Seiten

Donnerstag, 23. Juni 2016

USA - Tag 11 - Elche, Dickerchen und redelustige Amerikaner

Die Nacht war wieder viel zu zeitig zu Ende und draußen kommt die Eiszeit näher *bibber*, grade mal 8°C. Dann erstmal zum Frühstück frieren, dort muss ich der Bedienung, die mich im Kasernenton fragt, ob wir zum Bus gehören oder wir ansonsten unser Frühstück bezahlen müssen, fast Eidesstattlich erklären, das es zum Zimmer inklusiv ist. Sehr berauschend ist es nicht, aber immerhin gibt es hier Keramikteller und Alubesteck.

Die heutige Route:
Küste bei schlecht Wetter

Los geht's seicht an der Küste bei Sturm, ein Foto muss hier reichen - im Auto ist ein wesentlich angenehmer als draußen. Weiter geht's, erstmal veranschlagt ist der westlichste Punkt der 48 Festland-Staaten. Dort steht ein Leuchtturm, einer der ältesten, original erhaltenen der USA. Sieht aber nicht sehr spektakulär aus, und die Sicht ist heute auch nicht sonderlich berauschend, so dass sich ein Aufstieg gegen Geld für uns eher nicht lohnt.
Mit Granny
Die Caches dort sind erst mal interessanter, wenn die auch irgendwo in die Pampa geklatscht sind. Damit steht aber der westlichste Cache nun definitiv für eine ganze Weile fest. Danach geht's noch zu einem Wohnhaus von 1889. Hier wurde ungefähr so lange nicht mehr gelüftet (das rieche ich mit meiner erkälteten Nase zufällig), ansonsten ist das mal ne nette Abwechselung zu sonstigen kloppigen Wohnhäusern, die man so in Europa aus dieser Zeit kennt. Und im Gegensatz zu allen anderen Häusern, die man hier so sieht, ist dessen Name "Hughes House" tatsächlich mal berechtig, denn die Wohnhäuser hier, sind sonst eher Knusperhäuschen.
Das Ei als Größenvgl. dazu
Im Supermarkt wollen wir ein Sandwich holen und entdecken dabei das Monster-Sandwich schlecht hin. Und das grad mal für $6,99. WTF! Das kann unmöglich die Materialkosten decken.
Kurz vor Ende der Tour fahren wir noch ins Elk-Valley, in dem es etliche freilebende Elche geben soll. Die Anfahrt ist abenteuerlich, 10 Kilometer über eine enge bergische Dreckstraße durch den Wald, mit hinreichend Gegenverkehr. Und dann kommt das Kassenhäuschen: "$8 Bitte" Dammit! Von $8 hatte ich zwar gelesen, dachte aber es sei Kasse des Vertrauens, wie so oft auf Parklätzen. Naja, wenn wir einmal so weit gefahren sind, wäre ja blöd wenn nicht.
Fern Canyon

Angekommen geht's erst mal in den Fern Canyon, der nur wenige Meter zu erlaufen ist, dann versuchen wir uns an zwei Caches und landen mitten im Urwald mit einer Menge Mücken und einer Menge Elch-Abdrücke, 50m vorm Strand ist Sense, denn hier ist nur noch Sumpf.


Also zurück, anderen Weg suchen und laden in Sand/Bach. Möp! Wie wir aber so vom Strand zurück zum Auto wollen gibts dort einen Hirsch zu entdecken, aber keinen Elch. Oder sind die Elche (Elk) hier Hirsche?

Am Hotel angekommen, bleibt kurz die Frage wo wir abendbroten wollen, nebenan ist ein China Buffet - All you can eat, ja warum nicht!? Das Essen ist durch-amerikanisiert und daher größtenteils frittiert. So stürze ich mich fast ausschließlich auf Gemüse und Salat, dann davon gibt's hier viel zu wenig im normalen Restaurant-/Imbissbetrieb. Und hier kann ich mal wieder schön Studien darüber führen, wie ich dicke Deutsche als ranke und schlanke Amerikanerin durchgehen kann.
Ein Exemplar auf
dem Parkplatz
Alter, sind die fett! Es ist teilweise schwer noch jemanden mit normaler Figur anzutreffen. Aber bei dem Essen, das es hier gibt, ehrlich gesagt auch kein Wunder.
Nachdem wir uns der Bauch so richtig vollgeschlagen haben und dazu zwei Corona-Bier getrunken haben, kommt die Rechnung $29,38....Whaaat? Die haben sich sicher vertan, und meinen Einzelpreis (immerhin haben wir gevöllt und zwei Bier sollen nur $2,58 kosten!?)...zur Sicherheit also der Hinweis, dass wir zusammen bezahlen - "jaja" meint sie und kassiert die knappen $30 ab. Der Preis ist eigentlich unmöglich, bei der Warenausgabe.

Danach rücken wir noch in der Hotelbar ein, die Damen wollen gegen 22 Uhr schließen, räumen aber gegen 20 Uhr schon alles wichtige weg. Sie haben ja sonst nix zu tun, aber Hauptsache zu zweit, bei sieben Gästen.

Irgendwann ruft die Gästin von zwei Tischen weiter "Wie gehts euch? Wer seid ihr?" - Ich muss näher ranrücken und werde fast zu getextet, aber immerhin, sie heißt Jodie, arbeitet für den Staat Kalifornien, im Bereich Security und kommt aus San Francisco und nahm anfänglich an, wir kämen auch aus Kalifornien, dass uns die Sprache nicht gleich verrät ist mal durch aus überraschend.
Sie fragt dann, was für eine Tour wir machen, ob wir nach San Francisco gehen und wenn dann dieses Wochenende und dass da Pride ist. weiß ich natürlich. Überrascht sie. Klar, würde es mich wohl auch, aber ich habe eine der größten Partys San Francisco selbst verständlich in den Reiseterminkalender aufgenommen, wäre ja blöd wenn nicht. Sie ist maßlos begeistert, dass wir "extra aus Deutschland anreisen, um daran teilzunehmen"....ja nein, es hat sich ja nur so ergeben, dass es grad passt, also nicht extra deswegen - "Ja, es ist so toll, dass ihr extra aus Deutschland hier her kommt, um die Küste langzufahren." Herrje.
Eigentlich wollte ich nur wissen, ob irgendwo eine Möglichkeit gibt indianisch zu Essen und schon beginnt der Redeschwall erneut: sie räumt Fehler der US-Bevölkerung ggü. Indianern ein, erzählt mir aber so gleich, dass man die indianischen Tribes (in Kalifornien gibts 109) unbedingt meiden sollte, sie stellen ein Sicherheitsrisiko dar....in wie weit, das unsicherer ggü. dem bewaffneten Ami sein soll, frage ich lieber nicht.
Und Indianisches Essen könnte man wohl nur in Casinos essen. Übrigens verbietet der Staat Kalifornien Glücksspiel und damit auch alle Casinos, aber hier gehört viel Land den Indianern und die dürfen darauf machen was sie wollen und damit auch Casinos darauf bauen. Das erklärt auch die hohe Anzahl Casinos, die man hier so sieht. Die Casinos sind damit die Haupteinnahmequelle für viele Indianer. Das ist tatsächlich mal interessant zu erfahren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen