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Samstag, 31. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 19 - Palm Cove nach Cairns (31.01.2015)

Heute führt es uns nach Cairns Cörns Cärnz Cäääns, das bedeutet leider auch, dass wir unser Luxusdomizil wohl oder übel verlassen müssen. Aber alles ganz entspannt, denn wir müssen erst um 11 auschecken, so können wir, nachdem wir alles im Auto verstaut haben, gemütlich dreiviertel 10 zum Frühstück gehen. Dort sind wir zur Abwechselung mal nicht die einzigen Gäste, denn einige Tische sind besetzt, wenn auch ein geringer Anteil ggü. der leeren Tische. Trotzdem haben die Kellner, obwohl sie auch mehr sind, gut zu tun. Entsprechend lange dauert unser Mahl. Dreiviertel 11 kommen wir gestärkt aus dem Restaurant, noch ein letzter Gang, ob wir alles eingepackt haben und dann geht auf nach Cäääns.

Die heutige Route:

Sind ja nur 26km, also sind wir keine halbe Stunde später da.
Erster Halt ist am Hafen, wir wollen gern eine Tour nach Green Island inkl. Glasbodenboot unternehmen. Leider sind alle Touren für heute ausgebucht. Hmpf, nagut, dann erstmal ne Runde Cachen. Dabei kommen wir an einem Boot vorbei, bei dem tägliche Touren durch die Wetlands angeboten werden. Gut, ist zwar kein Glasbodenboot, aber auch interessant. Wie wir die Tour buchen können ist uns aber nicht ganz klar, angegeben ist eine Telefonnummer oder online. Hmm, irgendwie blöd. Aber wir drucksen solange am Steg herum, bis der Besitzer kommt und uns herzlich zu seiner Tour einlädt, nicht umsonst natürlich.
Los gehts aber erst in einer anderthalben Stunde, also noch mal Cachen und zum Auto. Neben uns sind nur zwei andere Gäste an Board. Der Kapitän ist ein witziger Zeitgenosse, wenn ich auch leider nur einen Bruchteil dessen verstehe, was er zu erzählen hat und er hat eine Menge zu erzählen. Die nuscheln hier aber auch alle so.
Unsere Tour geht über eine Stunde durch den Hafen von Cairns, vorbei an mehreren Schiffsfriedhöfen und durch die Wetlands. Krokodile gabs leider keine zu sehen. Dafür weiß ich jetzt was das Schild mit der Geschwindigkeit 6 und NO WASH zu bedeuten hat. Max. 6 Knoten Geschwindigkeit und keine Reinigungsmittel ins Wasser geben, da in der Nähe der Schilder Krokodile leben, und die Reinigungsmittel schädlich für die Tiere sind.

Tausende von Flughunden leben
 hier in den Bäumen...und die stinken!
Nach der Bootstour gehts direkt ins Hotel. Karen schickt uns erstmal wieder falsch, an einer Kreuzung links statt rechts, das hat sie zuletzt in Gladstone gemacht. Also ist Verwirrung nicht ganz so groß und man hat ja auch noch mobiles Internet.

Und dann macht sich Entsetzen auf unseren Gesichtern breit, als wir das Zimmer sehen. Das ist eines der kleinsten Zimmer, das wir bisher hatten, selbst die Motellöcher waren größer. Dazu ein Minibalkon, ohne Balkonmöbel, aber man weiß sich ja zu helfen: Bürostuhl, ein hässliches Korbmöbel und ein Nachttischschränkchen und schon ist der Balkon wohnlich eingerichtet. Nervig ist nur des Nachbars Klimaanlage dessen warme Abluft direkt zu uns auf den Balkon zieht. Buuhhh warm.

Es war so schön, etwa seit Mission Beach nahm dieser Klimaanlagenwahn merklich ab, stattdessen gab es offene Räume und Deckenventilatoren, das bringt angenehme Temperaturen und keine arktische Kälte. Kaum sind wir in Cairns, laufen die Teile wieder überall auf Hochtouren.

Morgen heißt es dann auf nach Alice Springs, so sehr ich die Ostküste vermissen werde, aber was mir sicher nicht fehlen wird sind die vielen Mücken, ohne Antibrumm braucht man gar nicht erst vor die Tür gehen und das ist auf Dauer sehr nervig.

P.S.:
Während ich am Abend auf dem Balkon sitze und diesen Blog schreibe, suche ich wie fast jeden Abend bei Google Maps die Tagesstrecke raus und da entdecke ich am Flughafen Cairns die kleine Notiz "1. Februar 11:20 Uhr", das ist genau die Zeit, zu der unser Flieger geht und ich frage mich gerade ernsthaft, wo Google diese Information hernimmt, denn im Kalender habe ich sie nicht eingetragen, also können die ja nur meine Mails samt Anhang durchsucht haben, anders kann ich es mir gerade nicht erklären... aber es passt mal wieder. Big Brother is watching you. Zum Thema Big Brother fällt mir noch ein, dass ich selten an einem Ort so viele Überwachungskameras wie in Cairns gesehen habe. Klar, in den großen Städten und auch in Gold Coast gibt es schon beachtlich viele, aber hier ist die Anzahl imens.

