Seiten

Freitag, 4. Dezember 2015

Vorerst letzter Tag

Der Vollständigkeit halber bin ich natürlich noch den letzten Tag der Woche Korea schuldig.
Gestern Abend gab's in der Hotel Lounge gut Bier, will heißen: bis 20 Uhr sind Getränke inklusive, ich war leider ziemlich spät dran, da ich nicht eher aus dem Büro kam, also bestellte ich eins zum Abendbrot. Da ich aber spät dran war, war das Angebot am Buffet nur noch mehr dürftig, der sogenannte Evening Snack, war also wirklich nur ein Snack. Das Bier verpuffte leider auch recht schnell, so dass ich noch eins bestellte, 19:55 Uhr erklärt mir die Hoteldame "Is the last one" - naja ich hab ja noch 5 Minuten, mal sehen. ;-) Zwei Minuten nach 20 Uhr ist sie wieder bei mir am Tisch und fragt, ob's noch sein darf? Ja, wie jetzt? Also bekomme ich noch eins, obschon ich noch gar nicht das letzte Bier geschafft hatte. Mit drei Bier intus und wenig Essen geht's also angetüdelt ans Koffer packen. Immerhin kann ich mit fast sauberen Klamotten zurückreisen, da ich den kostenlosen Wäschedienst von täglich drei Wäschestücken gut genutzt habe.
Nach dem ich meinen Cachetermin auch kurzfristig kältebedingt abbrechen musste, begab ich mich ja - wie gestern schon erwähnt - später noch mal in der Kälte zum Spätshop, noch ein Bierchen holen. Ich hatte gehofft ein 500ml Bier zu bekommen, bekam aber nur die 920ml Plasteflaschenversion. Uff. Geschafft habe ich das jedenfalls nicht, was u.a. auch an der Plasteflasche lag. Der Tag begann deshalb heute entsprechend leicht verkatert.
Vor Arbeitsbeginn musste ich auschecken, da mein Flug 00:20 Uhr geht, immerhin kann ich den Koffer im Hotel verwahren.
Da ich heute einen Nachtflug habe, bin ich schon gegen 8 Uhr im Büro, ich will heute Abend eher gehen, weil der letzte Bus gen Flughafen 18:35 Uhr fährt.
Der Arbeitstag ist heute geprägt von vielen Besprechungen und Hilfestellungen, nichts was man an einem Freitag tun möchte, vor allem nichts, was man - wenn auch leicht - verkatert tun möchte.
Zum Mittag werde ich nochmals vom Projektteam eingeladen, wir gehen in ein koreanisches Restaurant, sie sagen, dass sie zum ersten Mal in diesem Restaurant sind und mir entsprechend nichts empfehlen können, als ich erwidere, dass es auch mein erster Besuch in dem Restaurant ist und es von daher nicht so schlimm ist, dauert es einen Moment bis sie die Ironie verstehen.
Ich wähle wieder die nicht-spicy-Variante und bekomme eine sehr leckere Suppe mit Gemüse, Muscheln und undefinierbaren Grünzeug. Dazu werden Seetang, Chili und sehr salzige Shrimps gereicht. Für jeden stehen außerdem Ente, Kimchi und noch anderes undefinierbares Grünzeug bereit. Das Grünzeug sah aus wie Spinat, schmeckte völlig anders und auch die Dolmetscherin konnte mir nicht sagen, was es genau ist. Hauptsache es hat geschmeckt.
Da ich zum Glück schon früh gefragt wurde, wann mein Flug heute geht, erlaubt man mir schon 17:30 zu gehen, auch weil ich heute eine Stunde eher da war und wir alles wichtige klären konnten.

Flughafen-
Essen
Im Hotel hole ich eben noch meinen Koffer und warte am Bushalteplatz auf den Transfer zum Flughafen. Als ich in den Bus einsteige, möchte ich auch gern mein Ticket sofort bezahlen, darf ich aber nicht, erst an der Hotel-Endstation, nagut. Auf der Route ist mein Hotel das zweite auf der Tour vom Flughafen, um alle anderen Hotels in der Gegend auch noch anzufahren, fährt der Bus insgesamt achtmal an meinem Hotel vorbei. Eigenartige Streckenführung, aber wenn sie meinen, es sei so effizient, bitte.
Am Flughafen bin ich gegen 19:30 Uhr. Einchecken kann ich leider erst ab 21 Uhr. Ich möchte gern noch ein paar Caches am Flughafen absolvieren, aber mit Gepäck ist das blöd, also muss ich warten bis ich mein Gepäck los bin.
Ich überbrücke die Zeit mit einem nicht ganz so tollem Imbiss-Essen. Immerhin muss ich dafür nicht preislich Miteigentümer des Flughafen werden, das habe ich an etlichen Flughäfen schon anders erlebt.
Als 21 Uhr der Check-In-Schalter öffnet, steht bereits eine große Schlange davor. Nach 30 Minuten bin ich endlich mein Gepäck los und kann mich auf Cache-Tour am Flughafen begeben. Sechs Stück gibt es insgesamt, geplant habe ich erstmal nur die drei Caches, die im Umkreis von 400m liegen. Der erste liegt an einer sehr offensichtlichen Stelle, aber ich kann einen günstigen Moment abgreifen und ungestört loggen. Der zweite Cache liegt zwischen Schnellstraße und Parkhaus in einer ziemlich dunklen Ecke. Leider hab ich meine Taschenlampe schon mit dem Gepäck aufgeben müssen und mit dem Handy ist es etwas sperrig zu suchen und letztlich zu loggen und leider auch etwas auffällig. Zu Suchen ist hier etwas Grünes. Ja, zugegeben sah das Gesuchte extrem echt aus, wie Löwenzahn, so dass ich fast drauf reingefallen wäre. Aber schlussendlich ließ ich mich nicht austricksen.
Der letzte Cache - leider unloggbar
Der letzte Cache liegt 300m in die andere Richtung, ebenfalls zwischen Schnellstraße und Parkhaus. Hier suche ich gute 15 Minuten, bis ich endlich fündig werde. Loggen kann ich hier allerdings nicht, da der Logstreifen völlig durchnässt und unbeschreibbar ist.
Nachdem auch dieser erledigt ist, sehe ich auf dem GPS, dass die nächsten Caches gut einen Kilometer entfernt sind, ein Blick auf die Uhr zeigt halb 11 abends, in einer Stunde ist Boarding, ich gehe wohl lieber zurück und stürze mich ins Eincheck-Prozedere.
Kaum im Terminal angekommen, bin ich erstmal völlig überfordert, wo ich hin muss. Ich muss zu Gate 110. Ich finde eine Karte: links sind die Gates 1-50 und rechts die Gates 51-100, für die Gates 101-150 ist ein Zugsymbol genau an meinem Standpunkt angegeben. Also schlussfolgere ich, dass ich an meinem Standpunkt den Zug nehmen muss, die fahren gewöhnlich im Untergeschoss ab, kaum komme ich mit dem Fahrstuhl dort an, resigniere ich, dass dem nicht so ist. Also wieder hoch und weiteres Herumirren bis ich schließlich die Passkontrolle finde. Immerhin komme ich durch diese problemlos und dann zeigt sich auch der Zug zum passenden Gate.
Am Gate hab ich noch eine gute Stunde Wartezeit. Die Dame am Gate versuchte mehrmals Fluggäste aufzurufen, unglücklicherweise fängt sie jedes Mal ihre Durchsage in dem Moment an, als auch auf der Baustelle neben an, die Bohrmaschine angeworfen wurde. Sie zeigte in der Stunde ein unglaubliches Talent synchron zur Bohrmaschine zu sein, so dass niemand ihre Durchsage verstand.
Im Gegensatz zum Abflug aus Deutschland ging der Flug mehr als pünktlich.
In Istanbul hatte ich nochmals drei Stunden Aufenthalt, die meiste Zeit davon verbrachte ich auf den Freiluft-Raucherplätzen, und schlussendlich bei einem Bier in einer Bar mit kostenlosen WLAN.
Bei Ankunft in Leipzig mache ich noch einen Cache und dann geht es endlich wieder nach Hause, kaum steht mein Koffer 30 Sekunden im Hausflur, schon hat die Queen ihren Thron eingenommen. Zu Hause ist also alles beim Alten.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Scheiße, ist das kalt!

Blick aus dem Hotelzimmer
Als ich heute morgen noch vorm Aufstehen aufgewacht bin, sah es draußen trocken aus und ich stellte mich auf einen moderaten Wintertag ein, während des Frühstücks setzte ein Schneesturm ein und hüllte alle Straßen in weiß. Zum Glück sitze ich ja im warmen Büro.
Blick aus dem Büro
Apropos Büro, da isses heute eher nervig, mir werden nur Fragen zu Dingen gestellt, von denen ich keine Ahnung habe. Mir ist es entsprechend den halben Tag mehr als peinlich, dass ich immer wieder abwiegeln und auf andere Personen verweisen muss. Entsprechend schaut man in enttäuschte Gesichter, obwohl sie so höflich zu einem sind, dass sie doch Verständnis zeigen. In Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit.

Die Postkarten hatte ich auf dem Schreibtisch liegen, weil ich in der Mittagspause mal eben zur Post hüpfen wollte, dies blieb natürlich nicht unentdeckt und die koreanischen Kollegen wollten die Motive sehen, im Gegensatz zu mir, waren sie durchaus beeindruckt. Als ich Ihnen erklärte, was ich eigentlich unter einer Postkarte verstehe und für was diese gedacht sind, schaue ich in noch erstauntere Gesichter. Immer für eine Überraschung gut.
In der Mittagspause wage ich den Sprung zur Post, diese liegt mehr oder weniger in einem Hinterhof (je nach Definition) und bekommt sicher nicht oft "touristischen" Besuch. Ich verlange sieben Briefmarken nach Deutschland, schnell zeigt mir die Postangestellte, dass eine Briefmarke 400 Won kostet. Während sie die sieben Marken rauskramt, hab ich schon 2.800 Won hingelegt und lege die Karten fürs Kleben bereit. Sie legt mir die Marken hin und greift zum Taschenrechner, noch bevor sie mir ihr Endergebnis nennen kann, sage ich "I know 2.800." und zeige aufs Geld. Mir wird ein überraschter Blick erwidert. Ich nehme die Marken, lecke sie an (ja, ihr bekommt angeleckte Briefmarken! :-P) und klebe sie auf. Der zweite Schock für die Postangestellte.

