Seiten

Montag, 30. November 2015

Was mach ich hier eigentlich?

Könnte auch in Gotham stehen
Pünktlichst mit dem Wecker aus dem Bett und das von mir..... im Bad suche ich vergebens eine Steckdose für Fön bzw. Glätteisen, aber Hauptsache das Klo hat Strom! Das Frühstück ist sau lecker, dann kann's ja gut gestärkt zur Arbeit geben.
Sogar noch vor 9 Uhr zum Eingang rein, warte ich ein paar Minuten geduldig, doch niemand holt mich wie versprochen ab, ich gehe zur Info und melde mich mit dem Projektnamen an, man schickt mich ins nächste Gebäude, obschon ich sicher bin richtig zu sein. Aber gut. Kaum bin ich draußen vor der Tür rennt mir Seok (der Ansprechpartner im Projekt) hinterher. Sein Englisch ist leider kaum zu verstehen, herrje, das kann was werden.
Die Dame vom Personalmanagment kommt nicht, also gibt's erstmal ne Übergangszugangskarte für den 21. Stock und eigentlich bräuchte mein Laptop auch ein SecurityTag, scheint aber auch keinen zu interessieren, also ohne - mal sehen, ob dies die ganze Woche so gut geht.

Am Fahrstuhl wirds interessant, es gibt insgesamt vier, zwei für die Stockwerke 1-16 und zwei für die Stockwerke 1 und 16 bis 27. Natürlich wollen die meisten in die oberen Stockwerke. Es wird an diesem Tag noch mehrmals vorkommen, dass ich bei dem völlig überfüllten Fahrstuhl samt Schlange davor an die Gilmore Girls denken muss. Stichwort: Lanes Hochzeit, als Lorelai fragt "Warum rennen denn alle so?" - "Es gibt nur 58 Plätze, aber 62 Koreaner." ;-)

Ich werde platziert und der Dolmetscherin (ich meine verstanden zu haben, dass sie Sojan heißt) vorgestellt. Im Laufe des Vormittags lerne ich auch den Rest des Projektteams, inklusive meiner Lieblingsinder Kunal und Ravi, kennen.
Hergekommen bin ich mit gewissen Vorstellungen, welche Tätigkeiten und Aufgaben ich diese Woche zu erfüllen haben werde. Und wie so oft: ist Vorstellung das eine und Realität etwas anderes. 
Ich sagte letzte Woche noch zum Kollegen: "Hoffentlich wollen die darüber nichts hören, dazu kann ich überhaupt nix erzählen." Hmmm, genau dazu darf ich heute Nachmittag einen Vortrag halten. Au backe! Naja, dann frei nach der Devise: "Sicheres Auftreten, bei völliger Unwissenheit."

Bis dahin werde ich erstmal von den indischen Kollegen zum Mittag abgeholt. Am Mittagstisch sitzen auch zwei Deutsche, aber an ihrem Gespräch kann ich nicht teilnehmen, da sie sich über die Vor- und Nachteile diverser Seouler Hotels unterhalten, da hätte ich auch in Deutsch nicht mitreden können. Dafür war das Essen lecker - ich hatte Reis mit Gemüse und verschiedenen Fleisch - ich denk zumindest, dass es Fleisch war und hinterfrage lieber nicht, was hier noch drin sein könnte.


Mein Vortrag am Nachmittag ist..ähm...sagen wir mal: interessant. Deren Beamer hat nur ein VGA-Kabel, entsprechend ist die Schrift im Miniaturformat und leider können sie das Tool viel besser bedienen als ich. Ich entschuldige mich dafür, sie sehen es zumindest nach außen hin gelassen.
Fragen haben sie auch gleich eine Menge, die gilt es dann am Rest des Tages mit den Kollegen in Deutschland zu klären.

Als gegen 19:30 Uhr alle Fragen geklärt sind, will ich gehen, natürlich werde ich auch hier noch einmal abgefangen und mir werden weitere Fragen überreicht. Herrje. Also doch noch weitere Überstunden im Hotel. Erstmal brauch ich aber was zu Essen.

Vom Kollegen weiß ich, dass es im Hotel einen Evening Snack in der Lounge gibt, allerdings hab ich mich etwas selbst verwirrt, da es einmal die "Club Lounge", die "Cafe & Lounge" und die "Lounge" gibt. Ich lande in letzterer und bestelle unverblümt ein Bier, dass sich mir kurz darauf in der Karte als 20.000 Won (16,34€) Braukunst entpuppt. Verdammt. Nagut, dann noch was zu Essen, ich nehme notgedrungen das billigstes, das die Karte an Warmspeisen zu bieten hat. Special Lounge Pizza mit Rucola, Schinken, Gorgonzola und noch irgendwas. Mir wird eine Gabel gereicht, wie auch immer man das mit einer Gabel essen soll!? Mit den Händen klappt es auch nicht so recht. In der Küche wird mächtig gekramt, aber mir wird auch noch ein Messer gebracht, natürlich stumpf. Also entweder bestellt das keiner, oder ich hab einfach keine Ahnung wie man das essen soll. Dazu wurden übrigens saure Gurkenscheiben gereicht, auf die ich sehr gespannt war, wie ich schnell feststellen musste, waren die in Zimt eingelegt wurden. Wäre sicher lecker gewesen, wenn denn der Zimtgeschmack nicht so vorlastig gewesen wäre.

Weihnachtsbaum vorm Hotel
Nach dem Essen und dem teuren Bier gehts noch auf einen kleinen Verdauungsspaziergang. Auch will ich endlich mal einen Cache finden. In direkter Umgebung vom Hotel/Arbeit gibt es schier genug, nur sind hier so viele Menschen und teilweise auch Polizei unterwegs, dass man sich kaum zu suchen traut. Also gehe ich ein paar Blöcke weg vom Schuss, hier ist immer noch einiges los, aber nicht mehr so viel, wie bei den anderen Caches. Schließlich werde ich in der Nähe des Kunstmuseums fündig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen