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Sonntag, 29. November 2015

Annyeonghaseyo in Seoul

Ich dachte, dass es schwieriger sein wird, sich nach der Ankunft in Seoul zu recht zu finden, noch dazu, wenn man völlig übermüdet ist (an Schlaf war im Flieger gar nicht zu denken). Klar überwiegen die koreanischen Zeichen, aber es steht alles auch in English darunter. Aber eigentlich reicht es auch, erst mal der Meute hinter her zu rennen. Witzig finde ich die Situation, dass der Nicht-Asiate die Treppe runter nimmt, während der Asiate aufs Handydisplay starrend auf der Rolltreppe steht, umgekehrt der Nicht-Asiate die Rolltreppe hochzu zum aufs Handy starren nutzt und der Asiate die Rolltreppe hochläuft, weil es ihm nicht schnell genug geht.

Vom Hören her, hab ich mir Koreanisch schon deutlich anders vorgestellt, als es ist, ich habe mehr eine Sprachähnlichkeit zu Chinesisch vermutet, klingt aber völlig anders.


Mit dem Bus geht's dann zum Hotel, das Ticket kostet 16.000 Won (13,22€), auch das geht ganz leicht, Ticket zur City Hall holen, und sich dann schön in Reihe und Glied hinter dem Schild für den Bus anstellen und warten. Der Bustranfser dauert etwa eine Stunde, es sind immerhin 50km vom Flughafen bis zum Hotel. Ich hatte gehofft in der Zeit ein paar schöne Landschaftsfotos machen zu können, leider ist es grau in grau, kalt und nass und die Aussicht nicht vorhanden.

Im Hotel will ich schnurstracks zur Rezeption, werde aber vom Pagen abgefangen, der nach meinem Namen fragt, versteht er natürlich nicht, kurz buchstabiert, "Ahhh Miss Süsänné" - da ist sie wieder, die Miss Süsänné. Ich werde nicht zur Rezeption, sondern zu meiner Überraschung zum Fahrstuhl geführt, in den 18. Stock - VIP-Check-in. Oha. Mein Zimmer ist leider erst in 45 Minuten fertig, bis dahin kann ich mich mit Kaffee und Kuchen und anderen Leckereien vollschlagen. Kaffee reicht für den Anfang, aber toll ist das schon.


Ebenfalls toll ist das Zimmer an sich, mit Wohnzimmer, großem Bett und ansprechenden Bad. Und dann erst das Klo, das hat ne beheizte Klobrille und ne Fernbedienung! Es spült sogar selbst, zum Glück spricht es nicht noch.

Ansonsten ist das Zimmer voll durch automatisiert, was leider zu längeren Suchen führt, wenn man abends vorm Bett gehen das Licht löschen möchte. Nun gut so weit ist es noch nicht.

Gegen halb 3 beschließe ich mir erstmal die Gegend anzuschauen, ich bin zwar totmüde, aber jetzt zu schlafen wäre fatal für die Nacht, daher dann doch lieber Sightseeing, außerdem wollte ich so wie so schauen, wie der Weg zur Arbeit morgen ist. 
Wachwechsel am Deoksu-Palast
Direkt gegenüber vom Hotel befindet sich der Deoksu-Palast, an diesem findet gerade der recht sehenswerte Wachwechsel in farbenfrohen Kostümen statt. Als ich von meiner Runde Stunden später zurück komme, ist die Show immer noch im vollen Gange, ich kann daher nicht sagen, ob die das öfters so machen oder nur ausnahmsweise einmal.


Zur Arbeit ist es gar nicht weit, nur die Straße runter. Man steht länger an jeder Ampel, als es Laufzeit ist, prima, dann kann ja morgen nichts mehr schief gehen.

Werbung ist auch ganz dezent gehalten
Danach beginnt meine "auf gut Glück einmal um den Block"-Sightseeingtour. Recht schnell muss ich lernen, dass man den erstbesten Fußgängerüberweg nehmen sollte, falls man vor hat in absehbarer Zeit die Straßenseite wechseln zu wollen. Mir ist es ein paar Mal passiert, dass ich zurück laufen musste, weil plötzlich eine große Kreuzung ohne ersichtlichen Überweg kommt.
Ganz in der Nähe befindet sich das Große Südtour. Auch hier gilt es erstmal wieder den Weg über die Kreuzung zu finden. Sehr spannend isses allerdings nicht, einmal vor- und zurücklaufen, das wars dann auch schon. 
Indes versuch ich mich auch an diversen Caches in der Nähe, leider hat es die Karte auf dem GPS nicht korrekt geladen, und zwischen den Hochhäusern springt das GPS ziemlich, so dass ich mein Glück auf morgen verschiebe.

Was ich auch noch dringend benötige ist Bargeld. Das entpuppt sich aber gar nicht mal als so einfach, denn es Bedarf 5 Banken, 8 Geldautomaten und einer intensiven Internetrecherche, um einen Geldautomaten zu finden, der mir mit der DKB Visa-Kreditkarte Geld rausspuckt. Das liegt einfach daran, dass nicht alle Geldautomaten in Korea ans internationale Bankensystem angeschlossen sind. Und selbst wenn am Automat "Global ATM" steht, ist dies keine Garantie, dass die Kreditkarte auch wirklich akzeptiert wird. Nach sieben Automaten in fünf verschiedenen Banken gebe ich vorerst auf und laufe zum Hotel zurück, da ich noch kein mobiles Internet habe, bleibt mir nur die Suche im Hotel-WLAN übrig.
Ausschlaggebend für den Erfolg mit der DKB-Karte scheint wohl ein Automat zu sein, bei dem sich schon in der Vorauswahl "Foreign Language" und zu dem "Foreign Card" auswählen lässt, solche Automaten trifft man wohl am häufigsten in der U-Bahn an. Ok, dann wird das vorm Abendbrot mein Ziel.

Jetzt muss ich mir aber erstmal hinkrachen, mir ziehts die Lichter, ich bemängele, dass fürs Sofa keine Decke bereit liegt, mir ist nämlich kalt und die Notlösung übern Bademantel als Decke ist auch nicht so der Brüller. ;-)
Zwei Stunden Schlaf, die taten echt gut. Nun auf zur Futtersuche, vorher noch auf Geldsuche, der Automat in der U-Bahn klappt hervorrangend.

Die Restaurants im Hotel spare ich mir, ein Essen 97,000 Won (71,78€)!? Nein Danke! Außerhalb werde ich aber schnell fündig. Fisch Cake Soup, ich will lieber nicht im Detail wissen was das genau ist, geschmeckt hat es jeden Falls.

Und schon ist der erste (halbe) Tag rum.

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