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Donnerstag, 30. Juni 2016

USA - Tag 18 - Dürre, Stau und Kabelchaos

Nach dem Lou nun gestern mein Stromkabel verschanzt hat, bringt er es heute morgen gleich an die Rezeption, damit können wir pünktlich auschecken und Lou ist vorerst mein Held...zumindest so lange, bis ich feststellen muss, dass es nicht das richtige Kabel ist :-(.

Dann eben unterwegs noch mal schauen, ob wir irgendwo einen Elektronikmarkt entdecken. Das ist hier leider immer schwer, die Gebäude sehen sich alle recht ähnlich und auch wenn man sonst von Werbung bald erschlagen wird, steht an den Gebäuden nur beiläufig dran, welche Firma sich darin befindet, geschweige denn, was die Firma verkaufen könnte. Nun ja, aber nun schnell auf auf, an der Küste ist heute eher November als Sommer.


Die heutige Route:


Auf den ersten Abschnitt versuchen wir uns an der Küste, aber da ist es heute einfach zu bähh, im Landesinnern sieht das schon ganz anders aus. Hier herrscht so eine Dürre, das macht sich nicht nur an der extrem trockenen Luft, sondern auch an den Seen, die die Landschaft mit ihrer Anwesenheit bereichern, deutlichst bemerkbar. Selbst ein Damm, der früher das Wasser zurückhalten sollte, leidet heute unter Wassermangel.


Nachdem sich Uschi mal wieder nicht mit sich selbst einigen konnte, welchen Weg wir einschlagen sollen, kamen wir kurzer Hand an einem Navy-Stützpunkt mit zugehörigen Freiluft-Museum vorbei. Also noch mal fix runter vom Freeway, angucken und auch den Cache vor Ort mitnehmen.

Dann heißts erstmal Strecke schrubben. In Santa Barbara, die nächste größere Stadt, versuche ich das Glück auf der Suche nach einem Laptopkabel. Erster Laden, den das Handy ausspuckt ist von außen kaum als Computerladen zu erkennen, geschweige denn, ob sie offen haben. Die Dame drinnen kramt ewig in den Kisten im Lager, leider ist genau meine benötigte Steckergröße nicht vorhanden. Mist. Aber sie empfiehlt einen anderen Laden, gut dann dorthin. Der Laden liegt einige Meilen entfernt, ist von außen aber immerhin gut zu erkennen, wenn man denn weiß welchen Namen/Logo man sucht. Auch hier Fehlanzeige, alle möglichen Steckergrößen, nicht meine. Mir wird Best Buy empfohlen, einen Elektronikmarkt, der noch mehr Kabel im Angebot haben soll. Ok, dann eben noch mal in die andere Richtung. Hier schlägt das eingangs erwähnte Problem zu Buche: man sieht den Gebäuden nicht an, welcher Laden sich darin befindet, sodass wir fünfmal ums Carré fahren, bis wir den Laden entdecken. 

Drin fängt mich gleich ein Verkäufer ab und führt mich zum Kabelregal. Er probiert mindestens fünf verschiedene Netzteile, die alle verschiedene Steckergrößen beinhalten, bis endlich das Passende dabei ist. Herrje. Und dann kostet das auch noch ordentlich. Schiet. Naja nützt nix. 

Und was haben wir von Santa Barbara gesehen? Freeway und Elektronikmärkte. Ach nee halt, in einem dieser extremen Warenhäuser, wo es alles in viel zu großen Mengen zu kaufen gibt, waren wir auch. Krasser Laden. Und die haben alle die Wägen voll, irre.
Nach etlichen Kilometern erreichen wir letztlich Malibu, das kennt man ja aus Filmen zur genüge, in der Filmweit ist es auch deutlich glamouröser als in Echt, so dass wir hier nur durchfahren.
Bevor es aber zum Hotel geht, wollen wir noch auf den Mulholland Drive, hier hat man einen tollen Überblick über L.A. - leider nicht für uns, heute ist es total diesig.
Auf dem endgültigen Weg zum Hotel heißt es dann nur noch: Stau, Stau, Stau.

Mittwoch, 29. Juni 2016

USA - Tag 17 - Endlich Dreckstraße

Heute steht keine allzu große Strecke an, daher können wir uns genügend Zeit für Sightseeing jeder Art lassen.

Die heutige Route:

Beginnend mal wieder am Meer, aber auch hier ist die Brühe mal wieder viel zu kalt. Wer sich ins Wasser traut, tut dies nur mit Neoprenanzug. 

Da wir einmal in Carmel-by-the-Sea sind statten wir der Mission noch einen Besuch ab, aber rein ins Kloster wollen wir beide nicht. Drum herum gibt's auch genug zu entdecken.