Freitag, 30. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 18 - Palm Cove (30.01.2015)

Um 8 endet die Nacht recht schweißgebadet, denn schon um die frühen Morgenstunden zeigt das Thermometer weit über 30 Grad an. Wenigstens gab der nervige Frosch vorm Schlafzimmerfenster irgendwann diese Nacht mal Ruhe, der oder die sind mit ihrem nächtlichen Konzert ziemlich laut.
Nach ein wenig Sonnenbaden auf Balkonien, das ich aber nicht länger als 15 Minuten aushalte, erstmal der Sprung in den Pool. Danach wie immer frühstücken und planen wo wir heute hinfahren. Währenddessen schwenken wir schon auf die Fahrt von Alice Springs nach Ayres Rock ab, was unsere Kellnerin mitbekommt und meint, dass es nach "Asrocks" sehr sehr weit zu fahren ist.
Nebenbei überlege ich immer noch meinen Strafzettel zu bezahlen und befrage Google noch einmal, wo und wie das machen kann. Mir werden laut Ticket drei Wege angeboten: 1. Online, 2. Per Scheck, 3. Persönlich. Online geht nicht, weil ich dafür einen in Queensland registrierten Führerschein benötige. Schecks sind auch nicht möglich, da ich außer meiner Kreditkarte keine weiteren Zahlungsmittel dabei habe. Persönlich würde ich gern, kann ich aber nicht, weil man bei den Behörden hier im Umkreis von 100km nur Bootslizenzen, Führerscheine und anderes Gedöns beantragen kann. Gut, dann tuts mir leid, wenn mir keine Möglichkeit zum Bezahlen geboten wird, kann ich es eben nicht bezahlen. Daher mal sehen was kommt. Außerdem ist bis Abreise aus Australien die 30 Tage-Frist noch nicht verstrichen.

Aber zurück zum Eigentlichen:
Als Ziel suchen wir uns Cape Tribulation aus, dort gibts laut Reiseführer einige schöne Wasserfälle und hier treffen der Regenwald und das Great Barrier Reef unmittelbar aufeinander. Auf der Karte lässt sich die Distanz schlecht schätzen, aber mehr als 100km nördlich sollte es nicht sein.


Wir fahren wieder vorbei an Port Douglas und durchs stinkende Mossman, etliche Kilometer später müssen wir rechts abbiegen und sind erstaunt, dass es immer noch 57km bis Cape Tribulation sind. Es ist bereits eine Fähre ausgeschildert, aber die geht sicher wo anders hin....bis wir schließlich an der Fähre ankommen und die Möglichkeit haben, diese für A$ 24 (hin und rück) zu nutzen oder daran vorbei zufahren, um den Rückweg einzuschlagen. Zum Glück gibts nach der Wendestelle für Verblüffte - wie uns - noch mal die Möglichkeit wieder auf die Fährspur einzubiegen.
Auf der anderen Flussseite erwarten uns enge kurvige Straßen durch den Urwald. Die Natur ist schön anzusehen. Am ersten Lookout fahren wir raus, von hier hat man Einsicht über den gesamten Küstenstreifen, nur müsste hier mal wieder einer mit der Kettensäge ran, die Pflanzen sind schon ein wenig zu hoch gewachsen.

Als nächstes wollen wir uns gern das Daintree Discover Centre ansehen, aber das entpuppt sich als Rundgang durch den Urwald über Stege und soll A$ 32 Eintritt kosten, das ist uns etwa zu heftig für Dinge, die wir größenteils schon gesehen haben. Also gehts zu weiter zur Cow Bay, hier liegt auch ein Cache für uns bereit. Neben den zisch Warnschildern vor Quallen und Krokodilen gibt es einen herrlichen Sandstrand. Mittlerweile haben wir uns damit abgefunden, nicht baden gehen zu können.

Nächstes Ziel soll Noah's Beach sein, leider sind alle Zufahrten gesperrt, also gehts direkt weiter nach Cape Tribulaton. Das etwa 150 Seelen Örtchen, hat zu dem einige Resorts und Plätze für Camper. Nach Cape Tribulation ist dann tatsächlich Schluss mit der asphaltierten Straße, ab hier gehts auf Dreckwegen weiter, die eigentlich nur für 4WD-Fahrzeuge ausgeschrieben sind, dennoch kommen uns Kleinwagen entgegen. Hmm, bei der Anzahl Schlaglöcher hat mir schon unser 4WD leid getan. Weit fahren wir nicht, vielleicht 5km auf der Dreckpiste, danach sieht die Karre wieder herrlich verstaubt aus...für was waren wir gestern gleich Auto waschen? Richtig, damit wir heute gleich noch mal unsere Schandtaten wegwaschen können!
Waschen bei 6 Knoten nicht erlaubt.
Auf dem Rückweg machen wir noch an einer Eis"fabrik" halt, die alle Obstsorten selbst anbauen und wunderbar leckeres Eis herstellen. Gut, dass wir hier gehalten haben. 
Das reicht für heute, noch fix tanken, noch mal Auto abspülen und dann ab ins Hotel. Wir müssen heute noch mal Wäsche waschen und unsere Koffer packen, übermorgen muss alles für den Flug nach Alice Springs verstaut sein. Um pünktlich am Flughafen zu sein, verlassen wir morgen schon unser Hotel, daher müssen wir alles heute packen.


Donnerstag, 29. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 17 - Palm Cove (29.01.2015)

Wir haben heute immer noch frei, also beginnt der Tag wieder erst halb 9, und nach einem gemütlichen Frühstück mit der herrlichen Aussicht von gestern, gehts direkt im Anschluss weiter in den Norden nach Port Douglas und Mossman. Der Highway geht von Palm Cove in nördlicher Richtung entlang der Küste, wenn die Straße nicht so extrem kurvig wäre, könnte man beim Fahren glatt die Aussicht genießen, stattdessen behält man lieber beide Augen fest auf der Straße, aber immerhin ist hier mal Action angesagt, nicht wie viele tausende Kilometer zuvor schnurgerade Straßen, auf denen man fast einschläft.


In Port Douglas führen uns die Caches zu den verschiedenen kleinen Häfen, wunderbaren Meeresbuchten, in die man am liebsten zum Baden rein gesprungen wäre, wenn diese nicht Krokodilparadies und Quallenspielplatz wären, und auch zu Bäumen voll mit Flughunden. Letztere haben bei uns zu einer abendfüllenden Diskussion geführt, denn Flughunde gibt es eigentlich (laut Naturführer) nur bis Brisbane und wir sind knappe 2.000km nördlicher.

Ansonsten ist Port Douglas ein eher verschlafener Ort, mit typischer Einkaufspassage im Wildwest-Stil, so wie sie quasi in fast jeder australischen Kleinstadt aussieht und einigen größeren Hotelanlagen weit weg vom Schuss. Port Douglas stand bei der Reiseplanung auch zur Wahl, wir sind froh, uns nicht dafür entschieden zu haben, wenn auch die ein oder andere Ecke schön anzusehen zu sehen ist.

