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Mittwoch, 2. Dezember 2015

Postkarten auf Umwegen

Weihnachtsdekoration
Heute schifft es in Strömen, dank wasserdichter Jacke bleib ich zumindest oben rum trocken, was man von meinen Schuhen nicht gerade behaupten kann. Dann halt barfuß im Büro, nützt nix. 
Auf Arbeit gibts heute etliche Besprechungen und viel Nacharbeit dazu, nicht sehr spannend für den Blog. In der Mittagspause versuche ich indes mal wieder Postkarten zu besorgen und ich verzweifle gerade wieder daran, dass viele Läden vollgepackt bis oben sind, aber keiner Postkartenständer vorm oder im Laden hat. Kann doch nicht so schwer sein, mal Postkarten zu finden? Anscheinend doch. 
In der Mittagspause schiffts noch mal mehr als am Morgen, und damit sind die Schuhe noch nasser als so schon. Ich gehe entsprechend im Schnellschritt um den Block, hole mir ein Sandwich und bin nach knappen 20 Minuten wieder im Büro. Zu ungemütlich ist das heute. 
Wenigstens gibt im Büro die Reise der Pinguine, die zur Tageserheiterung beträgt. Zur Erklärung: Der Laufstil einiger Leute erinnert stark an den von Pinguinen: Fuß kaum heben, ein paar Zentimeter weiter vorn schlürfend wieder aufsetzen, anderen Fuß kaum abheben und schlürfend aufsetzen und das Ganze in schnell - wie so'n Pinguin mit Schuhen. ;-)

Nach dem Abendbrot frage ich aus Verzweiflung im Hotel, wo man Postkarten kaufen kann, das scheint wohl für Koreaner gar nicht soooooo üblich zu sein, denn sie wissen gar nicht so recht, was ich meine und wollen mir Karten mit traditionellen Motiven empfehlen, nein Ansichtskarten, nichts traditionelles. Aber gut. Ich werde zum Myeongdong-Market und ins Underground-Shopping-Center in der Nähe verwiesen, da war ich aber gestern schon.
Also empfiehlt man mir den Stadtteil Insa-dong, dort gäbe es viele Einkaufsmöglichkeiten für Antiquitäten und andere traditionelle Mitbringsel. Auf zum Taxi, der ältere Herr spricht leider überhaupt kein English und Karte lesen kann er ohne Brille auch nicht - da kann die Innenraumbeleuchtung noch so hell sein. Ich hoffe ich komme dennoch dort raus, wo ich hin will. Nach knapp 5 Minuten sind wir auch schon man Ziel. Er zeigt ganz aufgeregt zu einer Straße, die wohl das Ziel ist. Herrje. Die Fahrt kostet 3.800 Won, dann darf es auch schon mal so ein Abenteuer sein. 

Ich grase einige Läden ab und finde wieder keine Postkarten, dann entdecke ich Chop sticks, die wollte ich aus Metall eh mitnehmen, ich frage auch nach Postkarten und mir wird eine Papierpackung (darin enthalten etwa 10 Postkarten) in einer einsamen Ecke gezeigt. Oh man! Kein Wunder, dass ich seit Tagen nichts finde, da muss man erstmal drauf kommen! Ich kaufe das Paket ohne näher reinzusehen - was soll bei Postkarten schon weiter schief gehen?


Die Post schaffe ich leider nicht mehr pünktlich und muss auf morgen vertagt werden.

Noch schnell ein Abstecher zu 7-Eleven "Bierchen" besorgen. Cass ist koreanisches Bier, dass ich bereits im Hotel gekostet habe, es schmeckt sehr mild, und könnte auch gut als deutsches Bier durchgehen. Die 640ml-Flasche kostet 2.000 Won (1,63€). 

Zurück zum Hotel gehts zu Fuß, nach ein paar Tagen ist man auch dran gewöhnt, dass für Autofahrer die Ampel solang grün ist, wie keine Fußgänger auf dem grüngeschalteten Fußgängerüberweg sind. Aber auch sonst ist die Haltelinie dafür da, darüber hinaus zu fahren, um quasi direkt "davor" zu halten. Obwohl ich unterwegs noch für ein paar Foto stoppe und gute 5km zurückzulegen habe (dabei auch etliche Kreuzungen zu überqueren habe), bin ich selbst überrascht, dass ich binnen einer halben Stunde wieder am Hotel bin.
Vorm Bloggen heißts erstmal Postkarten schreiben und ich muss leider feststellen, dass die Postkartenmotive sogar nicht der Burner sind. Entweder das Motiv an sich ist scheiße oder das Bild wurde in den 80ern aufgenommen. Oh man, dass das Verschicken von ein paar Postkarten so ausartet hätte ich auch nicht erwartet, nagut erstmal abwarten, was morgen noch bei der Post auf mich zu kommt.

Wenn ich nach dem Bierchen nicht so müde gewesen wäre, dass ich gegen 22 Uhr am Schreibtisch eingeschlafen wäre, hätte ich den Artikel gar gestern noch pünktlichst geschafft.

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