Naja, nun sind sie bei der Post, ich fürchte aber, dass ich eher zu Hause bin.

Nun brauch ich noch ein Mittag. Ich hab heute keine Lust auf Koreanisch, dass gabs die letzten Tage fast nur, also wage ich den Besuch bei Burger King, im Menüplan: Garlic Steak Burger. Der Laden ist proppevoll, ich muss warten bis der Burger fertig ist. Die Dame, die die fertigen Bestellungen ausruft, "brüllt" alles nur in koreanisch, ich muss also bei jeder potentiellen Einzellieferung schauen, obs passt. Der Burger an sich ist lecker, wenn auch scharf; und hat einen sehr guten Knoblauchanteil.

Zum Feierabend will ich gern noch einen Cache finden, aber es ist verdammt elend kalt, da will man keine Sekunde länger draußen sein, als unbedingt nötig. Also breche ich meinen Cachetermin recht schnell wieder ab. Das Thermometer zeigt zwar nur -1°C, gefühlt sind es aber mindestens -20°C.  Selbst als ich später mit zwei Hosen, T-Shirt, Pullover und Winterjacke zum Spätshop - keine zwei Gehminuten entfernt - laufe, friert mir fast alles ab. Da lob ich mir doch das beheizte Klo, um wenigstens nach Rückkehr auf dem Hotelzimmer direkt einen warmen Hintern zu bekommen.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Postkarten auf Umwegen

Weihnachtsdekoration
Heute schifft es in Strömen, dank wasserdichter Jacke bleib ich zumindest oben rum trocken, was man von meinen Schuhen nicht gerade behaupten kann. Dann halt barfuß im Büro, nützt nix. 
Auf Arbeit gibts heute etliche Besprechungen und viel Nacharbeit dazu, nicht sehr spannend für den Blog. In der Mittagspause versuche ich indes mal wieder Postkarten zu besorgen und ich verzweifle gerade wieder daran, dass viele Läden vollgepackt bis oben sind, aber keiner Postkartenständer vorm oder im Laden hat. Kann doch nicht so schwer sein, mal Postkarten zu finden? Anscheinend doch. 
In der Mittagspause schiffts noch mal mehr als am Morgen, und damit sind die Schuhe noch nasser als so schon. Ich gehe entsprechend im Schnellschritt um den Block, hole mir ein Sandwich und bin nach knappen 20 Minuten wieder im Büro. Zu ungemütlich ist das heute. 
Wenigstens gibt im Büro die Reise der Pinguine, die zur Tageserheiterung beträgt. Zur Erklärung: Der Laufstil einiger Leute erinnert stark an den von Pinguinen: Fuß kaum heben, ein paar Zentimeter weiter vorn schlürfend wieder aufsetzen, anderen Fuß kaum abheben und schlürfend aufsetzen und das Ganze in schnell - wie so'n Pinguin mit Schuhen. ;-)

Nach dem Abendbrot frage ich aus Verzweiflung im Hotel, wo man Postkarten kaufen kann, das scheint wohl für Koreaner gar nicht soooooo üblich zu sein, denn sie wissen gar nicht so recht, was ich meine und wollen mir Karten mit traditionellen Motiven empfehlen, nein Ansichtskarten, nichts traditionelles. Aber gut. Ich werde zum Myeongdong-Market und ins Underground-Shopping-Center in der Nähe verwiesen, da war ich aber gestern schon.
Also empfiehlt man mir den Stadtteil Insa-dong, dort gäbe es viele Einkaufsmöglichkeiten für Antiquitäten und andere traditionelle Mitbringsel. Auf zum Taxi, der ältere Herr spricht leider überhaupt kein English und Karte lesen kann er ohne Brille auch nicht - da kann die Innenraumbeleuchtung noch so hell sein. Ich hoffe ich komme dennoch dort raus, wo ich hin will. Nach knapp 5 Minuten sind wir auch schon man Ziel. Er zeigt ganz aufgeregt zu einer Straße, die wohl das Ziel ist. Herrje. Die Fahrt kostet 3.800 Won, dann darf es auch schon mal so ein Abenteuer sein. 

Ich grase einige Läden ab und finde wieder keine Postkarten, dann entdecke ich Chop sticks, die wollte ich aus Metall eh mitnehmen, ich frage auch nach Postkarten und mir wird eine Papierpackung (darin enthalten etwa 10 Postkarten) in einer einsamen Ecke gezeigt. Oh man! Kein Wunder, dass ich seit Tagen nichts finde, da muss man erstmal drauf kommen! Ich kaufe das Paket ohne näher reinzusehen - was soll bei Postkarten schon weiter schief gehen?


Die Post schaffe ich leider nicht mehr pünktlich und muss auf morgen vertagt werden.

Noch schnell ein Abstecher zu 7-Eleven "Bierchen" besorgen. Cass ist koreanisches Bier, dass ich bereits im Hotel gekostet habe, es schmeckt sehr mild, und könnte auch gut als deutsches Bier durchgehen. Die 640ml-Flasche kostet 2.000 Won (1,63€). 

Zurück zum Hotel gehts zu Fuß, nach ein paar Tagen ist man auch dran gewöhnt, dass für Autofahrer die Ampel solang grün ist, wie keine Fußgänger auf dem grüngeschalteten Fußgängerüberweg sind. Aber auch sonst ist die Haltelinie dafür da, darüber hinaus zu fahren, um quasi direkt "davor" zu halten. Obwohl ich unterwegs noch für ein paar Foto stoppe und gute 5km zurückzulegen habe (dabei auch etliche Kreuzungen zu überqueren habe), bin ich selbst überrascht, dass ich binnen einer halben Stunde wieder am Hotel bin.
Vorm Bloggen heißts erstmal Postkarten schreiben und ich muss leider feststellen, dass die Postkartenmotive sogar nicht der Burner sind. Entweder das Motiv an sich ist scheiße oder das Bild wurde in den 80ern aufgenommen. Oh man, dass das Verschicken von ein paar Postkarten so ausartet hätte ich auch nicht erwartet, nagut erstmal abwarten, was morgen noch bei der Post auf mich zu kommt.

Wenn ich nach dem Bierchen nicht so müde gewesen wäre, dass ich gegen 22 Uhr am Schreibtisch eingeschlafen wäre, hätte ich den Artikel gar gestern noch pünktlichst geschafft.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Langsam kehrt Routine ein

Vor der Arbeit wollte ich noch ein paar Postkarten besorgen, leider gibt's rings ums Hotel/Arbeit nur Fressmeilen, also vertage ich das auf Feierabend.
Gestern Abend hieß es, ich solle morgen direkt in den 23. Stock umziehen, heute morgen also direkt hochgefahren, um festzustellen, dass ich überhaupt keinen Plan habe, welchen Schreibtisch man mir gestern zeigte, hier sieht aber auch alles gleich aus! Und dabei habe ich einen sehr guten Orientierungssinn, dieser nützt mir hier leider gar nichts. Nachdem ich also einmal im linken und einmal im rechten Bürotrakt war und den vermeintlichen Platz nicht fand, beschloss ich im 21. Stock nachzufragen, ob man mir meinen Platz erneut zeigen könnte, und wer hätte es gedacht: doch nicht umziehen. Mal sehen, was mir heute Abend gesagt wird.
Langsam kehrt nun Routine ein, will heißen, ich erkläre immer und immer wieder die selben Dinge. Anstrengend. Immerhin hab ich mich schon dran gewöhnt, dass ich immer "Shu'shan" oder auch einfach nur "Shan" genannt werde...naja, so lange sie mich nicht "Usan" nennen ist alles gut, sonst wäre ich ein Regenschirm und das will ja keiner.

Spannend ist daher heute nur das Essen mit dem Projektteam, ich wurde gestern gefragt, ob ich mir ein spezielles Essen wünsche, ja klar, wenn dann natürlich typisch koreanisch, alles andere wäre blödsinnig. Für mich also die nicht spicy - Variante, für alle anderen kann's nicht scharf genug sein.

Heute versuche ich das eigentliche Abendbrot in der Lounge, das ich gestern schon wollte, heute bin ich in der richtigen Lounge und schon ist das Essen und das Bier umsonst. Allerdings nur bis 20 Uhr. Zu Essen gibts Snacks, mehr als ausreichend, wie ich finde.

Nun erneut zur Mission Postkarten, ich gehe etliche Blocks weit zu einem großen Marktplatz, dort kommt es beinahe zur Reizüberflutung, eine Werbung flackert mehr als die andere, jeder will bunter und aufregender sein als die anderen und aus jedem Laden tönt andere laute Musik. Insgesamt sehr anstrengend, Postkarten entdecke ich keine. Dafür fällt mir irgendwann auf, dass mein Handy weg ist! Fuck! Hab ich das im Hotel vergessen? Verloren? Geklaut? Verdammt, was nun? Ich halte es auf dem Markt eh nimmer aus und gehe Schritt für Schritt zurück zum Hotel, falls es auf dem Weg verloren habe und es wider Erwarten noch daliegen sollte - nichts. Im Kopf gehe ich schon durch, was ich alles sperren und welche Passwörter ich ändern muss. Bis zum Hotel nix, verdammt, auf den Weg ins Zimmer bete ich einfach nur "Bitte lieg da! Bitte lieg da!" herunter. Und ich hab Glück - es liegt noch im Bad. Das wäre es ja sonst noch gewesen.

Montag, 30. November 2015

Was mach ich hier eigentlich?

Könnte auch in Gotham stehen
Pünktlichst mit dem Wecker aus dem Bett und das von mir..... im Bad suche ich vergebens eine Steckdose für Fön bzw. Glätteisen, aber Hauptsache das Klo hat Strom! Das Frühstück ist sau lecker, dann kann's ja gut gestärkt zur Arbeit geben.
Sogar noch vor 9 Uhr zum Eingang rein, warte ich ein paar Minuten geduldig, doch niemand holt mich wie versprochen ab, ich gehe zur Info und melde mich mit dem Projektnamen an, man schickt mich ins nächste Gebäude, obschon ich sicher bin richtig zu sein. Aber gut. Kaum bin ich draußen vor der Tür rennt mir Seok (der Ansprechpartner im Projekt) hinterher. Sein Englisch ist leider kaum zu verstehen, herrje, das kann was werden.
Die Dame vom Personalmanagment kommt nicht, also gibt's erstmal ne Übergangszugangskarte für den 21. Stock und eigentlich bräuchte mein Laptop auch ein SecurityTag, scheint aber auch keinen zu interessieren, also ohne - mal sehen, ob dies die ganze Woche so gut geht.