Nach ein paar erfolglosen Caches in Cooya Beach gehts weiter nach Mossman, hier hält man es leider keine fünf Minuten aus, keine Ahnung was, aber irgendwas stinkt hier abartig, eine Mischung aus Mülldeponie und Klärgrube. Widerlich. Wie kann man nur hier wohnen wollen?  Schnell raus aus dem Ort und weiter nach Newell (noch etwas nördlicher). Hier werden wir Cachetechnisch immerhin fündig. Weitere lustige Warnschilder haben sie auch aufgestellt - beim Gestalten von Warnschildern waren echt kreative Leute am Werk, so dass es immer wieder neue Schilder zu entdecken gibt. Im Allgemeinen ist es aber so, dass wenn wir irgendwo Warnschilder sehen, und die treten meist im Rudel auf, die erste Frage ist: "Was darf man denn nun schon wieder alles nicht?"


Danach streben wir den Rückweg nach Palm Cove an und halten unterwegs noch mal für einen Strandcache, der Weg vom Auto ist zur Abwechselung mal etwas länger, als die üblichen 8-20m (ich hab ein echtes Talent fast genau an den angegebenen Koordinaten zu Halten). Wir müssen durch eine Art Hotelanlage, mit Bungalows im Urwald, wohnen wöllten wir hier allerdings nicht, das macht keinen einladenden Eindruck. Der Cache selbst liegt an einer Steinküste, da ist eine Klettertour nötig, dafür ist es eigentlich viel zu warm, aber das merkt man bei der Meeresbrise ja nicht so, weswegen auch Sonnenbrand trotz Vorbräunung und LSF 50+ vorprogrammiert ist. 

Am Abend kehren wir beim Italiener ein, bei dem wir schon vor zwei Tagen abends essen waren. Als Vorspeise probieren wir jeder eine Auster. Dies ist ja bekanntlich eine Delikatesse und begegnet uns fast seit Beginn der Reise in jedem Restaurant. Wir haben beide noch nie eine gegessen, heute soll also der Erstversuch stattfinden. Und das war mit Abstand das Widerlichste, das ich je in meinem Leben gegessen habe, das stinkt nicht nur nach Hafenbecken, das schmeckt auch so. Igitt igitt igitt. Und sowas soll eine Delikatesse sein? Unserem Gesichtsausdruck war deutlich anzumerken, wie es uns schmeckt, weswegen die Kellerin auch nur verhalten nachfragte, obs uns gefallen hat. Wääääääh. Ein Glück war das Rind danach ein Hochgenuss.

Mittwoch, 28. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 16 - Palm Cove (28.01.2015)


Schön wenn man mal nicht jeden Tag umziehen muss und einfach mal ausschlafen kann. So beginnt der Tag zur Abwechslung mal erst halb 9...dass ich überhaupt so einen Satz schreibe, unfassbar....danach gibt's Frühstück im Hotelrestaurant. Wir sind die einzigen Gäste und können aus der Karte wählen. Mal was anderes, aber super lecker. Und eine herrliche Aussicht, so frühstückt es sich toll.
Danach begeben wir uns zu dem Final eines Mystery-Caches, den ich gestern Abend noch eben gelöst habe. Der Weg dort hin ist mit Quallen am Strand gespickt und leider müssen wir auch durchs Wasser, da aber das Wasser ebbebedingt ins Meer fließt, habe ich keine Bedenken darin auf Quallen zu treffen. Am Cache selbst hat sich kurz vor unserer Ankunft ein Muggel breit gemacht. Er stört uns dennoch nicht bei der Suche und wir finden die Dose eher zufällig, denn sie lag ganz offen da und war damit schon zu offensichtlich für einen Geocacher. Mich wundert nur, dass die Dose noch keiner weggefunden hat. 
Danach gehts die örtliche Einkaufspassage lang, diese ist nicht lang und beschränkt sich auf Klamottenläden, Restaurants, zwei Reiseinformationen und ein paar kleinerer Läden, eigentlich nicht weiter erwähnenswert, denn hier sind tags wie nachts die Sidewalks hochgeklappt. Wir laufen also die anderen Caches im Ort noch an und können von denen keinen einzigen finden, entweder sie sind wirklich nicht da oder liegen mal wieder in Spinnentempeln oder Schlangenparadiesen oder Mückenhochburgen - Antibrumm haben wir zur Vormittagszeit noch nicht gesprüht. Nachdem erfolglosen Rundgang gibts zur Belohnung einen Eiskaffee. Lecker. 

Rückgang zum Hotel und ab in den Pool, die Sonne hat heute wieder eine ungeheuerliche Kraft, darin mag man es nicht gern aushalten.

Gegen 14 Uhr sind wir mit unserem Latein, was wir den Rest des Tages anstellen, am Ende, im Ort haben wir alles wichtige gesehen, waren weniger oder mehr erfolglos cachen, schwimmen waren wir auch schon...also wälzen wir Ausflugsziele. 
Etwa 20km nördlich von hier gibt es einen Wildlife-Park mit Krokodilen, Straußen und anderen heimischen Tieren. Der Park hat bis 17 Uhr offen und sie bieten verschiedene Touren, teils mit Voranmeldung, an. Wir fahren auf gut Glück hin und treffen pünktlich zur Krokodilsshow ein. Naja, die braucht man nicht unbedingt sehen, die Bootstour anschließend durch die Lagune war da sehr viel spannender, mit all den frei schwimmenden Krokodilen.
Der Kackvogel
Nach der kleinen Bootstour gehts noch zu den Straußen, die sie uns ja auch in der Öffentlichkeit vorenthalten haben. Aber hier sehr schön "Komm, ja prima, ja dreh dich schön in die Kamera. Brav!" Strauß dreht sich mit der Seite zur Kamera und kackt im selben Moment halbverdaute Tomaten wieder aus. Prima, damit wissen wir also schon mal, was er von Touristen oder im speziellen uns hält.
Auf dem Weg zurück kommen wir gerade zufällig an der Koala-Show vorbei, inklusive Anfassen! Boar, hat der fluffiges, weiches Fell. Den hätte ich am liebsten mitgenommen. Da ich bis jetzt davon ausging, dass Koalas eher rauhes Fell haben, erklärte mir die Pflegerin, dass die Männchen und die Rassen im Süden Australiens eher rauhes, borstiges Fell haben, die Damen, insbesondere bei dieser Rasse sehr weiches. Koalas wurden btw. früher wegen ihres Fells gejagt.

