile sind wir routiniert nur die notwendigsten Sachen vom Auto zum Hotelzimmer mitzunehmen. Die Koffer bleiben prinzipiell im Auto, und wir nehmen nur Sachen zum Wechseln, Waschzeug und den Kabelbeutel für alle technischen Geräte mit aufs Zimmer. Entsprechend schnell ist das Auto wieder beladen. Danach gehen wir wie jeden Tag zunächst Frühstücken: Bacon, Eggs, Tomato and Toast, dazu Cappuccino, da kosten zwei Portionen schon mal A$ 42 (knappe 30 Euro). 

Die heutige Route:
Noch nicht lang erloschen

Die knappen 200km heute, strecken wir wieder durch diverse Zwischenhalte und Umwege, da wir sonst um 12 Uhr am Zielort wären. Der heutige Weg zeichnet sich durch lange Geraden, mit recht wenig Verkehr ab, dazu eine unerträgliche Hitze und Feuchtigkeit. Jaja, wir haben uns freiwillig diese Region rausgesucht.

Bis Rockhampton fahren wir nahe zu durch und unterbrechen die Fahrt nur ein paar Caches, von denen die meisten leider nicht auffindbar sind. So entdecken wir aber eine Stelle, an der es vor kurzem gebrannt hat. Beängstigend.
Historischer Bahnhof
Mount Morgan
In Rockhampton entdecken wir ein Sehenswürdigkeitenhinweis, dass auf die historischen Gebäude in Mount Morgan hinweist. Also planen wir auch hier noch einen Zwischenstopp ein, auch wenn wir dafür noch ein mal 30km in den Süden fahren müssen. Der Weg nach Mount Morgan führt über eine recht enge, sehr kurvenreiche Bergstraße, die bewusst nur für 40km/h zugelassen ist. Sehr viel schneller kann man hier auch nicht fahren. In Mount Morgan selbst ist ein großer Teil der städtischen Gebäude tatsächlich im Kolonialstil erhalten geblieben.


Danach heißt es aber auf zur Unterkunft, Karen schickt uns erst einmal ganz falsch, also auf gut Glück weiter. Es ganzes Stück außerhalb von Yeppoon entdecken wir einen Wegweiser zum Resort. Eine riesige Anlage, die von außen einen modernen Eindruck macht. Von innen leider so gar nicht. Der Fahrstuhl (keine Ahnung wo die Treppen sind), scheint BJ 1960 und macht keinen vertrauenserweckenden Eindruck, die Einrichtung unseres Zimmers ist wie ein Rundgang durch die letzten Jahrzehnte: Nachtischschränke - 60er, Tür und Balkon - 70er, Schaltertechnik - 80er, Bad und Bett - 90er, und Fernseher und Kühlschrank - 2000+. 
Als so ziemlich erste Handlung im Zimmer stellen wir die Klimaanlage ab, die ist auf arktisch eingestellt und wir sind nicht in den Süden gefahren, um hier den Winter zu simulieren. Leider führt dies zwangsläufig dazu, dass der Boden langsam zu einem See wird. Egal, Hauptsache warm. Vor unserem Balkon ist allerdings die Klimaanlage für die Rezeption und die Restaurants im Erdgeschoss, diese macht einen Heidenlärm und bringt sicher keine entspannte Nacht.
Am Nachmittag gibt's einen recht kurzen Abstecher an den Pool und ins Meer, dies muss aber nach einer guten Stunde abgebrochen werden, da ich mir am Vormittag beim Fahren die rechte Schulter verbrannt habe. Doof, wenn man sich mit LSF 50+ bis zur T-Shirt-Grenze eincremt und dann auf ärmellos wechselt.
Auf der Zufahrtsstraße zum Resort hat ein freundlicher Cacher eine Cachereihe von 24 Caches erstellt. Mit einer mir nicht nachvollziehbaren geringen Frequentierung - die letzten Logeinträge waren vom 17.11.14, 15.12.14 und 10.01.15....in Deutschland hätte eine derartige Runde einen Zulauf von bis zu 50 Cachern am Tag. Dennoch bietet diese einen guten Zeitvertreib bis zum Abendbrot und wir bekommen mal wieder Kängurus zu sehen.
Yeppon

Nachdem leckeren Burger- bzw. Rump-Steak-Abendbrot, dass wir nach vielen Runden durch Yeppoon (kaum ein Restaurant offen) bekamen, kommt das inoffizielle Highlight des Tages: Ich erlaube mir an der Rezeption zu fragen, wie ich denn Zugang zum Internet bekomme. Ein gesichertes WLAN-Netzwerk hatte ich tagsüber schon entdeckt. Die freundliche Dame erklärt mir, dass ich doch nur den Stecker vom Modem mit meinem Laptop verbinden muss. Wie kein WiFi? Nein, kein WiFi...ok, also doch noch prähistorisch. Techniker Rick begleitet uns aber gern, um das Internet einzurichten...hm, braucht er nicht, LAN-Kabel anstecken kann ich selbst, aber er lässt sich nicht abhalten. Kaum auf der Butze angekommen, fliegt als erstes die Sicherung raus, gut, dass ich eine Taschenlampe mithabe, sonst sehe auch Rick alt aus, ok gut, Rick ist nicht der jüngste, so viel älter würde er also auch nicht aussehen. Nach einer halben Stunde ist die Ursache gefunden, der Schalter für die Balkonbeleuchtung hat einen Kurzschluss. 
Nun aber zum Internet. Das Modem hat kein LAN-Kabel. Erneut frage ich nach WiFi, laut Rick gibt's kein WiFi und macht sich stattdessen auf die Suche nach einem LAN-Kabel und kommt 10 Minuten später mit einem ziemlich verdrehten, mehrfach geknickten Kabel zurück und wer hätte es gedacht, es ist keine Verbindung möglich. Er sucht die Ursache zwischen Modem und Wandstecker, während ich ihm erkläre, dass mein Laptop keine Verbindung zum Modem bekommt, bei dem Kabel wohl kein Wunder. Als ich schon resigniere, und anbiete, dass ich auch auf Internet verzichten kann bietet Rick mir plötzlich ein WiFi-Modem an. Hää? Wo kommt das jetzt her? Weitere 10 Minuten später steht er mit einem WiFi-Modem mit Originalkarton vor Tür, Anschalten, Verbinden, Passwort eingeben...geht nicht! Der gute Rick hat indes das Modem wieder ausgeschalten. Hmpf, einmal mit Profis arbeiten! Danach geht endlich alles! Juhu. ABER ich muss das Modem morgen früh wieder an der Rezeption abgeben. What? Naja, das reicht sicher auch noch einen Tag später, bei der Abreise.

Kaum haben wir gedacht, dass nun endlich alles in Sack und Tüten ist, kommt das nächste Problem: Vor der Balkontür befinden sich zur Mückenabwehr noch Gazetüren, die nur mit Fingerspitzengefühl zu bewegen sind, da sie sonst aus der Schiene rutschen, was uns in auch gleich mehrfach passiert. Nach dem auch das wieder repariert ist, hat sie eine dicke, fette Spinne, direkt über meinen Balkonplatz breit gemacht. Nein, da will ich nicht mehr sitzen, kein Plan, ob das Vieh giftig ist, riskieren will ich lieber nichts. Da wir keinen Besen haben, muss das Bügelbrett zur Spinnenentfernung zweckentfremdet werden. Das gelingt auch irgendwann und das Vieh ist endlich weg. Zur Sicherheit drehe ich mich aber aller paar Minuten um, ob es oder ihre Freunde nicht wieder gekommen sind. 

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