Am Fahrstuhl wirds interessant, es gibt insgesamt vier, zwei für die Stockwerke 1-16 und zwei für die Stockwerke 1 und 16 bis 27. Natürlich wollen die meisten in die oberen Stockwerke. Es wird an diesem Tag noch mehrmals vorkommen, dass ich bei dem völlig überfüllten Fahrstuhl samt Schlange davor an die Gilmore Girls denken muss. Stichwort: Lanes Hochzeit, als Lorelai fragt "Warum rennen denn alle so?" - "Es gibt nur 58 Plätze, aber 62 Koreaner." ;-)

Ich werde platziert und der Dolmetscherin (ich meine verstanden zu haben, dass sie Sojan heißt) vorgestellt. Im Laufe des Vormittags lerne ich auch den Rest des Projektteams, inklusive meiner Lieblingsinder Kunal und Ravi, kennen.
Hergekommen bin ich mit gewissen Vorstellungen, welche Tätigkeiten und Aufgaben ich diese Woche zu erfüllen haben werde. Und wie so oft: ist Vorstellung das eine und Realität etwas anderes. 
Ich sagte letzte Woche noch zum Kollegen: "Hoffentlich wollen die darüber nichts hören, dazu kann ich überhaupt nix erzählen." Hmmm, genau dazu darf ich heute Nachmittag einen Vortrag halten. Au backe! Naja, dann frei nach der Devise: "Sicheres Auftreten, bei völliger Unwissenheit."

Bis dahin werde ich erstmal von den indischen Kollegen zum Mittag abgeholt. Am Mittagstisch sitzen auch zwei Deutsche, aber an ihrem Gespräch kann ich nicht teilnehmen, da sie sich über die Vor- und Nachteile diverser Seouler Hotels unterhalten, da hätte ich auch in Deutsch nicht mitreden können. Dafür war das Essen lecker - ich hatte Reis mit Gemüse und verschiedenen Fleisch - ich denk zumindest, dass es Fleisch war und hinterfrage lieber nicht, was hier noch drin sein könnte.


Mein Vortrag am Nachmittag ist..ähm...sagen wir mal: interessant. Deren Beamer hat nur ein VGA-Kabel, entsprechend ist die Schrift im Miniaturformat und leider können sie das Tool viel besser bedienen als ich. Ich entschuldige mich dafür, sie sehen es zumindest nach außen hin gelassen.
Fragen haben sie auch gleich eine Menge, die gilt es dann am Rest des Tages mit den Kollegen in Deutschland zu klären.

Als gegen 19:30 Uhr alle Fragen geklärt sind, will ich gehen, natürlich werde ich auch hier noch einmal abgefangen und mir werden weitere Fragen überreicht. Herrje. Also doch noch weitere Überstunden im Hotel. Erstmal brauch ich aber was zu Essen.

Vom Kollegen weiß ich, dass es im Hotel einen Evening Snack in der Lounge gibt, allerdings hab ich mich etwas selbst verwirrt, da es einmal die "Club Lounge", die "Cafe & Lounge" und die "Lounge" gibt. Ich lande in letzterer und bestelle unverblümt ein Bier, dass sich mir kurz darauf in der Karte als 20.000 Won (16,34€) Braukunst entpuppt. Verdammt. Nagut, dann noch was zu Essen, ich nehme notgedrungen das billigstes, das die Karte an Warmspeisen zu bieten hat. Special Lounge Pizza mit Rucola, Schinken, Gorgonzola und noch irgendwas. Mir wird eine Gabel gereicht, wie auch immer man das mit einer Gabel essen soll!? Mit den Händen klappt es auch nicht so recht. In der Küche wird mächtig gekramt, aber mir wird auch noch ein Messer gebracht, natürlich stumpf. Also entweder bestellt das keiner, oder ich hab einfach keine Ahnung wie man das essen soll. Dazu wurden übrigens saure Gurkenscheiben gereicht, auf die ich sehr gespannt war, wie ich schnell feststellen musste, waren die in Zimt eingelegt wurden. Wäre sicher lecker gewesen, wenn denn der Zimtgeschmack nicht so vorlastig gewesen wäre.

Weihnachtsbaum vorm Hotel
Nach dem Essen und dem teuren Bier gehts noch auf einen kleinen Verdauungsspaziergang. Auch will ich endlich mal einen Cache finden. In direkter Umgebung vom Hotel/Arbeit gibt es schier genug, nur sind hier so viele Menschen und teilweise auch Polizei unterwegs, dass man sich kaum zu suchen traut. Also gehe ich ein paar Blöcke weg vom Schuss, hier ist immer noch einiges los, aber nicht mehr so viel, wie bei den anderen Caches. Schließlich werde ich in der Nähe des Kunstmuseums fündig.

Sonntag, 29. November 2015

Annyeonghaseyo in Seoul

Ich dachte, dass es schwieriger sein wird, sich nach der Ankunft in Seoul zu recht zu finden, noch dazu, wenn man völlig übermüdet ist (an Schlaf war im Flieger gar nicht zu denken). Klar überwiegen die koreanischen Zeichen, aber es steht alles auch in English darunter. Aber eigentlich reicht es auch, erst mal der Meute hinter her zu rennen. Witzig finde ich die Situation, dass der Nicht-Asiate die Treppe runter nimmt, während der Asiate aufs Handydisplay starrend auf der Rolltreppe steht, umgekehrt der Nicht-Asiate die Rolltreppe hochzu zum aufs Handy starren nutzt und der Asiate die Rolltreppe hochläuft, weil es ihm nicht schnell genug geht.

Vom Hören her, hab ich mir Koreanisch schon deutlich anders vorgestellt, als es ist, ich habe mehr eine Sprachähnlichkeit zu Chinesisch vermutet, klingt aber völlig anders.


Mit dem Bus geht's dann zum Hotel, das Ticket kostet 16.000 Won (13,22€), auch das geht ganz leicht, Ticket zur City Hall holen, und sich dann schön in Reihe und Glied hinter dem Schild für den Bus anstellen und warten. Der Bustranfser dauert etwa eine Stunde, es sind immerhin 50km vom Flughafen bis zum Hotel. Ich hatte gehofft in der Zeit ein paar schöne Landschaftsfotos machen zu können, leider ist es grau in grau, kalt und nass und die Aussicht nicht vorhanden.

Im Hotel will ich schnurstracks zur Rezeption, werde aber vom Pagen abgefangen, der nach meinem Namen fragt, versteht er natürlich nicht, kurz buchstabiert, "Ahhh Miss Süsänné" - da ist sie wieder, die Miss Süsänné. Ich werde nicht zur Rezeption, sondern zu meiner Überraschung zum Fahrstuhl geführt, in den 18. Stock - VIP-Check-in. Oha. Mein Zimmer ist leider erst in 45 Minuten fertig, bis dahin kann ich mich mit Kaffee und Kuchen und anderen Leckereien vollschlagen. Kaffee reicht für den Anfang, aber toll ist das schon.


Ebenfalls toll ist das Zimmer an sich, mit Wohnzimmer, großem Bett und ansprechenden Bad. Und dann erst das Klo, das hat ne beheizte Klobrille und ne Fernbedienung! Es spült sogar selbst, zum Glück spricht es nicht noch.

Ansonsten ist das Zimmer voll durch automatisiert, was leider zu längeren Suchen führt, wenn man abends vorm Bett gehen das Licht löschen möchte. Nun gut so weit ist es noch nicht.

Gegen halb 3 beschließe ich mir erstmal die Gegend anzuschauen, ich bin zwar totmüde, aber jetzt zu schlafen wäre fatal für die Nacht, daher dann doch lieber Sightseeing, außerdem wollte ich so wie so schauen, wie der Weg zur Arbeit morgen ist. 
Wachwechsel am Deoksu-Palast
Direkt gegenüber vom Hotel befindet sich der Deoksu-Palast, an diesem findet gerade der recht sehenswerte Wachwechsel in farbenfrohen Kostümen statt. Als ich von meiner Runde Stunden später zurück komme, ist die Show immer noch im vollen Gange, ich kann daher nicht sagen, ob die das öfters so machen oder nur ausnahmsweise einmal.


Zur Arbeit ist es gar nicht weit, nur die Straße runter. Man steht länger an jeder Ampel, als es Laufzeit ist, prima, dann kann ja morgen nichts mehr schief gehen.

Werbung ist auch ganz dezent gehalten
Danach beginnt meine "auf gut Glück einmal um den Block"-Sightseeingtour. Recht schnell muss ich lernen, dass man den erstbesten Fußgängerüberweg nehmen sollte, falls man vor hat in absehbarer Zeit die Straßenseite wechseln zu wollen. Mir ist es ein paar Mal passiert, dass ich zurück laufen musste, weil plötzlich eine große Kreuzung ohne ersichtlichen Überweg kommt.
Ganz in der Nähe befindet sich das Große Südtour. Auch hier gilt es erstmal wieder den Weg über die Kreuzung zu finden. Sehr spannend isses allerdings nicht, einmal vor- und zurücklaufen, das wars dann auch schon. 
Indes versuch ich mich auch an diversen Caches in der Nähe, leider hat es die Karte auf dem GPS nicht korrekt geladen, und zwischen den Hochhäusern springt das GPS ziemlich, so dass ich mein Glück auf morgen verschiebe.

Was ich auch noch dringend benötige ist Bargeld. Das entpuppt sich aber gar nicht mal als so einfach, denn es Bedarf 5 Banken, 8 Geldautomaten und einer intensiven Internetrecherche, um einen Geldautomaten zu finden, der mir mit der DKB Visa-Kreditkarte Geld rausspuckt. Das liegt einfach daran, dass nicht alle Geldautomaten in Korea ans internationale Bankensystem angeschlossen sind. Und selbst wenn am Automat "Global ATM" steht, ist dies keine Garantie, dass die Kreditkarte auch wirklich akzeptiert wird. Nach sieben Automaten in fünf verschiedenen Banken gebe ich vorerst auf und laufe zum Hotel zurück, da ich noch kein mobiles Internet habe, bleibt mir nur die Suche im Hotel-WLAN übrig.
Ausschlaggebend für den Erfolg mit der DKB-Karte scheint wohl ein Automat zu sein, bei dem sich schon in der Vorauswahl "Foreign Language" und zu dem "Foreign Card" auswählen lässt, solche Automaten trifft man wohl am häufigsten in der U-Bahn an. Ok, dann wird das vorm Abendbrot mein Ziel.

