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Dienstag, 1. Dezember 2015

Langsam kehrt Routine ein

Vor der Arbeit wollte ich noch ein paar Postkarten besorgen, leider gibt's rings ums Hotel/Arbeit nur Fressmeilen, also vertage ich das auf Feierabend.
Gestern Abend hieß es, ich solle morgen direkt in den 23. Stock umziehen, heute morgen also direkt hochgefahren, um festzustellen, dass ich überhaupt keinen Plan habe, welchen Schreibtisch man mir gestern zeigte, hier sieht aber auch alles gleich aus! Und dabei habe ich einen sehr guten Orientierungssinn, dieser nützt mir hier leider gar nichts. Nachdem ich also einmal im linken und einmal im rechten Bürotrakt war und den vermeintlichen Platz nicht fand, beschloss ich im 21. Stock nachzufragen, ob man mir meinen Platz erneut zeigen könnte, und wer hätte es gedacht: doch nicht umziehen. Mal sehen, was mir heute Abend gesagt wird.
Langsam kehrt nun Routine ein, will heißen, ich erkläre immer und immer wieder die selben Dinge. Anstrengend. Immerhin hab ich mich schon dran gewöhnt, dass ich immer "Shu'shan" oder auch einfach nur "Shan" genannt werde...naja, so lange sie mich nicht "Usan" nennen ist alles gut, sonst wäre ich ein Regenschirm und das will ja keiner.

Spannend ist daher heute nur das Essen mit dem Projektteam, ich wurde gestern gefragt, ob ich mir ein spezielles Essen wünsche, ja klar, wenn dann natürlich typisch koreanisch, alles andere wäre blödsinnig. Für mich also die nicht spicy - Variante, für alle anderen kann's nicht scharf genug sein.

Heute versuche ich das eigentliche Abendbrot in der Lounge, das ich gestern schon wollte, heute bin ich in der richtigen Lounge und schon ist das Essen und das Bier umsonst. Allerdings nur bis 20 Uhr. Zu Essen gibts Snacks, mehr als ausreichend, wie ich finde.

Nun erneut zur Mission Postkarten, ich gehe etliche Blocks weit zu einem großen Marktplatz, dort kommt es beinahe zur Reizüberflutung, eine Werbung flackert mehr als die andere, jeder will bunter und aufregender sein als die anderen und aus jedem Laden tönt andere laute Musik. Insgesamt sehr anstrengend, Postkarten entdecke ich keine. Dafür fällt mir irgendwann auf, dass mein Handy weg ist! Fuck! Hab ich das im Hotel vergessen? Verloren? Geklaut? Verdammt, was nun? Ich halte es auf dem Markt eh nimmer aus und gehe Schritt für Schritt zurück zum Hotel, falls es auf dem Weg verloren habe und es wider Erwarten noch daliegen sollte - nichts. Im Kopf gehe ich schon durch, was ich alles sperren und welche Passwörter ich ändern muss. Bis zum Hotel nix, verdammt, auf den Weg ins Zimmer bete ich einfach nur "Bitte lieg da! Bitte lieg da!" herunter. Und ich hab Glück - es liegt noch im Bad. Das wäre es ja sonst noch gewesen.

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