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Samstag, 24. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 12 - Airlie Beach nach Townsville (24.01.2015)

Zum morgendlichen Ablauf brauch ich glaube nichts mehr groß schreiben, außer, dass unser Frühstückslokal heute morgen vor 9 Uhr bereits rappelvoll war und ich eine gute Viertelstunde allein fürs Bestellen anstehen musste, die prophezeiten 25 Minuten seitens der Bedienung dauert unsere Bestellung dann zum Glück nicht. Nachdem wir wieder einmal alles im Auto verstaut und ausgecheckt haben, gehts in Richtung Townsville. Unsere Route sieht knapp 280km vor.

Die heutige Route:

Wir fahren den ersten Teil der Strecke durch und halten erst nach 40km für einen Cache. Wir haben in der vergangenen Woche mehrfach Caches gefunden, die zwei Wochen vorher bereits von anderen deutschen Cachern gefunden wurden, sie waren von Cairns nach Brisbane unterwegs. Die Verzweiflungen über nicht findbare bzw. Caches in der Pampa, ließ uns schauen, welche die Caches sie erfolgreich erledigt haben, um so unsere Chancen auf Erfolg zu erhöhen. Gleich der erste Anlauf geht gründlich schief. Wieder erstreckt sich viel Busch und hohes Gras um den Cache. Danke nein.

Aber zum Thema hohes Gras fällt mir noch ein, dass des Australiers liebste Beschäftigung die Grasmahd ist. Jeden Tag mindestens fünf Verschiedene, die am Straßenrand Gras mähen. Nur leider nicht bei den Caches.
Unser nächster Zwischenhalt ist in Bowen. Der nächste Cache ist bei einem schönen Aussichtspunkt mit herrlichen Blick über die Region und leider liegt auch hier der Cache wieder mitten in der Pampa im hohen Gras. Nächste Anlauf am Strand. Gern würden wir ins Meer hüpfen, aber hier gehen alle nur mit Quallenanzügen ins Wasser, das wird also nichts. Ein weiterer Cache ist hier den Berg hoch auf einer Aussichtsplattform. Nachdem wir die 50 Höhenmeter bei der Hitze überwunden haben, stellen wir oben fest, der Cache liegt wieder nicht bei den zisch guten Versteckmöglichkeiten, sondern man muss über Felsen klettern. Die regen uns hier echt auf.


Nach Bowen heißt es erstmal wieder Kilometer schruppen. Die Straße führt stetig gerade aus, keine Autos weit und breit, dazu eine Begrenzung auf 100km/h. Langweiliger gehts nimmer. Um meinen Adrenalinhaushalt etwas in die Gänge zubringen und nicht einzuschlafen, versuche ich der Monotonie entgegen zuwirken und fahre etwas über 110km/h. Es soll nicht lange gut gehen. Es kommt uns ein Polizeiauto mit Blaulicht gegen, erst denke ich mir nix dabei, er kommt ja in unsere Richtung und möchte bestimmt wo anders hin. Erst als er nach uns wendet, ein "Scheiße"... am Parkplatz rausfahren und die Unfreundlichkeit in Person steigt aus dem Polizeiwagen.
Das Gespräch lief in etwa so ab...mal in Deutsch, in Englisch bekomme ich das nicht rekonstruiert:
Polizist (P): 115
Ich (S): G'Day
P: 115
S: Soll ich gefahren sein?
P: 115
S: Ganz schön schnell, ich dachte es waren nicht mehr als 110.
P: Sie können es sich auf dem Radar anschauen.
Hin zum Wagen, er zeigt mir die Zahl 115 auf dem Messgerät. Ja, das könnte alles sein. Kein Beweisbild kein nichts. Dazu gemessen, aus einem entgegenkommen Fahrzeug? Wie geht das denn?
P: Führerschein.
reiche ich
P: Wie schnell darf man hier?
S: 100.
P: Papiere für den Mietwagen.
Da hab ich nur einen Papierwisch, den er ausgiebig studiert.
P: Wie lange bleiben Sie in Australien?
S: Bis 10. Februar.
Danach folgt lange nichts, dann reicht er mir alles wieder.
P: Sie haben die Strafe an den Staat Queensland zu bezahlen, wenn Sie dem nicht nachkommen, werden Sie verhaftet. Haben Sie das verstanden?
S: verängstigt Äh ja.
Polizist steigt ein und fährt.