Jetzt muss ich mir aber erstmal hinkrachen, mir ziehts die Lichter, ich bemängele, dass fürs Sofa keine Decke bereit liegt, mir ist nämlich kalt und die Notlösung übern Bademantel als Decke ist auch nicht so der Brüller. ;-)
Zwei Stunden Schlaf, die taten echt gut. Nun auf zur Futtersuche, vorher noch auf Geldsuche, der Automat in der U-Bahn klappt hervorrangend.

Die Restaurants im Hotel spare ich mir, ein Essen 97,000 Won (71,78€)!? Nein Danke! Außerhalb werde ich aber schnell fündig. Fisch Cake Soup, ich will lieber nicht im Detail wissen was das genau ist, geschmeckt hat es jeden Falls.

Und schon ist der erste (halbe) Tag rum.

Da will man mal ganz entspannt nach Seoul fliegen und dann kam der Winter

Kürzlich fielen ja schon mal ein paar Flöckchen Schnee vom Himmel und obwohl es sich in Grenzen hielt, waren alle auf den Straßen gleich wieder <Tussenmodus>OMG!</Tussenmodus>. Derweil konnte man das noch nicht mal als winterlichen Schnee bezeichnen. Dass es am Wochenende wohl Schnee geben soll, ist mir durchaus bekannt gewesen, dennoch ging in von ein paar Flöckchen aus und der Bus und die Bahn würden mich wohl sicher zum Flughafen bringen. Haha, denkste. Denn aus ein paar Flöckchen, wurden ein paar Flöckchen mehr und aus einem tussenhaften OMG! wurde ein Chaos. 
Erst kam der Bus ewig nicht und sah mich schon den Zug nicht schaffen, dann kam der Bus endlich und ich erkundigte mich wohlweislich vorher beim Busfahrer, ob's heute überhaupt sinnvoll ist mit den ÖPNV zum Flughafen zu fahren. Seine Antwort war ernüchternd "Wie aktuell der Stand ist weiß ich nicht, bis vorhin war's eher stehen als fahren." Aha, ok, das klingt mir zu heikel, schließlich muss ich den Flieger nehmen. Also wieder heim, Auto holen und ab zum Flughafen. Und es wird geschlichen, obwohl die Straßen es zuließen würden Regelgeschwindigkeit zu fahren. Nach etlichen Überholvorgängen sehe ich schon meine pünktliche Ankunft 2h vorher am Check-in dahin schwinden, schwupps kommt die nächste Überraschung: Direktweg nach Leipzig gesperrt, Umleitung erfolgt über Frohburg, ach nein, so ein riesen Umweg? Dann auch noch über enge Dorfstraßen, nun ist es völlig unmöglich pünktlich am Flughafen anzukommen. Ich komme mit Ach und Krach nach 2h Wegstrecke, für die je nach Verkehr sonst nur knapp 1h benötigt wird, am Flughafen an. Schnell zum Check-In - Oh Schlange! Gut, biste wenigstens nicht die einzige.

Die nächste Überraschung folgt direkt im Anschluss: Meinem Pass kann kein Ticket zugeordnet werden. WAS? Och nö, nich das auch noch. Dann werde ich nach meinem Reiseziel und Zwischenstation gefragt: Aha, die werten Leute aus dem Reisemanagment haben beim Buchen meinen Vornamen falsch geschrieben. Das lässt die Dame am Schalter grad noch mal durchgehen und bin froh keinen Sammelbegriff wie 'Müller' als Nachnamen zu haben.

Von vergangenen Reisen war ich schon übertriebene Sicherheitskontrollen fürs Handgepäck gewöhnt und stelle mich - auf Grund kürzlicher Geschehnisse - auf weitere Übertreibungen ein, tja beim Handgepäck gibt's keine größeren Probleme, das ging gar recht flott. Bei der Passkontrolle, bei der auf vielen Flughäfen Fingerabdrücke und das Bild elektronisch ausgewertet werden, kommt hier der deutsche Beamte samt Lupe zum Einsatz und das kann pro Pass schon mal 10 Minuten in Anspruch nehmen.


Mit einer Stunde Verspätung gehts in den Flieger, es interessiert diesmal niemanden wie viele gefüllte Wasserflaschen ich mit in den Flieger nehme. Wenigstens ein was gutes. Mein Platz ist eine Reihe hinter der Bussiness Class, aber mit der gleichen Beinfreiheit. 

Nun erfolgt die Enteisung des Flugzeug, auch mal interessant mit anzusehen, dauert aber wieder ewig, als dann auch noch der Winterdienst seine Arbeit auf der Piste beginnt und es sich noch länger hinauszögert, frage ich mich, ob ich nicht über die Balkanroute schneller wäre. ;-)


In Istanbul ist aber genug Zeit zum Umsteigen, von daher ist alles noch im Rahmen. Dass man in Instabul ist, merkt man auch gleich an der chaotischen Fahrweise der Shuttlefahrer. Hier kann ich aber erstmal meine Wasserflaschen wieder auffüllen, die mich unnetterweise 2 Euro pro 500ml Wasser kosten. Ansonsten funktioniert auf dem Flughafen nicht viel, etwa tausend Reisende werden zeitgleich durch einen Gang gelotst, um sie dann in zwei engere Gänge zwischen International und Domestic Transit zu trennen, dabei stehen zwei Tanten da, die jedes Ticket kontrollieren. Das zieht sich. Die Toiletten sind die schlimmsten, die ich je auf einem Flughafen gesehen habe: dreckig, versifft, nicht mal die Wasserspülung funktioniert. Igitt. Die Rolltreppe fällt mehrmals aus, weil zu viele Passagiere drauf sind,... oder bin ich doch am BER gelandet!?
Irgendwo über China

Die Maschine nach Seoul startet pünktlich und bis zum Schluss bleibt der Platz neben mir frei, ich hab fast geklatscht, als endlich die Gangway weggezogen wurde. Der Flug war unspektakulär, das Essen naja, irgendwann war auf allen Toiletten das Waschbeckenwasser alle (hab ich vorher auch nicht erlebt.)

Samstag, 14. November 2015

Garmin Oregon manuell updaten (ohne WebUpdater)

Garmin stellt regelmäßig Firmware-Updates für die verschiedenen Geräte bereit. Dies ist durchaus praktisch, um Bugfixes oder Nachbesserungen zu erhalten.
Leider wird seitens Garmin der Weg über den hauseigenen WebUpdater bevorzugt, damit steh ich als Linux-Nutzer auf der Straße, denn der WebUpdater steht nur für Windows und Mac zur Verfügung.

Es gibt aber auch einen, wenn auch umständlichen, Weg die Firmware-Updates manuell durchführen zu können.

Welche Firmware-Version ist aktuell installiert?
Als erstes sollte man herausfinden, welche Firmware aktuell auf dem Gerät installiert ist.
Dies kann man durch einen Blick in ./Garmin/system.xml bzw. ./Garmin/GarminDevice.xml schnell beantworten.

system.xml:
<SoftwareVersion>
         Software Version 4.40
</SoftwareVersion>

GarminDevice.xml:
<SoftwareVersion>
         440
</SoftwareVersion>

Welche Firmware-Version ist die aktuellste von Garmin?
Dies lässt sich über das ChangeLog von Garmin herausfinden:
Oregon 6x0: http://www8.garmin.com/support/download_details.jsp?id=6157
In diesen Bsp. die Versionsnummer 4.60

Oregon 7xx: https://www8.garmin.com/support/download_details.jsp?id=10379
In diesen Bsp. die Versionsnummer 4.00

Wie lädt man die aktuelle Firmware herunter?
Der Link zum Download ist:
http://download.garmin.com/software/Oregon6x0_WebUpdater__XYZ.gcd
http://download.garmin.com/software/Oregon7xx_WebUpdater__XYZ.gcd

Wobei XYZ durch die jeweilige Versionsnummer zu ersetzen ist.
In dem o.g. Bsp. wäre der Link also:
http://download.garmin.com/software/Oregon6x0_WebUpdater__460.gcd
http://download.garmin.com/software/Oregon7xx_WebUpdater__400.gcd

Wie spielt man die heruntergeladene Datei aufs Gerät?
Die heruntergeladene Datei "Oregon6x0_WebUpdater__XYZ.gcd" muss in "GUPDATE.GCD" umbenannt werden.
Anschließend muss sie ins Verzeichnis ./Garmin auf das Gerät kopiert werden.

Update-Installation durchführen
Das Gerät muss ordentlich aus dem System ausgebunden und das USB-Kabel entfernt werden.
Danach startet man das Gerät über den Einschalt-Knopf. Ab jetzt wird das Update installiert und das Gerät darf bis zur Fertigstellung der Installation keines Falls ausgeschalten werden.

Fertig.

Samstag, 5. September 2015

iZombie

Genre: Comedy, Krimi
13 Folgen in 1+ Staffeln (USA, seit 2015), IMDB

Handlung:
Die Serie handelt von Liv Moore (jaaaa, die Namensanspielung hat ein wenig gedauert), die Medizin studiert hat, und eines Tages auf einer Party zu einem Zombie wurde. Sie entdeckt, wenn sie Gehirn von gerade Gestorbenen isst, dass sie so nicht ihren Verstand verliert und nach wie vor als halbwegs normaler Mensch "leben" kann. Um ohne größere Probleme an Gehirne zukommen, gibt sie ihren Job als Ärztin auf und arbeitet fortan in der Gerichtsmedizin.
Dadurch, dass sie die Gehirne frisch Verstorbener isst, bekommt sie deren Erinnerungen und Charakterzüge. Dies kann sie nutzen, um der Polizei bei der Aufklärung einiger Verbrechen zu helfen, in dem sie sich als Hellseherin ausgibt. Ihr Pathologiekollege Ravi entdeckt ihr Geheimnis recht schnell, vor ihrer Familie und Freunden versteckt sie aber weiterhin ihr wahres Ich.

Fazit:
Zugegeben es ist die Disneyfizierung des Zombie-Genres, aber die Serie hat Witz und Geist. Sie erinnert mich teilweise an "True Calling" mit Eliza Dushku und bis zur Folge 5 (Staffel 1) - weiter bin ich noch nicht - gibt es immer einen "Fall der Woche" - ich hoffe, dies ändert sich später noch, sonst wird es doch recht monoton. Aber ich werde dran bleiben, bisher gefällt mir die Serie doch ganz gut.

