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Montag, 13. Juni 2016

USA - Tag 0 und 1 - Anreise und andere Turbulenzen

Nach dem wir zu Haus abfahrend einen Zug eher genommen haben, weil Mrs. Ungeduld mir schon zwei Stunden vor Abfahrt den letzten Nerv raubte, ob ich denn auch alles erledigt hätte, und obwohl ich es mehrmals bejahte, wurde trotzdem nochmal nachgefragt, ob sich daran sicher nicht geändert haben könnte. Das Ganze brachte uns dennoch nicht weiter, ein Zug war liegen geblieben und wir standen eine Stunde auf dem Bahnhof rum und kamen letztlich nicht eher im Hotel an. Am äußersten Rand von Wiesbaden kann man leider nicht viel machen, also ließen wir den Abend gemütlich mit Bierchen und Cachen ausklingen.
Der nächste Morgen lief dann auch nicht so rund, denn unser bestelltes Taxi hat einfach jemand anders genommen und das Ersatztaxi kam ewig nicht, sodass wir mit einer knappen Stunde Verzögerung am Flughafen ankommen und gerade noch rechtzeitig einchecken können....am Automaten...mal wieder und wieder bin ich ein Mister. Ich frage bei der Gepäckaufgabe nach, was das soll: Der Drucker druckt angeblich nicht so weit...ja, dann bitte ganz weglassen.
Im Flieger finde ich mich zwischen zwei Amerikanern wieder, beide nicht sehr gesprächig, aber schon übertrieben höfflich, wenn sie dann mal reden. Und wer hätte es gedacht, der Flieger hat eine Stunde Verspätung, wie so alles bisher ne Stunde Verspätung hat. Wir stand nämlich im Stau :-D (zu viele Flüge Richtung Norden, da hatten sich einige Flieger angestaut).

Die heutige Route:

So kommen wir entsprechend verspätet in Seattle fast zeitgleich mit zwei anderen internationalen Flügen an. Chaos bei der Einreisekontrolle und der Gepäckannahme. Abgesehen davon, dass wir ewig warten mussten bis wir an der Reihe waren, ging das eigentliche Einreiseprozedere ziemlich flott. Am Automaten wurden Pass und Fingerabdrücke kontrolliert, man muss Zollformalitäten ausfüllen. Dann kommt man zu einem Grenzbeamten, der das gleiche noch mal macht, aber Zusatzfragen stellt "Was machen Sie hier?", "Wie lange sind Sie hier?" usw.  Nach 2 1/2h waren wir endlich draußen.
Mit dem Shuttle Bus noch zur Mietwagenstation und dann kann die Tour auch schon losgehen. Den Mietwagen durften wir uns gar raussuchen, eigentlich hätte ich gern einen der Jeeps genommen, da passte mein Koffer aber nicht rein, also fiel die Wahl notgedrungen auf einen Subaru Forester, mit extrem leicht reagierenden Gaspedal und sehr träger Bremse..herrje, von Tüv hat man hier wohl noch nix gehört!? Und der linke Seitenspiegel ist ein Vergrößerungsspiegel...warum macht man denn sowas? Im mittleren Rückspiegel ist der Abstand ganz normal, ebenso wie im rechten Seitenspiegel. Im linken Seitenspiegel hingegen wirkt es, als sei der Wagen hinter einem schon fast in unseren Kofferraum gefahren. Aber Hauptsache rechts steht "Achtung, Objekte können näher sein, als sie scheinen."
Ein Blödsinn.

Seattle Monorail
Nach Check-in ins Hotel wollen wir natürlich noch was ansehen, also beschließen wir kurzer Hand das Space Needle zu besuchen, Seattles Wahrzeichen. Dort hin fahrt die Monorail, eine 1,6km lange Einschienenbahn mit gerade mal zwei Haltestellen. Eine davon liegt unmittelbar in Hotelnähe, und ist damit perfekt für die müden Knochen. Für gerade mal $2,25 kann man die Bahn nutzen.

Am Space Needle selbst sind eine Menge Leute unterwegs, eine Fahrt nach oben ist daher erst in über einer Stunde möglich, dann also Zeit die ersten Caches in den USA zu suchen. Dabei entdecke ich, dass auf dem Space Needle selbst oben eine Regenbogenfahne auf Halbmast hängt. Noch vor Abflug hatte ich von dem schrecklichen Massaker in Orlando gelesen. Furchtbar! Warum tun Menschen so etwas? Die Solidarität hier im Land ist groß, das finde ich bemerkenswert.
Langsam macht sich aber auch Hunger breit, auf dem Platz finden sich einige Streetfood-Stände, wir entscheiden uns für Hot Dog, für mich einen Seattle Dog mit Kraut und Käse. Vom Hocker gerissen hat mich das nun nicht gerade, aber schlecht geschmeckt hat es auch nicht.

Gegen 19 Uhr können wir denn die Fahrt nach oben antreten, allerdings nicht ohne vorherige Sicherheitskontrolle. Ich bereue schon wieder mein Taschenmesser vom Koffer in die Hosentasche gepackt zu haben. Kontrolliert wird aber nur das Gepäck und offenbar nur auf Schusswaffen. Klar, wenn man seine Bevölkerung bewaffnet, hat man größere Sorgen, als sich um ein kleines Schweizer Armeemesser Gedanken machen zu müssen.
Seattles Skyline im Hintergrund: Mt. Rainier
Auf der Aussichtsplattform hat man einen herrlichen Rundblick über Seattle, am beeindruckendsten ist aber die Sicht auf den Mount Rainier, der im Hintergrund herausragt.
Noch ein Bierchen - naja bzw. was man denkt hier Bier zu nennen - für schlappe $7 genießen und dann geht's auch schon wieder runter und zurück Richtung Hotel. Wir sind zu erledigt, um noch etwas in Angriff nehmen zu wollen.




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