Keine Erklärung, wie und wann ich das zu bezahlen habe, kein einziges freundliches Wort, er hat sich bei mir ja noch nicht mal mit Namen vorgestellt und auf dem erhaltenen Wisch steht mein Name, mein Geburtsdatum ist kaum leserlich, meine Adresse ist der Airport Dr in Cairns!?, keine Führerscheinnummer. Nur, dass ich A$ 227 zu entrichten habe. Klasse.
Also in Deutschland würde ich direkt in Widerspruch gehen, der Wisch ist nichts aussagend, und ne 115 auf einem Gerät, das alles mögliche gemessen haben kann, ist kein wirklicher Beweis.
In Australien habe ich 30 Tage zum Bezahlen Zeit und die nächsten Tage ist Sonntag bzw. Feiertag, vor Dienstag kann ich die Strafe eh nicht bezahlen. Genug Zeit darüber nachzudenken, ob ich die Sache nicht vielleicht aussitze.
Im Hotel hab ich die Dame an der Rezeption gefragt, wo die nächste Stelle zum Bezahlen ist und sie meint klipp und klar, dass ich die Strafe nicht bezahlen soll und verhaften können sie mich auch nicht, weil dazu vorher erst einmal ein Gerichtstermin notwendig ist. Hmmm. Was nun? Morgen mal noch n dritte Meinung einholen.


Nach der Polizeiaktion ist die Stimmung erstmal im Keller. An dem Parkplatz wollten wir aber so wie so raus fahren, wir haben einen Cachetermin, den wir dann auch finden.

Nach etlichen Kilometern wollen wir wieder für einen Cache raus fahren und gelangen zu einer Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, dass es so etwas hier gibt hätte ich auch nicht vermutet.

Kurz vor Townsville überqueren wir eine Brücke auf der mittig ein Cache versteckt ist, ja warum nicht, so viel Zeit ist nun auch noch. Und dann wird's eklig, denn wir müssen gute 350m über die Brücke, um die Mitte selbiger zu erreichen und links und rechts an den Geländern eine gefühlte Million Spinnen und was für riesen Viehcher. Oar ist das eklig. Ich hab keine Probleme mit Spinnen, allerdings hier unten schon. Kurz gesucht, nix gefunden und schnell den Rückwärtsgang eingelegt. Igitt.

Noch ein letzter Halt, denn gehts zum Hotel. Karen hat uns völlig falsch geschickt, aber auch nur, weil ich heute morgen nach "Seagull Resort" als Ziel gesucht habe und sie es nicht kannte, dann eben mit Adresse. Hausnummer 74 kannte sie nicht, Vorschlag war die 75, naja kann ja nicht so weit weg sein. Doch ist es, 7km um genau zu sein. (Mit Seagulls Resort hätte sie die Suchanfrage übrigens verstanden.)
Endlich am Hotel, die nächste Ernüchterung, die Anlage ist zwar schön, unser Zimmer geht aber mehr so als gehobenes Motel durch. Und wir haben schon wieder keinen Balkon. Dabei wollten wir doch explizit nur Hotelzimmer mit Balkon. Ein Zimmertausch bringt hier aber auch nichts, denn kein Zimmer hat einen Balkon. Und weil's so schön ist, ist vor jedem zweiten Zimmer zwar ein Tisch, aber es ist Rauchverbot. Daran halten wir uns ganz sicher...

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