House of Cards

Genre: Drama, Politthriller
39 Folgen in 3+ Staffeln (USA, seit 2013), IMDB

Handlung:
Die Serie handelt von dem machthungrigen Kongressabgeordneten Frank Underwood, der alles dafür gibt Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Auf seinen Weg dort hin, spielt er Gegner gegen einander aus, verspricht Parteigenossen höhere Positionen, damit sie seine Pläne indirekt umsetzen und er schreckt auch nicht vor Mord zurück, um sein Ziel zu erreichen. Währenddessen sticht er jeden aus, der sich ihm in den Weg stellt. Er wird unterstützt von seiner Frau Claire, die ebenfalls sehr die Manipulationsmaschine ankurbelt.

Fazit:
Ich habe mich lange nicht an die Serie rangetraut, aber nach dem ich ein paar Folgen gesehen hatte, wollte ich unbedingt mehr sehen. Es ist schon gewieft, wie die Manipulationen anderer Personen, so nach und nach Underwoods Ziele vorantreiben. Allein das macht die Serie so sehenswert.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Sense8

Genre: Drama, Sci-Fi
12 Folgen in 1+ Staffeln (USA, seit 2015), IMDB

Handlung:
Die Serie beginnt mit dem Selbstmord einer Frau, die keinen anderen Ausweg aus ihrer Situation mehr sieht. Acht fremde Menschen, die auf der ganzen Welt verstreut sind, sehen dieses Ereignis und erkennen dadurch, dass sie mental und emotional miteinander verbunden sind. Sie können sich gegenseitig sehen, mit einander kommunizieren und auch agieren. So können sie durch ihre Verbundenheit nicht nur auf die Fähigkeiten der anderen zugreifen (Sprache, Kampfkunst, usw.), sondern können auch ihre verschiedenen Sichtweisen miteinander teilen. Während die Sense8 versuchen herauszufinden, warum gerade sie miteinander verbunden sind, beginnt ein gewisser Mr. Whispers und seine Organisation eine Jagd auf sie.

Fazit:
Auch wenn die Beschreibung der Handlung erstmal es abenteuerlich klingt, ist den Wachowskis (u.a. Matrix) hier eine Geschichte gelungen, die nicht nur Personen aus verschiedenen Kulturkreisen mit einander verbindet und ihnen dadurch verschiedene Sichtweisen ermöglicht, sondern auch eine Handlung, die man so nie hätte in einen Film packen können, da sie dafür viel zu komplex wäre, die aber dennoch spannend bis zum Schluss bleibt und durch aus Lust auf mehr macht.
Sehr positiv nehme ich auch den Umgang mit Sexualität auf, denn hier wurde nicht, wie sonst üblich, versucht alles in ein heterosexuelles Umfeld zu pressen, sondern es wird offen mit dem Thema Sexualität umgegangen, so werden Homo- und Transsexualität nicht tabuisiert, sondern normalisiert. Gefällt mir! Gibt es leider noch zu selten im Film- und Seriengeschäft, wenn auch bereits Serien wie Orange is the new Black und Transparent darauf hinarbeiten. Sense8 ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Wer wollte nicht schon immer sein eigenes Tiefdruckgebiet?

Wie ich heute gelernt habe, ist es durchaus möglich, gegen Einwurf von hinreichend Geld, Pate eines Tief- oder Hochdruckgebiets zu werden. Wer's braucht!

Allein die Absurdität, dass man überhaupt einen Antrag stellen kann, damit sein Name für ein Tief- oder Hochdruckgebiet verwendet wird, versetzt mich in Staunen.
Nach dem mir nicht nur nicht klar ist, warum jemand ein eigenes Tiefdruckgebiet haben möchte, ist mir noch unklarer, warum jemand bereit seien sollte, dafür so viel Geld zu bezahlen. Denn laut aktuellem Antragsformular kostet das Tiefdruckgebiet sage und schreibe: € 236,81!
Und wer nun denkt das Hochdruckgebiet kostet genau so viel, der irrt gewaltig, denn dafür muss man ganze € 355,81 berappen!

P.S. Bisher ging ich davon aus, dass Meteorologen Vornamen-Bücher durchgehen und zufällig einen Namen des jeweiligen Buchstabens auswählen. Die aktuellen Listen der Hoch- bzw. Tiefdruckgebiete lehren mich eines besseren, dass es anscheinend genug Leute gibt, die dafür Geld übrig haben.

Dienstag, 2. Juni 2015

Transparent

Genre: Dramedy
10 Folgen in 1+ Staffeln (USA, seit 2014), IMDB

Handlung:
Mort Pfefferman outet sich mit knappen 70 Jahren als transsexuell und will fort an als Frau mit dem Namen Maura zu leben. Die Serie beschreibt den Alltag der Familie Pfefferman unter dem Gesichtspunkt, dass sich Maura nach und nach bei ihren Kindern und ihrer Frau outet. Auch dreht sich das weitere Geschehen um die anderen Mitglieder der Familie Pfefferman, die sich über ihre eigene Sexualität teils nicht so ganz klar sind.

Fazit:
Die Serie ist zurecht mehrfach mit dem Emmy ausgezeichnet. Meines Erachtens eine der besten Serien der letzten Jahre im Bereich Dramedy. Ganz klar: sehenswert!

Montag, 1. Juni 2015

Skript mit grafischer Oberfläche automatisch starten, wenn USB-Gerät angeschlossen wird - Automatischer PQ-Download

Da mir es langsam auf den Keks geht, dass ich die erstellen Pocket Queries (PQ) von der Geocaching-Seite alle einzeln herunterladen und entpacken muss, wollte ich das ganze skripten.
Da der Download aber mit der neuen GC-API nicht mehr per wget möglich ist, brauch ich dazu Software, die mit der API kommunizieren kann, die fand ich schnell: http://geo.rkkda.com/ - hier das Untertool geo-pqdownload. 
Das passende Skript, das die PQ herunter lädt, entpackt und aufs Garmin kopiert, war auch schnell geschrieben; um das ganze hab ich noch ne grafische Oberfläche gepackt, damit ich weiß, dass der Vorgang noch läuft.

Nun soll das Skript immer dann starten, wenn ich mein Garmin an den Laptop anschließe und zwar ohne ein Passwort eingegeben zu müssen. Das stellte mich vor das Problem, dass das Skript so als root und nicht mit dem angemeldeten Benutzer gestartet wird, so dass ich weder Dateiberechtigungen, noch eine grafische Oberfläche bekomme.

Lösungsweg:

1. Als erstes muss man Details zum eingebundenen Gerät einholen. Dabei hilft dieser Befehl:
sudo blkid -o list -w /dev/null 
Beispiel-Ausgabe:
device                 fs_type        label             mount point                           UUID
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
/dev/sda1            vfat                                  /boot/efi                             43F4-DFAE
/dev/sda2            ext2                                 /boot                                   56acf68d-2c5b-4b69
/dev/sdd              vfat             GARMIN        /media/<user>/GARMIN         abcd-1234

2.  Als nächstes muss das entsprechende Gerät in /etc/fstab definiert werden:
UUID=abcd-1234       /media/<user>/GARMIN     vfat noauto,users,noatime,rw,sync    0       0

3. Um nun das ganze Skript automatisch auszuführen muss man eine udev-Regel erstellen.
3a) Dazu muss man vorbereitend die Geräteinformationen ermitteln:
lsusb
Beispiel-Ausgabe:
Bus 003 Device 006: ID abcd:1234 Garmin International

3b) Detailinformationen zum Gerät ermitteln:
sudo lsusb -vs  003:006 
So erhält man u.a. den Eintrag zur Seriennummer:
iSerial                  xxxxxyyyy1234
3c) Nun kann man im Verzeichnis: /etc/udev/rules.d eine neue Regel erstellen, z.B.: Garmin.rules
KERNEL=="sd?1", SUBSYSTEMS=="usb", ATTRS{serial}=="xxxxxyyyy1234", SYMLINK+="GARMIN", ACTION=="add", RUN+="/home/<user>/Skripte/UpdatePQ_Helper.sh"
Wobei hier ein Gerät mit
  • Kernel-Einhängepunkt: /dev/sd?1
  • vom Typ: USB
  • mit der Seriennummer: xxxxxyyyy1234
  • Dateisystem-Einhängepunkt: GARMIN
  • Aktion: Hinzufühen (ADD)
gesucht wird. Sind alle Bedingungen erfüllt wird mit RUN das angegebene Skript gestartet - bei mir ein Hilfsskript.

4. Skriptaufruf
Ein Direktaufruf des Skripts ist nicht möglich, da so die grafische Oberfläche nicht sichtbar ist und wie o.e. nur mit root-Rechten ausgeführt wird.

Im Hilfsskript ist der Inhalt hier nur:
#!/bin/bash
#UpdatePQ_Helper.sh
DISPLAY=:0 LANG=de_DE.UTF-8 su -c /home/<user>/Skripte/UpdatePQ.sh <user>
DISPLAY=:0 LANG=de_DE.UTF-8 braucht man zwingend für die grafische Oberfläche.
Der zweite Teil lässt das eigentliche Skript mit einem bestimmten Benutzer ausführen.

Das Hilfsskript und das eigentliche Skript müssen noch ausführbar gemacht werden:
chmod a+x ~/Skripte/UpdatePQ.sh ~/Skripte/UpdatePQ_Helper.sh

5. Gerät anschließen
Schließt man nun das Gerät an, wird dieses automatisch eingehängt, das Skript gestartet und am Ende wieder ausgehängt.

Färtsch.

P.S. Um das alles herauszufinden, war doch ein wenig Google-Hilfe nötig, daher auch der Blogeintrag, sonst muss ich das wieder alles einzeln ermitteln, wenn ich mein System das nächste Mal neu aufsetze.

Donnerstag, 28. Mai 2015

Hardreset für Garmin GPS Oregon 600

Mein Garmin Oregon 600 entwickelte mit der Zeit ein Eigenleben, die Kartenansicht sprang rum, es wurden zufällig Geocaches als Ziel gewählt oder Menüeinträge wurden während der Navigtion zufällig ausgewählt. Das war teilweise so schlimm, dass ich nicht mal mehr Ziele in 1km-Umkreis ansteuern konnte. Zunächst versuchte ich durch Firmware-Updates und Zurücksetzen auf Werkseinstellungen das Problem zu lösen, leider brachte dies keinen Erfolg. Auch eine Google-Suche half mir nicht weiter. Also musste ich notgedrungen den Garmin-Support anschreiben und bekam folgende Hilfsanleitung:
Führen Sie bitte einen sogenannten Hardreset durch um das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Beachten Sie, dass persönliche Einstellungen und Daten hierdurch verloren gehen.
1. Schalten Sie das Gerät aus.
2. Drücken Sie die Benutzertaste (unter der Einschalttaste) und halten diese gedrückt.
3. Schalten Sie das Gerät ein.
4. Sobald die Frage "Wirklich alle Benutzerdaten löschen?" erscheint, können Sie die Benutzertaste loslassen.
5. Beantworten Sie die Frage mit "Löschen/Erase".
Stellen Sie bitte sicher, dass auf Ihrem Gerät die aktuellste Gerätesoftware installiert ist.