Am Abend gehts zum Griechen, diesmal ein wirklicher und kein als Italiener getarnter Grieche. Dennoch isses nicht wie zu Hause zu gewohnt, denn Ouzo gibts schon mal keinen, weder zur Begrüßung, noch nach dem Essen, noch zum Bezahlen. Knauser! Den müssen wir teuer (A$ 8) selbst bezahlen... und zu allem Überfluss kocht, wie beim Italiener gestern ein Chinese in der Küche. Lecker war es dennoch, wenn auch nicht ganz so wie gewohnt.


Dienstag, 27. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 15 - Malanda nach Palm Cove (27.01.2015)

Baumhausbutze
Der Abend im Dschungelcamp deluxe war schon sehr aufregend, man hat um sich herum überhaupt nichts gesehen, dafür war der Dschungel in voller Gänze zu hören. Größenteils sind das natürlich Geräusche, die man im heimatlichen Wald nicht gerade zu hören bekommt. Besonders nervig war ein Vogel, der eine Mischung aus hysterischen Lachen und Schreien von sich gab. Trotz mehrerer Wegattacken in der Nacht, konnte man weites gehend durchschlafen. Das Ganze kann man mal erleben, muss es aber nicht. Besonders ärgerlich war eigentlich nur, dass am 26. Januar australischer Nationalfeiertag ist und vieler Orts die Post abgeht und wir stattdessen in der Pampa hocken. Doofes Timing.
Als Frühstück haben wir einen Frühstückskorb bekommen und bereiten uns das Mahl heute selbst zu. Frisch gestärkt geht's halb 10 weiter Richtung Palm Cove.

Die heutige Route:

Erster Cache-Anlauf heute ist kurz nach unserem Hotel mitten in der Pampa. Der Cache liegt gut sichtbar (für Geocacher) an einem See, der ringsum mit Stacheldraht eingezäunt ist und die Tore zu dem abgeschlossen sind. Sehr witzig. Macht nix, unten durch geht auch. Die Klamotten sind heil geblieben, dafür eingesaut von der nassen Erde, und das gleich früh am Morgen. Die Anzahl potenzieller Wechselklamotten ist indes nahezu auf 0 geschrumpft. Zum Glück können wir heute Abend waschen.

Wir starten unsere Tour glücklicherweise im Gebirge, da sind die Temperaturen bei angenehmen 25 Grad, ab und zu regnet es auch.

Die Straße ins Tal hinab ist ein Abenteuer: 19km teils sehr enge S-Kurven, die merke ich am Abend nicht nur in den Armen, sondern auch im rechten Fuß, der ständig zwischen Bremsen und Gas wechseln musste.
Im Tal angekommen, ist es gar nicht mehr so angenehm temperiert, was das Fahren schon wieder recht ermüdend macht.

Den Rest der Strecke halten wir nur für ein paar Cache und kommen etwa gegen 15 Uhr in unserem Hotel an. Das macht von außen erstmal nicht den Eindruck, als wären wir im richtigen Domizil gelandet.
An der Rezeption muss dann schon überlegen, ob wir noch in Australien sind, denn das was der junge Mann zu erzählen hat, klingt nur im Ansatz wie Englisch. Ich muss etliche Male nachfragen, das ist mir schon etwas peinlich, aber der Dialekt ist die Härte. Bisher war es selten so, dass ich überhaupt nachfragen musste, hier bei jedem zweiten Satz, herrje. Er erklärt uns wie wir von der Tiefgarage über die Treppe...Moment, hat er Treppe gesagt? Ja, hat er...zu unserer Suite kommen. Und bietet sich nach dem ganzen Eincheckprozedere so gleich als Kofferboy an. Das müssen wir leider ablehnen, denn wir leben seit zwei Wochen quasi aus dem Auto. Koffer hinten rein, immer nur die Klamotten für ein oder zwei Tage rausgekramt, Dreckwäsche in Tüten daneben. Diesen Anblick wollen wir ihn dann doch ersparen, außerdem brauchen wir selbst einige Zeit, alles so zusammenzupacken, dass es ins Zimmer kann.

Und die Treppe aus der Tiefgarage war noch nicht alles, auch das Zimmer ist nur per Treppe erreichbar. Ganz klarer Punktabzug.
Von Zimmer kann hier aber gar keine Rede sein. Wir haben eine Suite und das ist im wahrsten Sinne eine Suite. 85qm auf zwei Etagen, mit zwei Bädern (aber nur einem Bett!?), Küche, Wohnzimmer, usw. So eine Wohnung hätte ich gern! Seht selbst im Video.

Preislich gesehen ist sie pro Nacht sogar billiger als unser Baumhaus-Domizil nachts davor. Generell ist uns aufgefallen, dass man allein vom Zimmerpreis keine Rückschlüsse auf das Hotel ziehen kann, denn teuer kann schlecht, und billig/gemäßigt richtig gut sein.

Blick vom Balkon
Nachdem wir eingezogen sind, heißt es als allererstes Wäsche waschen, sonst wirds morgen mit dem Klamotten rar. Es dauert nicht lang und die Sicherung für Waschmasnhine und Trockner fliegt raus. Das soll nicht das letzte Mal heute Abend gewesen sein...
Zum Abendbrot gehts zum Italiener, eines der wenigen offen Restaurants heute. Auch hier kommt wieder die volle Breitseite des Dialekts zum Vorschein, was wieder nur in Nachfragen endet. Herrje. Aber kochen können sie. 

