An Schlaflos in Seattle ist irgendwie etwas dran, denn noch vor 6 Uhr fand meine Nacht ein jähes Ende, nachdem ich gestern halb 11 totmüde bereits ins Bett gefallen bin.
Wir können uns anfangs nicht so recht einig werden, ob wir nach Westen in den Olympic Nationalpark oder nach Osten Richtung Mount Rainier fahren, einigen uns auf Grund der zu weiten Entfernung zur Pazifikküste aber auf die östliche Richtung.
Die heutige Route:
Wo geht's denn nun lang? |
Im Hotel nutzen wir den Parkservices des Hotels, noch während wir warten programmiere ich das erste Tagesziel Snoqualmie Falls ins Navi (Uschi) und lasse selbiges in die Jackentasche gleiten. Als das Auto endlich kommt, hänge ich das GPS schnell an die Verkabelung und fahre auch schon los, da man vorm Hotel nur drei Minuten Halten darf. Als das GPS-Signal endlich da ist, schaue nicht schlecht, als Uschi meint, wir brauchen knappe vier Stunden für die 60km. Naja, wer weiß was da verstellt ist.... los gehts entlang von Seattles Straßen und Uschi schickt uns immer weiter in die bergigen, engen und verwinkelten Straßen. Nach sie uns wieder einen steilen Berg rauf und gleich wieder herab scheuchen will, wirds mir zu bunt und kontrolliere die Einstellungen: Aha! Profil Fahrrad! Kein Wunder, warum die Routenführung so eigenartig ist.
Nach dem Uschi wieder gerichtet ist und ich noch zwei Mal um den Block muss, ist endlich die Hauptstraße wieder im Blick und werde so gleich angehupt, weil ich nicht gleich gesehen habe, dass die Kreuzung Ampel geschalten und grün ist. Maaan, das ist hier aber auch kompliziert! Die letzten drei Kreuzungen der letzten 500m, waren: Eine Rechts-vor-Links-Kreuzung, eine 4-Wege-Kreuzung, eine Hauptstraßen-Regelung und nun noch die Ampel dazu, da soll noch einer durchblicken. Nebenbei bemerkt, die 4-Wege-Kreuzung (alle müssen anhalten, wer zu erst ankommt, darf fahren) dachte ich im Vorfeld sei eher die Ausnahme, dem ist nicht so, sie wird stattdessen exzessiv angewendet.
Nach etwa einer halben Stunde kommen wir an den Snoqualmie Falls an. Der Wasserfall ist schon beeindruckend anzusehen. Er liegt in einem erloschenen Vulkan und fällt rund 80m in die Tiefe.
Uns sind hier allerdings entschieden zu viele Touris, um uns hier länger aufhalten zu wollen. Auch Cachen klappt ob der Anzahl Unbeteiligter leider auch nicht. So dass wir unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen.
Nächster Anlaufpunkt ist der Mount Rainier, größter Berg in Washington, auch noch mal gut 100km entfernt. Mit den geringen Geschwindigkeiten, die die US-Straßen zu lassen, dauert die Fahrt gefühlt ewig. Bevor es jedoch in den Nationalpark geht, gibt's noch einen kleinen Abstecher auf den Crystal Mountain, der mit knappen 1.200m eher ein Leichtkaliber unter den Bergen ist. Hier oben ist allerdings einfach nur schlechtes Wetter, als geht's gleich wieder bergab.
Der Nationalpark selbst schlängelt sich um den Mt Rainier ringsrum und lässt sich teilweise auch über Passstraßen befahren, die kostet aber $25 und wäre nur 5 Milen befahrbar, dafür bin ich zu geizig. Dann weiter auf der normalen Strecke, es folgen Wasserfälle und Wasserfälle und noch ein paar Wasserfälle sind zu beobachten. Die Straßen sich sehr kurvenreich, aber gut befahrbar.
Box Canyon |
Irgendwann kommt der Punkt, dass es durch den Nationalpark doch sehr viel kürzer ist, als außen rum und wir die $25 doch bezahlen. Es folgen noch kurvenreichere Straßen und dazu Regen. Also für $25 könnte man eigentlich schon mal voraussetzen, dass man den Regen einspart ;-). Dafür wird aber auch die Aussicht schöner. So kommen wir an verschiedenen Canyons und weiteren Wasserfällen vorbei.
Auf dem Rückweg entdecken wir gar noch einen Bären mitten auf den Weg. Das Auto vor uns hielt, um den Mt. Rainier zu fotografieren am Seitenstreifen, ich hielt mitten auf der Straße, um den Bär zu fotografieren, dann tauschten wir die Plätze, ich nahm seinen Platz am Seitenstreifen ein und er drehte und wandte sich dem Bären zu. Scheiß Touris.
So muss Sommerurlaub! |
Und was darf im Sommerurlaub auf gar keinen Fall fehlen? Richtig: Schnee! Irre und das grade mal auf 1.400m Höhe, die Schneefallgrenze hätten wir deutlichst höher eingeschätzt.
Der Weg nach unten ist von Bummeltrinen gespickt und es ist einfach nur nervig hinter denen herfahren zu müssen, ständig hoch und runter schalten, um die eh schon schlechte Bremse zu schonen. Morgen merke ich sicher Arme und rechtes Bein, nach der Kurverei.
Da wir noch 2h bis nach Seattle zum Hotel brauchen werden, halten wir unterwegs an einem Steakhouse, als erstes wird Brot mit Butter gereicht, noch bevor Wasser auf dem Tisch steht. In der Hülle und Fülle der Karte entdecke ich "Pork Porterhouse mit Kartoffelbrei und Gemüse" für knappe $18, klingt gut, wollen wir beide, ich bestelle und werde plötzlich nach den Beilagen gefragt, hmm die standen aber doch in der Karte schon vordefiniert drin - nein, man kann wählen, zwischen zwei Beilagen, nagut, dann ok, eben Garstufen und zwei Beilagen wählen.
Fitnessmenü |
So nach einigen Minuten nach Bestellung frage ich mich immer noch, warum man extra wählen kann, wenns denn schon fertig in der Karte steht und schaue noch mal nach. Und da fällt es mir wie Schuppen von den Augen, ich habe kein "Pork Porterhouse", sondern nur ein "Porterhouse" bestellt bekommen. 20oz für $29,99....das sind 567g Fleisch....scheiße! Und dann noch Beilage dazu!? Wer soll das essen!? Mist, die Kellnerin ist auch nicht mehr greifbar, umbestellen geht also auch nicht. Es dauert gar nicht lang, da steht mein Fitnessmenü auch schon für mich bereit. Kugelrund rollen wir zurück ins Auto und rollen mit Auto zurück ins Hotel zum wohlverdienten Feierabendbierchen.
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