Diese Lösung funktioniert. Ich habe dies nun vier Wochen lang getestet und habe nicht noch einmal den Effekt gehabt, dass das Oregon 600 eigenmächtig handelt.

Mittwoch, 25. März 2015

Welcome to Sweden

Genre: Comedy
10 Folgen in 1+ Staffeln (USA, Schweden, seit 2014), IMDB

Handlung:
Bruce Evans (Greg Poehler) ist ein erfolgreicher Steuerberater, der einige Prominente zu seinen Klienten zählt, aus New York, der Liebe wegen seinen Job, den er eh nicht mehr so gern ausübte, aufgibt und mit seiner Ehefrau Emma nach Schweden auswandert.
In Schweden angekommen hat er nicht Probleme mit der Sprache, sondern erlebt zunächst auch einen Kulturschock. Ein ganzer Reigen von schwedischen Klischees bricht nach der Landung über Bruce hinein. So wird er von Emmas Familie in die Sauna geschleift und dort mit Schnaps abgefüllt, was zwangsläufig darin endet, dass er sich übergeben muss.
Die vielen Klischees, die hier bei beiden Seiten aufgezeigt werden, entsprechen aber doch der Wahrheit, der Europäer ist offen, der Amerikaner eher verklemmt. Der Amerikaner führt gern Smalltalk, der Europäer versucht alles um Smalltalk zu umgehen.
Aber es sind auch viele europäische Selbstverständlichkeiten, wie etwa das Jobcenter, die Bruce zum Staunen bringen.
Grandios ist auch der Auftritt von Bruces Eltern, die den typischen konservatieren weltfremden Amerikaner wiederspiegeln.

Fazit:
Man kennt ja die amerikanische Mentalität zur Genüge aus Filmen und Serien - vielleicht nicht in allen Facetten, aber es reicht, um beide Seiten zu verstehen. Ich finde die Serie herrlich komisch. Bevor ich die Serie gesehen hatte, hatte ich allerdings bedenken, dass die Serie sich zu sehr über das Europäische lustig machen würde, während das Amerikanische zu kurz kommt. Aber so ist es überhaupt nicht, ein tolles Gleichgewicht, als Europäer erkenne ich mich an vielen Stellen wieder und lache darüber, dass der Amerikaner unsere Selbstverständlichkeiten nicht nachvollziehen kann.
Ich hab flach gelegen vor Lachen, als sie gewartet haben, bis kein Nachbar mehr im Treppenhaus war, um den Smalltalk zu umgehen. Hat mich an meinen Urlaub in Australien erinnert, dort wollte auch jeder Smalltalk führen, egal ob an der Kasse im Supermarkt oder beim Bezahlen im Restaurant, während ich lieber gewartet hätte, bis kein Nachbar mehr im Treppenhaus ist.
Gleichzeitig muss ich aber auch darüber lachen, wenn er mit seinen amerikanischen Eigenheiten aneckt oder entdecken muss, dass der Europäer in mancher Hinsicht nicht so verklemmt ist. Ich denke gerade deshalb kann die Serie sowohl in Amerika, also auch in Europa erfolgreich sein.
Vielleicht kann ich nicht alle kleinen Anspielungen entdecken, aber viele. Andere kann ich vielleicht auch nicht entdecken, weil ich weder Amerikaner, noch Schwede bin. Schlimm ist das nicht, ich habe mich dennoch köstlich amüsiert. 

Gut finde ich auch die Synchronisation, bei der Schwedisch eben Schwedisch gelassen wurde, und nur Englisch durch Deutsch ersetzt wurde. Vielleicht hat von "Lilyhammer" gelernt, bei der die brutale vollständige Übersetzung gewählt wurde - statt nur Englisch zu übersetzen.

Besonderes toll finde ich übrigens, dass der Titelsong von meiner Lieblingsband "The Sounds" stammt. Ein passenderes Lied hätte man nicht wählen können. Damit hatte die Serie mich quasi schon im Vorspann. Ich freue mich schon auf weitere Staffeln.

Lilyhammer

Genre: Comedy, Krimi
24 Folgen in 3 Staffeln (USA, Norwegen, seit 2012), IMDB

Handlung:
Frank Tagliano ist Mitglied der New Yorker Mafia, damit er im Prozess gegen seinen ehemaligen Boss aussagt, kommt er in Zeugenschutzprogramm. Er entscheidet sich im norwegischen Lillehammer unterzutauchen, da er seit den Olympischen Winterspielen 1994 von der Stadt fasziniert ist. Seine neue Identität ist die des norwegisch-amerikanischen Einwanderers Giovanni Henriksen und schwört ein völlig neues Leben zu beginnen, da ihn jeder weiterer Schutz verwehrt wird, sobald er mit der norwegischen Polizei aneckt.
Noch auf der Zugfahrt nach Lillehammer begegnet er der Lehrerin Sigrid und ihrem Sohn Jonas, sie freunden sich bald an und nach einer gemeinsamen Nacht ist Sigrid schwanger mit Zwillingen. Giovanni gelingt es allerdings nicht von seinen alten - meist kriminellen - Gewohnheiten und Methoden vollständig abzulassen, um eine Konzession für eine Bar zu bekommen, versucht er bspw. zu erst den Beamten zu bestechen, dieser droht ihm jedoch, ihn bei der Polizei anzuzeigen. Durch Zufall findet Giovanni kompromittierende Fotos des Beamten und erpresst ihn draufhin. So bekommt er seine Bar, Sigrid einen Job als Lehrerin und er kann den arbeitslosen Bekannten Torgeir einstellen, der von nun an sein Partner ist.
Durch derartige Methoden schafft er es immer wieder alle möglichen Situationen zu seinen Gunsten zu regeln.
Die Polizei ist ihm gegenüber deswegen misstrauisch, verdächtig ihn aber eines Terroristen und macht sich dadurch meist eher selbst lächerlich

Fazit:
Witzige Serie, in der zwei Kulturen auf einander stoßen und so die amerikanischen und die europäischen Klischees bedienen.
Ganz großen Kritikpunkt gibt es bei der Synchronisation, die in der deutschen Variante brutal vollständig übersetzt wurde. In der Originalfassung sind die für den Hauptdarsteller unverständlichen, norwegischen Dialoge lediglich mit Untertiteln versehen. Der Witz und die Authentizität, warum die Serie überhaupt funktioniert, geht durch die Synchronisationsweise leider verloren.

Sonntag, 22. März 2015

Wie wandle ich GPX-Dateien in eine Blog-fähige Karte um?

Die Frage stellte mich vor eine Aufgabe, die ich so nicht erwartet hätte. Anscheinend ist mein Anliegen so ungewöhnlich, dass es von anderen Nutzern kaum gewollt ist.
Wie bekomme ich nun meine im Urlaub mitgetrackten Daten in eine Karte, die sich nicht nur scrollbar in meinen Blog einbinden lässt, sondern auch noch alle Wegpunkte händeln kann?
Zugegeben, hab ich mir das sehr viel leichter vorgestellt, als es eigentlich ist. So ging ich davon aus, dass ich die erstellten Dateien einfach bei Google Maps hochladen kann und mir eine Karte mit meiner Wegstrecke angezeigt wird, und diese Karte einfach in meinen Blog einbinden kann. *Haha* ... wenn es denn so einfach wäre!

Erstmal die Fakten:
  • 47 .gpx-Dateien
  • mit 90k+ Wegpunkten
Steine, die mir in den Weg gelegt wurden:
  • Der Import bei GMaps verlangt eine CSV, XLSX oder KML-Datei.
  • Selbst wenn man eine KML-Datei importieren will, ist die Grenze hier bei 5MB pro Datei, mit max. 2k Wegpunkten.
  • Google akzeptiert maximal 10 Ebenen, damit 10 KML-Dateien. Sprich insgesamt 20k Wegpunkte.
  • Verschiedene Seiten im Netz, z.B. die, oder die können nur eine GPX verarbeiten.
  • In Google Earth, lassen sich zwar alle importieren, aber nicht als GMaps-Karte exportieren.
  • Nach Import aller Daten in Google Earth ist Spaß in der CPU angesagt, denn 100% werden von Google Earth veranschlagt und auf dem Rechner geht nicht mehr viel.
  • Versucht man hier den Export als KML-Datei, wird eine 97MB-Datei erzeugt.
  • In OpenStreetMaps lassen sich zwar die Wegpunkte importieren, eine Karte mit einer Strecke bekommt man aber nicht und muss diese händig erstellen.
  • Garmin "BaseCamp" ließ sich unter Linux (mittels Wine) nicht installieren.
  • QLandkarteQT lässt den Import aller Dateien zu, allerdings nicht den Export als KML-Datei(en).

Auf der Suche, wie ich nun aus meinen 47 Dateien eine KML-Datei erstellen kann, fand ich GPSBabel. Mittels Befehl:
gpsbabel -i gpx `for i in *.gpx; do echo -n " -f $i "; done` -o gpx -F AllGPX.gpx
lassen sich alle GPX-Dateien in eine GPX-Datei umwandeln.
(Beachte: Keine Leerzeichen im Dateinamen - Garmin-Geräte erzeugen Dateien standardmäßig mit Leerzeichen.)

Nun kann man die entstandene Datei noch ausdünnen und ähnliche Wegpunkte (in diesem Fall alle Wegpunkte, die weniger als einen Meter entfernt liegen) entfernen. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
gpsbabel -i gpx -f AllGPX.gpx -x simplify,crosstrack,error=0.001k -o gpx -F simple.gpx
So verbleiben von 90k+ Wegpunkten immerhin noch 55k+ Wegpunkte.

Versucht man nun die entstandene ausgedünnte Datei in eine KML-Datei umzuwandeln, entsteht eine 97MB (ohne Ausdünnung 230MB) große Datei. Diese ist auf Grund ihrer Größe ebenfalls unnütz für GMaps.