Montag, 26. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 14 - Mission Beach nach Malanda (26.01.2015)

Am Morgen wollten gern noch mal ins Meer hüpfen, leider war das Meer geschlossen und jemand hat das Wasser weggeräumt, also nix mit Baden am Morgen. Unser heutiger Weg führt uns nach Malanda. Und wie wir gestern schon mitbekommen haben in eine Art Baumhaus-Hotel. Darüber hatten wir im Vorfeld diskutiert und wir waren uns beide nicht mehr so sicher, ob wir es genommen haben oder nicht, aber anscheinend haben wir, sonst wäre es ja heute nicht Anlaufspunkt.

Der Tag startet als wie immer mit Frühstück diesmal im Hotel und danach folgt eine kleine Cachetour durch Mission Beach.
Strauße haben wir trotz vieler weiterer Warnschilder leider wieder nicht zu sehen bekommen.

Die heutige Route:


So aufregend ist der heutige Tag gar nicht, so dass wir neben der Strecke eigentlich fast nur Caches unterwegs erledigen. Es ist heute aber auch einfach viel zu heiß, um irgendwas zu machen. Früh um 10 sind bereits 36 Grad, dazu ist es sehr schwül. Mücken olé. Antibrumm kaufen wir zur Sicherheit auch noch mal nach, wer weiß wie es in unserem Dschungelquartier wird.

Neben der normalen Strecke, die wir nur für Caches kurzzeitig verlassen, fahren wir ein paar Umwege, so zu drei Wasserfällen, die nur wenige Kilometer von einander entfernt sind. Die waren leider nicht so lohnenswert. Gegen Nachmittag noch ein Eis, sonst rebelliert der Magen bis abends.
In Millaa Millaa (sehr erheiternd von Karen zu hören) fahren wir noch eine als Touristenstrecke ausgezeichnete Straße, auf der keine Caravane zugelassen sind. Ja, die sollten hier auch wirklich nicht lang fahren, denn nach vielen Kurven wird sie irgendwann einspurig. Es ist bereits nach 16 Uhr, langsam schlagen wir den Weg Richtung Hotel ein und finden es erstmal gar nicht. Karen kennt es nicht, ausgeschildert ist es an der Hauptstraße auch nicht. Ein Blick in Google Maps und wir können die Zufahrtsstraße erahnen. Nachdem wir eine halbe Ewigkeit über alle möglichen ländlichen Straßen gefahren sind, kommen endlich Wegweiser und sie führen weiter in die Pampa. Bis die Straße schließlich zur Dreckstraße wird und der Wegweiser noch 3km zeigt. Genau genommen dürfen wir die Straße ja gar nicht fahren, sehr witzig, dass uns dieses dann als Hotel vermittelt wird. Nach den versprochenen 3km kommt tatsächlich das Hotel und zur Rezeption gehts rein in den Dschungel.
Wie sich schnell herausstellt sind wir die einzigen Gäste und wir bekommen das Haus ganz am Ende des Geländes. Herrje. Wir sind also nicht nur in der Pampa, sondern in der Pampa der Pampa.

Das Haus ist aber herrlich groß, alles aus Holz und macht einen tollen Eindruck. Die Terrasse ist auf Pfeilern in den Dschungel hineingebaut. Wir haben hier also heute Dschungelcamp live, nur luxuriöser. Dennoch bleibt das Gefühl von Blairwitch Hotel.

Zum Abendbrot öffnet für uns extra das Restaurant, das ist uns schon ein wenig peinlich, aber sie haben es uns angeboten. Sehr lecker war es, wenn auch mehrmals der Strom ausfiel und wir deshalb schon Kerzen mit auf die Butze bekommen. Zum Essen mussten wir übrigens einen guten Kilometer durch den Dschungel fahren, im Dunkeln wollen wir den Weg nicht laufen.

Es ist mittlerweile dunkel und während des Abendbrots kam ein Gewitter auf. Wieder in unserer Cabin...nicht nur Blairwitch Hotel, sondern auch noch Cabin in the Woods...geht die Gruselshow weiter, im Haus knackt es - gut das Holz arbeitet - und dann die vielen Tierchen, die um einen herumschwirren. Auf dem Balkon ringsherum ist es stockfinster. Hin und wieder hört man Vögel, einer davon klingt wie ein schreiender Mensch. Das wird eine tolle Nacht....

Memo an mich: Weniger Horrorfilme schauen!

Sonntag, 25. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 13 - Townsville nach Mission Beach (25.01.2015)

Da die Bude nun wieder nicht so ansprechend war, heißt es zeitig raus und nix wie weg. Das Frühstück im Hotel war aber doch ganz gut, auch wenn das Büffet A$20 p. P. kostet, aber es war von allen da.
Bevor wir Townsville verlassen gibts noch zwei Abstecher zum Strand, wie sollte es auch anders sein, da liegen zwei Caches für uns bereit. Für den ersten müssen wir allerdings n ganz schönen Hügel hoch, früh halb 9 hat die Sonne schon ordentlich bums und wir könnten anschließend am besten direkt wieder unter die Dusche hüpfen.

Die heutige Route:
Kleine Kinder patschen durch Pfützen,
große Kinder fahren mit Autos
durch den Bach.

Bis wir dann so aus Townsville wegkommen ist es doch schon halb 10. Wir fahren ein ganzes Stück durch, unser nächster Halt ist an den Jourama Falls - 91km nördlich von Townsville, eigentlich halten wir hier wegen eines Caches, vor Ort sehen wir aber, dass man hier auch baden kann. Um jedoch Zugang zu den Wasserfällen respektive Badestellen zu erhalten, müssen wir durch zwei Bachläufe durch. Diese sind betoniert, dürfen wir zur Abwechslung also mal mit dem Mietwagen befahren. Sie sind nicht sehr tief, dennoch checken wir vorher sicherheitshalber noch mal die Tiefe.

