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Sonntag, 19. Juni 2016

USA - Tag 7 - Da fliegt einem doch das Dach weg

Heute geht's mal wieder auf Reise, diesmal nach Portland, Oregon.  Aber zunächst frühstücken, als Special empfiehlt man heute "Omelette with lamm sausage, green pepper, onions and cheese", na das klingt doch interessant und bestelle ich direkt. Und erhalte Omelette gefüllt mit Lammgeschnetzelten, Paprika, Zwiebeln und Pilzen gemixt mit Ziegenkäse" - warum kein Schafskäse bei Lamm bleibt mir schleierhaft, ebenso wie das ganze Gericht, es ist nicht nur übermäßig scharf, es passt auch überhaupt nicht zum Frühstück, da machen die üblichen Kartoffeln auch nix mehr.


Die heutige Route:

Die Reise beginnt unspektakulär mit Stau, der sich zum Samstag noch in Grenzen hält. Der Versuch zu einem Indianer Reservat ab zu biegen, endet mal wieder in fehlenden Wegweisern. Das letzte Hinweisschild zeigte nach links und zeigte das Zeil in zwei Meilen an, dann kamen zwei Kreisverkehre und keine Wegweiser mehr. Möp. Gerade aus war jedenfalls nix. Gut, dann unverricht wieder zurück zum Freeway. Tanken hätte auch was schönes. Soooo und dafür scheine ich entschieden zu doof zu sein. Zahlen muss/kann man direkt an der Tanksäule, also vorher Kreditkarte rein. Dann soll ich den Zip-Code eingeben, super, die deutsche geht nicht. Also teste ich drei Zufallszahlen, keine geht. Im Laden, erkläre ich mein Problem: Man schaltet mir die Säule frei, alternativ kann ich auch eine Summe per Kreditkarte vorstrecken und man zahlt mir die Differenz dann aus, na das ist ja auch doof. Also Plan A. Zurück an der Säule wurde die Transaktion abgebrochen. Also noch mal neu, Karte rein, diesmal PIN eingeben, gut, getan, dann Benzintyp wählen, tanken. Nix passiert. Ach maaaaan. Noch mal probieren. Wieder nicht. Nächster Weg: Die Tanksäule bietet auch die Möglichkeit erst Tanken, dann Zahlen, na endlich mal was, dass man begreift. Leider geht auch das nicht. Also wieder rein. Dann vorbezahlen, ich würde gern 10 Gallonen tanken (das ist irgendwas um die 36 Liter, mir ist das US-Masseinheitensystem nach wie vor ein völliges Rätsel, daher alles nur irgendwie). Endlich kommt Benzin aus dem blöden Hahn leider nur für $10. Menno! So kompliziert kann tanken doch nicht sein!? Ich gebe auf und fahre zur nächsten Tanke. Dort klappt's mit der Kreditkarte wenigstens gleich!

Zurück auf dem Highway entdecke ich ein Hinweisschild zu Mount St. Helen, stimmt, da wollte ich ja gern hin, aber mal wieder typisch USA, steht das Hinweisschild 200m vor der Abfahrt und wir fahren vorbei. Gut, dann eben die nächste. Kurz vor der nächsten Abfahrt ist auf der Spur rechts ein alter Trailer (Wohnwagen) vor uns. Ich frage mich, ob das Teil eigentlich nur aus Pappe besteht, oder ob daran irgendwas im Falle eines Unfall stabil genug sein könnte, größeren Schaden abzuwenden. Ich kann meinen Gedanken nicht zu Ende denken, denn just in diesem Moment, fliegt dem Trailer das Dach weg und in Einzelteilen genau in Richtung unseres Autos. Auf die Schnelle weiß ich gar nicht recht, wie ich am besten reagieren soll: Bremsen (knallen die mir hinten rein), Ausweichen (kaum möglich, knalle ich dem rechts neben uns rein), Mitten drauf halten (prallen wir frontal mit den Bruchstücken zusammen). Scheiße! Egal wie, es wird einfach Mist. Und so bremse ich so weit es geht die Karre runter, die Bremse reagiert ja wie gesagt träge, und versuche zeitgleich auszuweichen. Zum Glück ist das was uns entgegen fliegt tatsächlich nur Pappe, sonst hätte es uns wohl noch sehr viel schlimmer erwischt. Alter Schwede, danach muss ich erstmal rausfahren. Ein Glück verbauen die Amis Schrott oder besser Pappe, sonst hätte der Urlaub wohl ein jähes Ende gefunden.

Überreste des Lavastroms vom
Vulkan-Ausbruch 1980
Immerhin ein was Gutes hat das Ganze: wir sind die richtige Abfahrt runtergefahren - es zeigen sich keine Schäden am Fahrzeug, dafür haben wir Diskussionsstoff bis Abends.
Nun auf zum St. Helen, das heißt mal wieder Schängell
Mount St. Helens hinter Wolken
inien bis wir oben sind, oder in diesem Fall: rauf, runter, rauf, runter, sehr steil rauf, runter, rauf, sehr steil runter, usw. Ganz am Ende der Straße (wir haben leider erst zu spät gesehen, dass die Straße nicht durch geht und wir zurück müssen) findet sich ein Observatorium, um den Mount St. Helen beobachten zu können. Die Amis haben ihren Berg während unseres Besuchs erfolgreich hinter Wolken versteckt, so dass wir ohne tolle Sicht von Dannen ziehen müssen.
Auf dem Weg nach unten halten wir noch, um einen Snack zu essen und bei der Gelegenheit den Helikopter fragen, was der Überflug kostet, das billigste $159 p.P. gut, Danke, aber nein Danke. Dafür tönt es Deutsch aus dem Häuschen raus, so dass wir auch direkt erfahren, dass sich ein Überflug heute gar nicht lohnt, da das Wetter viel zu schlecht ist, also gut, wenigstens nichts verpasst.
Wir essen noch fix ein Steak und einen Elch-Burger, bevor wir zum Hotel durch fahren. Hier gibts ne Bar zu moderaten Preise und erstmals fällt mir auf, wie laut Amis eigentlich so im Schnitt sind. Wahnsinn.

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