Dann versuchte ich Openstreetmaps, das zwar mit der Datenmenge erstmal keine Probleme hatte, aber mir eine Karte mit Strecke verweigerte, so dass ich die Strecke händig nachmalen muss. Nicht gerade das, was ich will, denn ich will den bequemen Weg.

Nachdem mir nun langsam die Suchbegriffe ausgingen und ich sogar schon die zweite Ergebnisseite bei Google aufrufen musste, fand ich endlich GPSies, die Seite kann zwar meine zusammengefassten originalen 90k+ Wegpunkte auch nicht händeln - da die Dateigröße mit 10MB zu groß ist (max. 8MB zugelassen) - ist aber in der Lage die ausgedünnte GPX-Datei (mit 6,xMB) zu verarbeiten.

Die Seite hab ich nun genutzt, zeigt alle Wegpunkte gut an und lässt sich bequem per iframe-Tag in meinen Blog einbinden. Da es aber selbst-betitelt ein "Hobby-Projekt" ist, ahne ich schon, dass dies keine unendliche Lösung ist, aber immerhin schon mal ein Anfang und falls die Seite irgendwann den Dienst einstellen sollte, hoffe ich, dass es neue Lösungen gibt, die mir ein ähnlich einfachen Weg zur Verfügung stellen.

Samstag, 21. März 2015

Australien 2015 - ein bisschen Statistik

Den Artikel wollte ich schon wesentlich eher veröffentlichen, aber leider wollte die Technik nicht wie ich wollte. Seit Wochen versuchte ich ein Tool zu finden, das meine aufgezeichneten 90k+ Wegpunkte auf einer Karte darstellen kann und die Karte sich zu dem noch im Blog einbinden lässt. Eine Sisyphusaufgabe - aber dazu in einem separaten Artikel mehr. Nun, dieses Tool hab ich nun endlich gefunden, 90k+ kann es zwar auch nicht, aber nach Ausdünnen der Rohdaten lassen sich die übrigen 55k+ Wegpunkte doch darstellen.

Zurückgelegte Strecke in Australien:

Da das GPS nicht 24/7 an war, fehlen unterwegs ein paar Abschnitte. Nicht weiter schlimm.
Der Kartendienst ist ein Drittanbieter - Eigenbeschreibung "Hobby-Webseite" - daher lädt die Karte nicht ganz so zügig. Eigenartigerweise zeigt die Karte gute 3k Kilometer mehr, als wir eigentlich gefahren sind, also nicht verwirren lassen.
Falls die Wegstrecke nicht angezeigt wird, oben links im Karten-Frame auf "Australien" klicken.


Zurückgelegte Streckenkilometer:

Kilometer ermittelt über Kilometerzähler der Mietwagen.
  • Ostküste: 4.168 km
  • Rotes Zentrum: 1.164 km
  • Südwesten: 2.006 km
Gesamt: 7.338 km

Fotos:

  • Gesamt geschossene Fotos: 5.460
  • Verbleibend nach Aussortieren: 1.681

Geocaches:

Anzahl gefundener Geocaches während des Urlaubs, begonnen am 11. Januar in Deutschland und dem letzten Fund, ebenfalls in Deutschland am 14. Februar 2015.
  • Deutschland (davor und danach): 2
  • Singapur: 1
  • Australien: 148
    • Davon in: 
      • Queensland: 86
      • Northern Territoy: 15
      • Western Australia: 47
  • Dubai: 3
Gesamt: 154

Ergibt in 34 Tagen eine Cacherate von ~ 4,52 Caches pro Tag.

Sonntag, 15. Februar 2015

Australien 2015 - Tag 31 - Dubai (12.02.2015)

Mit zwei Tagen Verspätung, das Internet im Hotel wollte nicht wie ich wollte und mit dem Handy wollte ich nicht zu viel ins Netz, sonst erschlägt mich die nächste Rechnung.

Punkt 6 Uhr hat die Nacht ein rauhes Ende, ich bin überraschend wach für nur drei Stunden Schlaf.
Das Frühstück im Hotel ist sehr gut, frisches Gemüse und Obst, frisch gepresster Orangensaft und endlich mal nicht nur Marmelade. Der Kaffee ist aber auch hier ungenießbar. Hmpf, Kaffee steht mittlerweile ganz oben auf meiner ToDo-Liste für zu Hause.
Bevor wir zu unserer Tour aufbrechen, zu der - wie ich mittlerweile den Unterlagen, die ich am Flughafen erhalten habe, entnehme - wir erst halb 9 abgeholt werden, gehen wir in den Supermarkt neben an. Ohne Wasser wird das mit der Tour nix. 

Statt eines Wagens kommt erstmal ein junger Mann, der uns mitteilt, dass der Wagen in 15 Minuten kommt und uns zum Tourbus bringt. Oha, wieder mal n überflüssiger Arbeitsplatz. 
Da hier gar keiner erst versucht unseren Nachnamen aussprechen zu wollen, bin ich nur Miss Süsänné oder Mam oder Madame - bei den letzten beiden fühle ich mich furchtbar alt. Miss Süsänné hieß ich übrigens auch schon am Flughafen und im Hotel. 
Der Bus zum Bus ist kaputt, also gehts mit Verspätung los, macht aber nix, an der Bussammelstelle müssen wir auch nur warten. Unser Tourguide Taraq muss heute besonders viel sprechen, denn unsere Runde besteht aus Deutschen, Zyprianern oder Zyprioten oder doch Zypressen (!?)...wie auch immer: sie kommen aus Zypern..., Arabern und Italienern, also gibts die Tour auf Deutsch und Englisch - praktisch, wenn man beide Sprachen kann, denn es gibt bei beiden Zusatzinfos, die er nicht immer in beide Sprachen übersetzt.


Der Beginn der Tour ist auf der Palmen-Insel in einem Aquarium. Kurz: Viele schöne Fische, verpackt in sehr viel Kitsch, und noch mehr Asiaten, die sich in allen Lagen und Positionen davor ablichten. Also gehts im Schnelldurchgang durch und es bleibt noch Zeit Taraq ein paar Fragen zu stellen, die nicht so zum Tourprogramm passen. So ist uns aufgefallen, dass die Taxis verschiedene Dachfarben haben, bspw. rosa mit weiblichen Fahrern. Diese dürfen nur von Frauen genutzt werden, alle anderen Farben sind irrelevant, sie sind alle staatliche Taxis, so ganz wird mir der Sinn der verschiedenen Farben - mal vom klischeerosa abgesehen - nicht klar. Danach gehts mit der Metro (auf der Palmen-Insel nur für touristische Zwecke genutzt - entsprechend ist der Preis) Richtung Stadt. Auf der Insel leben übrigens nur Ausländer. Auch sehr interessant zu erfahren, dass von 2,5 Millionen Einwohnern, nur 200.000 Ureinwohner (mir fällt grad kein anderes Wort ein) in Dubai leben. Die Ureinwohner (bleiben wir dabei) bekommen zur Heirat vom Staat ein Haus geschenkt und weitere staatliche Vorteile, wie kostenloser Strom und Wasser, weswegen der pro Kopf Verbrauch von Wasser bei ihnen bei 550 (!) Litern Wasser pro Tag (!) liegt. Ausländer hingegen dürfen nur in bestimmten Stadtteilen leben und müssen ihre Wohnungen meist teuer bezahlen (Minimum 2.000 Euro pro Monat für Miete).
Unsere Tour endet in der Dubai Mall, einem Shopping-Center so groß wie eine Kleinstadt. Hier gibt es alles, was man sich vorstellen kann. Von Leckereien aus aller Welt, über Klamotten, viele Koffer- und Taschenläden, Kitsch- und Krempelläden, usw. Die Mall bietet aber auch den Zugang zum Burj Khalifa, dem derzeit höchsten Gebäude der Welt. Wir erhalten Eintrittskarten für 14 Uhr, damit haben wir noch eine Stunde Zeit. Lange nicht genug Zeit, um einmal durch die Mall zu stiefeln. Wir tigern also nur so durch die Hallen, vorbei an den vielen tollen Düften, die aus vielen Läden kommen; die meisten davon sind von gebrannten Mandeln, das macht Appetit. 
Halb 2 gibt es vor dem Burj Khalifa ein Wasserspiel zu bewundern, das so nur wenige Male am Tag gezeigt wird. Schön, dass es gerade passt. Nach drei Minuten ist die ganze Show aber auch schon wieder vorbei. 
Zum Burj Khalifa müssen wir aber noch gute 10 Minuten laufen, so gehen wir direkt nach dem Wasserspiel los und uns erwartet eine riesige Schlange. Unser Ticket ist für 14 Uhr, wir sind 20 Minuten zu früh da, mit der Schlange könnte es aber doch passen. Neben der Schlange befinden sich außerdem große Schilder, dass man nebenan Karten kaufen kann, haben aber zeitgleich große Anzeigentafeln, dass alle Touren für die nächsten drei Tage komplett ausverkauft sind. Ein Glück war unser Ticket in der Stadtführung enthalten, sonst würden wir mit dem sonstigen Auf-gut-Glück-Versuch in die Röhre gucken.
Als wir in der Schlange weiter vorrücken, sehe ich schon, dass wir durch eine Sicherheitsschleuse mit Gepäckscanner und Metalldetektor müssen. Damit hab ich im Leben nicht gerechnet und sehe mich schon wieder dabei, wie ich mein Taschenmesser auf nimmer wiedersehen abgeben muss. Hmpf. Sicherheitshalber stecke ich es in den Rucksack, die Verpackung fürs Messer hab ich da noch drin, vielleicht kann ich mich mit "gerade gekauft" rausreden. Sie nehmen mir aber nur mein Feuerzeug ab und ich werde noch nach den Wasserflaschen im Rucksack gefragt. Dass ich noch zwei originalverpackte Feuerzeuge im Rucksack habe interessiert aber keinen. Macht die ganze Sicherheitsschleuse irgendwie sinnlos.