Bevor wir uns jedoch badebereit machen, erstmal der Cache, der wird in 600m angezeigt. Der Weg geht anfangs gemäßigt auf und ab, dann kommen wir an der ersten Badestelle vorbei, einladend ist diese allerdings nicht. Noch bereue ich es nicht, die Badesachen im Auto gelassen haben. Der Weg wird von nun an sehr steinig und holprig. Ich komme mir ein wenig vor wie im Dschungelcamp, wie wir da so ewig durch den Dschungel marschieren, auf dem Weg zu unserer Dschungelprüfung (Cache). Nach einer guten halben Stunde (gut, wir haben viele Fotos zwischen durch gemacht und hier und da geschaut) erreichen wir ein Schild "Lookout 450m -> " und es geht weiter bergauf. 
An diesem Punkt sind wir aber schon kochgar. Trotz, dass ich nicht eingecremt bin, entscheide ich mich, mich meines T-Shirts zu entledigen, das ist ja kaum aushaltbar. 36 Grad und das früh um 11. Ich bin froh, dass ich mit Hut losmarschiert bin, sonst wär ich wohl kollabiert. Als wir endlich oben sind, werden wir mit einem herrlichen Blick auf die Wasserfälle belohnt, die Anstrengung war also nicht umsonst, da gerät der Cache schon zur Nebensache.


Runter gehts dann deutlich schneller und ich bereue fast, die Badesachen im Auto gelassen haben, allerdings hab ich auch schon die Löcher gesehen, in denen man baden können soll. Nein, dann lieber doch nicht. Auch wenn Baden hier eine Rarität ist, denn meistens ist Baden wegen allem möglichen verboten.

Danach fahren wir wieder etliche Kilometer, bei Halifax (nicht das in Kanada, da isses viel zu kalt) wollen wir einen Badeversuch im Meer wagen, nur leider ist hier nicht wirklich Meer zu sehen, und auch sonst, war Steppi, der steppende Steppbär schon lange nicht mehr hier. Also gehts nach dem kleinen Abzweig zurück auf der Bruce-Highway (Verbindungsstraße Nord-Süd). Nach ein paar Zwangspausen, die wir mit Cachen aufgehübscht haben, fahren wir durch bis Mission Beach.
Während der Fahrt überschreiten wir die 3.000km-Marke, der bereits zurückgelegten Strecke. Wir haben allerdings eine Begrenzung von 200 Freikilometern pro Tag, macht auf den ersten Teil der Tour 3.400 Freikilometer. Großspurig haben wir im Vorfeld gesagt: "Das reicht dicke!" *hust* Wir haben noch mal gute 400km reine Wegstrecke vor uns, nicht eingerechnet sind alle Extra-Fahrten, die wir sonst noch jeden Tag machen.
Auf den Kilometern vom Highway weg, wird aller paar Meter auffällig oft vor Straußen gewarnt. Bei Kängurus, Koalas, Kühen, usw. kommt aller paar Kilometer mal ein Schild, hier wird man regelrecht zugetextet mit Warnhinweisen.
Blick vom Balkon
Bei diesem Schild hab ich beim Fahren
einen Lachanfall bekommen.
Unser Hotel ist ein feiner Schuppen und es ist fast schade, dass wir nur eine Nacht hier sind. Zu dem, gehört zum Hotel ein abgesteckter Strand-/Meerbereich, in dem Quallen durch Netze ferngehalten werden. Sehr toll, und nichts wie ins Meer. Herrlich.

Unser Abendbrot wollen wir mit schöner Aussicht auf Strand/Meer genießen, leider bleibt uns dieser Platz nicht lang gegönnt, denn monsunartiger Regen setzt ein, der bis in die Nacht bleibt. Dummerweise hab ich unser Auto unterm Dach geparkt, sonst wäre die Karre gleich mal sauber geworden...

Samstag, 24. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 12 - Airlie Beach nach Townsville (24.01.2015)

Zum morgendlichen Ablauf brauch ich glaube nichts mehr groß schreiben, außer, dass unser Frühstückslokal heute morgen vor 9 Uhr bereits rappelvoll war und ich eine gute Viertelstunde allein fürs Bestellen anstehen musste, die prophezeiten 25 Minuten seitens der Bedienung dauert unsere Bestellung dann zum Glück nicht. Nachdem wir wieder einmal alles im Auto verstaut und ausgecheckt haben, gehts in Richtung Townsville. Unsere Route sieht knapp 280km vor.

Die heutige Route:

Wir fahren den ersten Teil der Strecke durch und halten erst nach 40km für einen Cache. Wir haben in der vergangenen Woche mehrfach Caches gefunden, die zwei Wochen vorher bereits von anderen deutschen Cachern gefunden wurden, sie waren von Cairns nach Brisbane unterwegs. Die Verzweiflungen über nicht findbare bzw. Caches in der Pampa, ließ uns schauen, welche die Caches sie erfolgreich erledigt haben, um so unsere Chancen auf Erfolg zu erhöhen. Gleich der erste Anlauf geht gründlich schief. Wieder erstreckt sich viel Busch und hohes Gras um den Cache. Danke nein.

Aber zum Thema hohes Gras fällt mir noch ein, dass des Australiers liebste Beschäftigung die Grasmahd ist. Jeden Tag mindestens fünf Verschiedene, die am Straßenrand Gras mähen. Nur leider nicht bei den Caches.
Unser nächster Zwischenhalt ist in Bowen. Der nächste Cache ist bei einem schönen Aussichtspunkt mit herrlichen Blick über die Region und leider liegt auch hier der Cache wieder mitten in der Pampa im hohen Gras. Nächste Anlauf am Strand. Gern würden wir ins Meer hüpfen, aber hier gehen alle nur mit Quallenanzügen ins Wasser, das wird also nichts. Ein weiterer Cache ist hier den Berg hoch auf einer Aussichtsplattform. Nachdem wir die 50 Höhenmeter bei der Hitze überwunden haben, stellen wir oben fest, der Cache liegt wieder nicht bei den zisch guten Versteckmöglichkeiten, sondern man muss über Felsen klettern. Die regen uns hier echt auf.


