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Mittwoch, 25. März 2015

Welcome to Sweden

Genre: Comedy
10 Folgen in 1+ Staffeln (USA, Schweden, seit 2014), IMDB

Handlung:
Bruce Evans (Greg Poehler) ist ein erfolgreicher Steuerberater, der einige Prominente zu seinen Klienten zählt, aus New York, der Liebe wegen seinen Job, den er eh nicht mehr so gern ausübte, aufgibt und mit seiner Ehefrau Emma nach Schweden auswandert.
In Schweden angekommen hat er nicht Probleme mit der Sprache, sondern erlebt zunächst auch einen Kulturschock. Ein ganzer Reigen von schwedischen Klischees bricht nach der Landung über Bruce hinein. So wird er von Emmas Familie in die Sauna geschleift und dort mit Schnaps abgefüllt, was zwangsläufig darin endet, dass er sich übergeben muss.
Die vielen Klischees, die hier bei beiden Seiten aufgezeigt werden, entsprechen aber doch der Wahrheit, der Europäer ist offen, der Amerikaner eher verklemmt. Der Amerikaner führt gern Smalltalk, der Europäer versucht alles um Smalltalk zu umgehen.
Aber es sind auch viele europäische Selbstverständlichkeiten, wie etwa das Jobcenter, die Bruce zum Staunen bringen.
Grandios ist auch der Auftritt von Bruces Eltern, die den typischen konservatieren weltfremden Amerikaner wiederspiegeln.

Fazit:
Man kennt ja die amerikanische Mentalität zur Genüge aus Filmen und Serien - vielleicht nicht in allen Facetten, aber es reicht, um beide Seiten zu verstehen. Ich finde die Serie herrlich komisch. Bevor ich die Serie gesehen hatte, hatte ich allerdings bedenken, dass die Serie sich zu sehr über das Europäische lustig machen würde, während das Amerikanische zu kurz kommt. Aber so ist es überhaupt nicht, ein tolles Gleichgewicht, als Europäer erkenne ich mich an vielen Stellen wieder und lache darüber, dass der Amerikaner unsere Selbstverständlichkeiten nicht nachvollziehen kann.
Ich hab flach gelegen vor Lachen, als sie gewartet haben, bis kein Nachbar mehr im Treppenhaus war, um den Smalltalk zu umgehen. Hat mich an meinen Urlaub in Australien erinnert, dort wollte auch jeder Smalltalk führen, egal ob an der Kasse im Supermarkt oder beim Bezahlen im Restaurant, während ich lieber gewartet hätte, bis kein Nachbar mehr im Treppenhaus ist.
Gleichzeitig muss ich aber auch darüber lachen, wenn er mit seinen amerikanischen Eigenheiten aneckt oder entdecken muss, dass der Europäer in mancher Hinsicht nicht so verklemmt ist. Ich denke gerade deshalb kann die Serie sowohl in Amerika, also auch in Europa erfolgreich sein.
Vielleicht kann ich nicht alle kleinen Anspielungen entdecken, aber viele. Andere kann ich vielleicht auch nicht entdecken, weil ich weder Amerikaner, noch Schwede bin. Schlimm ist das nicht, ich habe mich dennoch köstlich amüsiert. 

Gut finde ich auch die Synchronisation, bei der Schwedisch eben Schwedisch gelassen wurde, und nur Englisch durch Deutsch ersetzt wurde. Vielleicht hat von "Lilyhammer" gelernt, bei der die brutale vollständige Übersetzung gewählt wurde - statt nur Englisch zu übersetzen.

Besonderes toll finde ich übrigens, dass der Titelsong von meiner Lieblingsband "The Sounds" stammt. Ein passenderes Lied hätte man nicht wählen können. Damit hatte die Serie mich quasi schon im Vorspann. Ich freue mich schon auf weitere Staffeln.

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