Mit dem Fahrstuhl gehts nach oben. 125 Stockwerke in einer knappen Minute, dass es nach oben geht merkt man nur in den Ohren, die Bewegung des Fahrstuhls hingegen merkt man kaum. Im Fahrstuhl wird eine Animation abgespielt, in welcher Höhe man sich gerade befindet und welche Gebäude (Eifelturm, Empire State Building, usw.) man damit überwunden hat. Kaum im 125. Stock angekommen, wird man in den nächsten Fahrstuhl verfachtet, um wieder eine Etage nach unten zu fahren. Sinn und Zweck davon versteh ich nicht so ganz, denn die Aussichtsplattform war ja von Anfang an geplant. 
Dubai Mall von oben
Die Aussichtsplattform befindet sich in 452m Höhe und es geht erstaunlich wenig Wind hier oben.
Ansonsten gibts hier oben für meinen Geschmack viel zu viele Leute, um an die Fenster zu gelangen, braucht es ein wenig Geduld und die habe ich ja bekanntlich nicht. Und es wird einem zum x-ten Mal die Möglichkeit geboten, gegen Geld professionelle Fotos machen zu können. Auch innen gibts die Möglichkeit vor einer grünen Wand, die Resultate sind zwar hochauflösend, aber die Fotomontage ist mehr schlecht als recht und einen Preis pro Bild schreiben sie vorsichtshalber auch nicht hin, sonst sind die Leute wohl gleich abgeschreckt. 
Leider ist die Sicht heute nicht sehr berauschend, es ist ziemlich neblig, Buschbrände können es ja nicht sein, vielleicht Sand? Wobei Wind ging ja gar nicht so viel, bleibt noch Smog, denn natürlichen Nebel schließe ich bei Sonnenschein und 25 Grad eher aus.
Nach 15 Minuten haben wir alles gesehen. Manche verbringen hier oben so viel Zeit, dass sie selbst vergessen haben, dass sie beim Hochfahren eine Etage wieder runter fahren mussten und sich beim Weg nach unten wundern, warum sie erstmal eine Etage hochfahren müssen. Man kann hier oben sicher Stunden verbringen, wir nicht. Außerdem schmerzen meine Füße schon sehr. Wir sind zwar im Urlaub viel gelaufen, aber so viel in letzter Zeit dann doch nicht. 

Kaum wieder unten gekommen, gehts erstmal zu den gebrannten Mandeln, darauf hab ich schon seit zwei Stunden extreme Lust. Lecker! Aber richtig lecker. 
Uns steht aber auch noch ein Cache aus, da wir den Ehrgeiz haben, jeden Tag in diesem Urlaub einen Cache zu finden. Direkt am Haupteingang gibt es einen Cache. Diesen zu finden ist aber erstmal gar nicht so leicht, denn wir landen zunächst nicht am Haupteingang, sondern in der Tiefgarage. Also Weg zurück und eine Etage nach oben. Das GPS springt hier zwischen den Hochhäusern extrem. Ein Blick in die Beschreibung und wir müssen tatsächlich doch ins Parkhaus, von außen kommen wir dort allerdings nicht hin, denn der Taxistand nimmt den ganzen Gehweg in Beschlag und bei der arabischen Fahrweise begeben wir uns nur äußerst ungern auf die Straße. Innen durch und wir werden direkt fündig. 
Danach grasen wir noch einmal die Mall nach Souvenirs ab, und nehmen u.a. einen Räucherkerzengefäß, samt Kohle und Räucherkerzen mit, die Dame am Stand hat sich gar auf fast den halben Preis runterhandeln lassen und gab die Kohle noch oben drauf. Dieses um den Preis feilschen ist allerdings überhaupt nichts für mich, ich will einen klaren Preis.

Meine Füße wollen mich anscheinend umbringen, so sehr schmerzen sie schon, also wollen wir mit dem Taxi zurück zum Hotel und surprise surprise ist die Schlange am Taxi dreimal so lang, wie noch vor einer halben Stunde. Und es dauert tatsächlich auch eine halbe Stunde bis wir uns zum Taxi vorkämpfen können.

Am liebsten würde ich mich jetzt mit einem Bierchen auf den Balkon setzen, leider ist Dubai alkoholfreie Zone, aber wir haben im Supermarkt heute Morgen alkoholfreies Bier entdeckt, so dass wir zumindest im Ansatz in den Genuss kommen. Das alkoholfreie Holsten ist gar trinkbar.

Zum Abendbrot müssen wir einen guten Kilometer laufen, so weit sah es gar nicht so. Wir entscheiden uns für ein libanesisches Restaurant, das gar nicht mal so teuer ist. Ich hatte erwartet, dass uns die Essenspreise erschlagen werden. Aber der bestellte Fleischteller kam nur AED 52 (umgerechnet etwa 13 Euro) und es war verdammt lecker!
Hier in der Nähe gibts noch einen Cache, ein guter Verdauungsspaziergang, der sich schnell als 2km Marsch entpuppte. Zurück im Hotel gibts dann noch lecker alkoholfreies Bierchen, aber nach einem ist Schluss, ich bin so müde, dass ich auf dem Stuhl einschlafe und mich nur noch zombieartig ins Bett schleppen kann.

Morgen gehts dann zurück ins kalte Deutschland.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Australien 2015 - Tag 30 - Perth nach Dubai (11.02.2015)

Heute geht es leider schon wieder ein Stück Richtung Heimat. Zunächst aber bekommen wir noch ein teures Kontinentalfrühstück im Hotel. Nachdem Auschecken und wiedermaligen Rumdiskutieren mit der Dame im Parkhaus, um Auslass zu erhalten, geht es Richtung Waschanlage unsere Staub- und Sandspuren beseitigen. Die Innenbereiche der Türen haben wir gestern schon im Parkhaus gereinigt, heute folgt noch die Außenreinigung. Eine Selbstwaschanlage zu finden, ist allerdings gar nicht so leicht wie gedacht. Ein paar Kilometer außerhalb werden wir aber schließlich fündig. Die Karre hat es auf jeden Fall nötig, damit hab ich in diesem Urlaub den Mietwagen schon öfter gewaschen, als mein eigenes im vergangenen Jahr.
Noch schnell zwei Caches und tanken, dann pünktlich 12 Uhr den Wagen zurückgegeben. Die Caches finden wir zur Abwechslung mal ohne Beanstandung des Ablageplatzes. Bei der fast pünktlichen Abgabe interessiert es aber keinen, ob es pünktlich war oder nicht. Verdammt, hätten wir den Nachmittag ja noch nutzen können, statt sinnlos auf dem Flughafen zu sitzen bzw. zur Raucherinsel zu tingeln.
Immerhin werden wir nach drei Stunden schon mal unser Gepäck los. Auch zur Erheiterung meinerseits, denn der Flughafen ist Baustelle und das Kofferband ist durch drei Herren ersetzt, einer spielt mit dem Handy, die anderen stehen gelangweilt rum. Als mein Gepäck kommt, beginnt fast ein Kampf darum wer nun tätig werden darf. Der Herr mit dem Handy packt selbiges schnell weg, und bewegt das Gepäckstück 5cm nach vorn. Der zweite Herr greift schnell danach, beschließt aber, dass es ihm zu schwer ist und überlässt dem Dritten die Arbeit. Auf dem Flughafen kann man sonst noch viele Chinesen und ihr Gepäck zu beobachten. Schon erheiternd, was die alles dabei haben und x-mal umpacken und einschweißen lassen. Einschweißen kostet btw. A$ 10 und die Dame hat sehr gut zu tun. Aktuell müssen wir noch zwei Stunden auf den Flug warten und dann knappe 11 Stunden in der Kiste hocken. Bis dahin kann ich mit zwei Sandwichs und zwei Cappuccinos Miteigentümer am Flughafen werden...A$ 34,60!!!

Die heutige Route:


Die Passkontrolle lässt mich ausreisen und der angedrohte Knast für meinen nicht bezahlten Strafzettel bleibt mir erspart. Im Flieger hat man uns mal wieder keinen Fensterplatz gegeben, wäre ja auch zu schön, aber der Vogel ist nur halbvoll und damit hab ich freie Platzwahl nach dem Start. So kann man sich dann auch mal lang machen. Das Personal hat entsprechend auf dem Flug wenig zu tun und ist dazu sehr gut gelaunt, so wird der Flug immerhin ein wenig aufgewertet.
Dank Rückenwind sind wir eine halbe Stunde eher als geplant in Dubai und bekommen anscheinend keine Landeerlaubnis, denn wir drehen mehrere Runden über das selbe Straßenkreuz (weswegen mir in der Nacht auch auffiel, dass wir im Kreis geflogen sind). So ist dann die halbe Stunde auch dahin.
Dubai von oben
Die Einreise in Dubai ist geprägt von Sicherheitswahnsinn in Kombination mit einer nicht funktionierenden automatischen Passkontrolle. Folglich bildet sich eine riesige Schlange vor der Passkontrolle und nichts geht vorwärts. Nach einer guten Stunde halten wir unser Gepäck in den Händen, damit müssen einmal quer über Flughafen, um zu unseren Transportservice zum Hotel zu kommen. Und bei den Herren geht alles ganz gemütlich und ich will nur ins Bett. Denn es ist immerhin schon fast 2 Uhr. Morgen früh um 8 beginnt unsere Stadtrundfahrt, an der möchte ich nicht unbedingt als Zombie teilnehmen.
Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel lässt aber schon vermuten, dass Dubai ein klein wenig größer ist als gedacht, denn wir fahren fast 30 Minuten. Im Hotel gehts dann mal wieder sehr gemütlich zu, ich solle auch meinen Rucksack ruhig noch mal absetzen. Herrje, in 22 Hotels vor diesen, war die Eincheckprozedur in unter 5 Minuten durch. Ich ahne schon, dass daraus nichts wird. Richtig geraten, der Securitymann, der kurzfristig als Kofferträger zweckentfremdet wird, bringt uns derweil einen Apfelsaft. Ich will keinen Saft, ich will einchecken!
Der Rezeptionist spricht ein fürchterliches Englisch. Ich verstehe nicht mal 10% von dem was er sagt und muss ständig nachfragen. Da ich aber auch nicht unhöflich sein will, sage ich lieber, dass ich ziemlich müde bin und ihn deshalb schlecht verstehe. Dies wird mir mit einem herablassenden Ton gedankt. Super, aber gut, unfreundlich kann ich auch.
Nach einer geschlagenen halben Stunde (!) hab ich endlich die Zimmerkarte in der Hand. Wir haben aus irgendeinem Grund ein Zimmer-Upgrade bekommen, dafür müssen wir aber 40 Dirham (etwa 10 Euro) Steuern bezahlen. Aber die Hütte ist schon toll: 2 Schlafzimmer, 3 Bäder, großes Wohnzimmer und Küche.
Gegen 3 Uhr ist endlich Schlafenszeit. Der Wecker klingelt auch schon wieder um 6 Uhr. Ähhh.