Nach Bowen heißt es erstmal wieder Kilometer schruppen. Die Straße führt stetig gerade aus, keine Autos weit und breit, dazu eine Begrenzung auf 100km/h. Langweiliger gehts nimmer. Um meinen Adrenalinhaushalt etwas in die Gänge zubringen und nicht einzuschlafen, versuche ich der Monotonie entgegen zuwirken und fahre etwas über 110km/h. Es soll nicht lange gut gehen. Es kommt uns ein Polizeiauto mit Blaulicht gegen, erst denke ich mir nix dabei, er kommt ja in unsere Richtung und möchte bestimmt wo anders hin. Erst als er nach uns wendet, ein "Scheiße"... am Parkplatz rausfahren und die Unfreundlichkeit in Person steigt aus dem Polizeiwagen.
Das Gespräch lief in etwa so ab...mal in Deutsch, in Englisch bekomme ich das nicht rekonstruiert:
Polizist (P): 115
Ich (S): G'Day
P: 115
S: Soll ich gefahren sein?
P: 115
S: Ganz schön schnell, ich dachte es waren nicht mehr als 110.
P: Sie können es sich auf dem Radar anschauen.
Hin zum Wagen, er zeigt mir die Zahl 115 auf dem Messgerät. Ja, das könnte alles sein. Kein Beweisbild kein nichts. Dazu gemessen, aus einem entgegenkommen Fahrzeug? Wie geht das denn?
P: Führerschein.
reiche ich
P: Wie schnell darf man hier?
S: 100.
P: Papiere für den Mietwagen.
Da hab ich nur einen Papierwisch, den er ausgiebig studiert.
P: Wie lange bleiben Sie in Australien?
S: Bis 10. Februar.
Danach folgt lange nichts, dann reicht er mir alles wieder.
P: Sie haben die Strafe an den Staat Queensland zu bezahlen, wenn Sie dem nicht nachkommen, werden Sie verhaftet. Haben Sie das verstanden?
S: verängstigt Äh ja.
Polizist steigt ein und fährt.

Keine Erklärung, wie und wann ich das zu bezahlen habe, kein einziges freundliches Wort, er hat sich bei mir ja noch nicht mal mit Namen vorgestellt und auf dem erhaltenen Wisch steht mein Name, mein Geburtsdatum ist kaum leserlich, meine Adresse ist der Airport Dr in Cairns!?, keine Führerscheinnummer. Nur, dass ich A$ 227 zu entrichten habe. Klasse.
Also in Deutschland würde ich direkt in Widerspruch gehen, der Wisch ist nichts aussagend, und ne 115 auf einem Gerät, das alles mögliche gemessen haben kann, ist kein wirklicher Beweis.
In Australien habe ich 30 Tage zum Bezahlen Zeit und die nächsten Tage ist Sonntag bzw. Feiertag, vor Dienstag kann ich die Strafe eh nicht bezahlen. Genug Zeit darüber nachzudenken, ob ich die Sache nicht vielleicht aussitze.
Im Hotel hab ich die Dame an der Rezeption gefragt, wo die nächste Stelle zum Bezahlen ist und sie meint klipp und klar, dass ich die Strafe nicht bezahlen soll und verhaften können sie mich auch nicht, weil dazu vorher erst einmal ein Gerichtstermin notwendig ist. Hmmm. Was nun? Morgen mal noch n dritte Meinung einholen.


Nach der Polizeiaktion ist die Stimmung erstmal im Keller. An dem Parkplatz wollten wir aber so wie so raus fahren, wir haben einen Cachetermin, den wir dann auch finden.

Nach etlichen Kilometern wollen wir wieder für einen Cache raus fahren und gelangen zu einer Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, dass es so etwas hier gibt hätte ich auch nicht vermutet.

Kurz vor Townsville überqueren wir eine Brücke auf der mittig ein Cache versteckt ist, ja warum nicht, so viel Zeit ist nun auch noch. Und dann wird's eklig, denn wir müssen gute 350m über die Brücke, um die Mitte selbiger zu erreichen und links und rechts an den Geländern eine gefühlte Million Spinnen und was für riesen Viehcher. Oar ist das eklig. Ich hab keine Probleme mit Spinnen, allerdings hier unten schon. Kurz gesucht, nix gefunden und schnell den Rückwärtsgang eingelegt. Igitt.

Noch ein letzter Halt, denn gehts zum Hotel. Karen hat uns völlig falsch geschickt, aber auch nur, weil ich heute morgen nach "Seagull Resort" als Ziel gesucht habe und sie es nicht kannte, dann eben mit Adresse. Hausnummer 74 kannte sie nicht, Vorschlag war die 75, naja kann ja nicht so weit weg sein. Doch ist es, 7km um genau zu sein. (Mit Seagulls Resort hätte sie die Suchanfrage übrigens verstanden.)
Endlich am Hotel, die nächste Ernüchterung, die Anlage ist zwar schön, unser Zimmer geht aber mehr so als gehobenes Motel durch. Und wir haben schon wieder keinen Balkon. Dabei wollten wir doch explizit nur Hotelzimmer mit Balkon. Ein Zimmertausch bringt hier aber auch nichts, denn kein Zimmer hat einen Balkon. Und weil's so schön ist, ist vor jedem zweiten Zimmer zwar ein Tisch, aber es ist Rauchverbot. Daran halten wir uns ganz sicher...

Freitag, 23. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 11 - Airlie Beach (23.01.2015)

Der Regen hat sich zum Glück verzogen und lässt der Sonne wieder den Vortritt. Erstmal heißt es nach dem Frühstück Anlauf zu einem Cache, den wir gestern nicht finden konnten. Heute bei schönem Wetter und ohne reißende Strömung sieht man ihn schon von weiten liegen, dass wir den gestern nicht gesehen haben!?
Warnung: Beim Fahren
mit dem Boot über Klippen,
 kann man auf dem
Boot ausrutschen oder so.
Danach fahren wir zu den Cedar Creek Falls, die gestern ebenfalls vom Weg abgeschnitten waren. Leider ist der Zufahrtsstraße immer noch ne reißende Strömung, also kommen wir hier nicht weiter. Zurück zur Straße und Anlauf zum nächsten Cache, auch hier ist die Straße noch überschwemmt, ach das kann ja heute heiter werden.


Auf dem Weg dort hin, entdecke ich als Ausflugsziel den Peter Faust Dam. Dieser liegt etwa 24km weiter. Wir haben eh nichts anderes vor. Der Damm ist an einem großen See, und wie immer in Australien gibts hier wieder jede Menge Warnschilder, vor was man sich alles in Acht nehmen muss. Weiter hinten am See darf man Baden, aber auch wieder nur unter Beachtung von Warnschildern. Man kann's echt übertreiben.

Das Schweigen der Kälber.
Nach dem See ist vermeintlich Schluss, nicht für uns. Eine ziemlich gute Dreckstraße führt am See weiter, laut Atlas geht sie bis zur nächsten Hauptstraße in etwa 30km durch, laut GPS nicht. Der Weg ist auch nur für 4WD-Fahrzeuge zugelassen, da einige Wasserstellen zu durchfahren sind. Haben wir, also nix wie durch. Nach einer guten Stunde, vorbei an vielen Rindern und durch mehrere Matschlöcher kommen wir an einer Art Grundstückszufahrt mit einem Zauntor über die Straße an. Zauntore hatten wir aber zuvor schon einige zu passieren. Wir hegen Bedenken, ob wir weiter sollen, aber so sicher mit der Grundstückseinfahrt sind wir uns auch nicht mehr. Von Weiten sind schon Hunde zuhören. Wie gesagt, laut Atlas geht's hier weiter, eine andere Straße ging auch nicht vom Weg ab. Also Weiterfahrt. Aus dem Haus - ja, hier hinten in der Pampa, gute 25km von der letzten Asphaltstraße entfernt, steht noch ein Haus - werden wir schon beobachtet. Vom Haus weg kommen wir etwa noch 500m, dann endet die Straße abrupt. Verdammt! Ich hab's befürchtet, wir müssen den ganzen Weg zurück! Hmpf, der Rückweg geht deutlich schneller, ich weiß nun, dass auf der ganzen Strecke keine Schlaglöcher sind, nur an den Wasserläufen muss man langsam fahren und natürlich bei den unzähligen Rindern, die auf oder um die Straße campieren.
Und wir entdecken rückwärts tatsächlich freilaufende Dromedare! Die hab ich hier als allerletztes erwartet. Im Nachhinein lasen wir im Naturführer, dass Dromedare als Nutztiere nach Australien eingeschleppt wurden, diese aber eigentlich nur in Zentralaustralien leben.
Als wir wieder zivilisiertes Gebiet erreichen, überlegen wir noch eine Runde in den See baden zu gehen, allerdings ist der Weg hinein recht steinig und irgendwie haben es die ganzen Warnschilder dann doch geschafft uns das Baden madig zu machen.

Wasserhöhe checken
Es geht noch einmal zu dem Cache, an dem wir Vormittags an der überfluteten Straße gescheitert sind, in der Hoffnung, dass durch die starke Mittagssonne, nun weniger Wasser auf dem Weg ist. Genug Wasser ist immer noch da, es sieht nicht bedeutend weniger aus, also muss ich wohl oder übel erstmal prüfen, wie tief es wirklich ist. Das Wasser reicht bis kurz über die Knöchel, unser Auto ist mindestens doppelt so hoch. Passt.
Am Cache angekommen werden wir noch mit einer Herde Kängurus beglückt, diesmal den so genannten Hübschgesichtwallabys, die hatten wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen. Da wir am Cache selbst nicht wenden können, fahren wir die Straße bis ans Ende, dort ist ein Picknickplatz, mit großem Warnschild vor Krokodilen. Auf Grund der gestrigen Regenschauer hat der Fluss immer noch Hochwasser und reicht bis weit an den Picknickplatz heran, wir wollen also lieber nicht aussteigen, auch wenn wir keine Krokodile entdecken können.

Und ganz zum Schluss der Runde, der erneute Anlauf zu den Cedar Creek Falls, über die Zufahrtsstraße läuft immer noch Wasser, aber nicht mehr so sehr wie am Vormittag, damit ist uns der weitere Weg geebnet. Die Wasserfälle sind schön anzusehen, und laden zum Baden ein, aber wir entscheiden uns als logistischen Gründen (Badeklamotten am Parkplatz umziehen und zu späterer Stunde bekommen wir keinen Hotelparkplatz mehr, außerdem hab ich keine Lust mehr, und will dann lieber nahtlos n Bierchen trinken) doch lieber noch eine Runde in den Hotelpool zu springen. 
Den Abend lassen wir bei Bierchen, lecker Lammburger und Livemusik ausklingen.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Australien 2015 - Tag 10 - Airlie Beach (22.01.2015)

Und es schifft und zwar wie, damit fallen heute alle Pläne, wie baden gehen, Sightseeing und co. sprichwörtlich ins Wasser. Als erstes dehnen wir das Frühstück aus und starten halb 11 mit dem Auto erstmal Richtung Supermarkt, der Regen wird indes schlimmer. Daher versuchen wir einige Caches in den Bergen zu erledigen, da dies im Tal nahe zu unmöglich scheint. In den Bergen ist es aber wieder so, dass man gute 4km eine enge Dreckstraße nach oben fahren muss, um dann letztlich endlich die Dose im Busch zu suchen. Da ich wetter- und temperaturbedingt (kalte 21 Grad ;-) ) mit langen Hosen unterwegs bin, ist mir der Busch heute mal egal, fündig werden wir dennoch nicht. Was für eine Scheiße! Alle anderen fallen leider heute auch ins Wasser.

Ansonsten sieht der ganze Tag und fast alle Wege, die wir heute fahren wollen, heute so:
oder so:

oder so:
oder so:

aus.

Dann bleiben nur noch die tierischen Bewohner, die sich vom Regen nicht stören lassen und zu hoffen, dass der Regen sich heute austobt und morgen der Sonne wieder den Vortritt lässt.