An einer der vielen Cache-Haltestellen unterwegs entdecken wir diesen tierischen Bewohner. Unsere Anwesenheit scheint völlig egal, daher steht einer Fotosession nichts im Wege.

Bixgy Brigde
Wir versuchen erst einmal einiges an Strecke zu schrubben, kommen aber nicht weit, die Bixby Bridge steht an, eine 1932 gebaute Brücke übers tiefe Tal, Touristenmagnet und becacht. Daher halten wir und machen die obligaten Fotos. Da entgeht mir doch glatt der Dreckweg weiter hinten nicht, den will ich natürlich fahren....Treggar fahrennnnnn! Günstigerweise liegt da auch ein Cache, um so besser für eine Pro-Befahrung.

Und wie der Zufall es so will ist die ganze Dreckstraße - bis zum Wiederanschluss an den Highway am Big Sur - becacht. Für den Drecktraßenumweg mit insgesamt 16 Caches brauchen wir bald 2 1/2 Stunden, der Weg war teilweise nur in Schrittgeschwindigkeit passierbar, und selbst mit unserem SUV hab ich mehrmals gedacht, dass das schon hart an der Grenze ist. Dennoch heizten auch einige Kleinwagen über die Piste.

Dann heißt es nur noch Strecke schruppen und den amerikanischen Autofahrer bzw. den Touristenfahrer hassen, hassen und hassen. Nagut, wer Autofahren bei Omma lernt und nicht in der Fahrschule....
See-Elefanten
Unweit unseres Hotel hat sich eine Horde See-Elefanten nieder gelassen. Die haben zwar gestunken wie sau, waren aber schön anzusehen...wenn ich das recht bedenke bin ich geruchstechnisch froh bei den Seelöwen (erkältungsbedingt) absolut nichts gerochen zu haben.
Da wir heute in San Simeon sind, will ich natürlich nach Hearst Castle, und hatte eigentlich gehofft, bis ranfahren gänge, geht natürlich nicht, man kann nur mit Bussen bis ranfahren und die Touren gibts erst am Folgetag wieder.
Gut, dann eben direkt zum Hotel...ich hatte ja mein Stromkabel herbestellen lassen. Da ist es, nur leider bei Lou im Büro eingeschlossen..hmpf.

Dienstag, 28. Juni 2016

USA - Tag 16 - Silicon Valley und schräge Häuser


Zum Frühstück gibt's zur Abwechselung mal was unfettiges und dazu Obst. Juhu, so startet der Tag wenigstens mal mit einem vernünftigen Essen. Danach kann die Tour starten, es liegen immerhin ein paar Kilometer vor uns.



Die heutige Route:

Zunächst aber aus San Francisco raus und nach Süden Richtung Silicon Valley. Das habe ich mir etwas spektakulärer vorgestellt - all die coolen IT-Buden mit noch cooleren Firmengeländen für ihre Mitarbeiter - sind leider alles nur Glasbauten.

Ansonsten hat sich landschaftlich einiges getan, nachdem nördlich von San Francisco die Landschaft noch nahezu grün war, herrscht südlich Dürre. Das hat mich etwas überrascht.


Die Schnecken wohl auch, die sich an dem Zaun ein schattiges Plätzchen suchen wollten.

Nun gut, gibts hier also nichts weiter zu sehen. 
Dann weiter nach San Jose, dort steht Mrs. Winchesters Mystery House. Sie war die Schwiegertochter des Gewehrproduzenten Winchester. Nachdem ihr Mann und ihr Kind gestorben sind, hörte sie auf "Stimmen" oder ein Medium, die/das ihr prophezeiten, dass sie von jeder Seele in ihrem Haus heimgesucht wird, die durch ein Winchester Gewehr starb, und sie könne den Spuk nur abwenden, wenn sie das Haus immer und immer weiterbaue und den Bau nie abschließe.
Winchester House von oben


Und so ließ sie im Laufe der Jahre 9.600 Türen, über 1.000 Fenster, immer mehr Treppenstufen, usw. ins Haus einbauen. Heraus kam ein Labyrinth mit Türen, die ins nichts führen, eine Treppe mit 50 Stufen, obwohl es 10 Stufen auch getan hätten, usw. So verrückt wie sich das anhört, war es auch anzusehen. Am schrägsten aber, als unser Guide die Böden anpreist (ein Steinboden und ein Pakettboden von vor 100 Jahren) "Das ist alles original"...alle Amis "Woooow" und wir "Ja, ist halt n Pakettboden. Nichts besonderes."

Da wir damit mehr Zeit aufgewendet haben, als wir wollten, geht's nun im Schnelldurchgang nach Santa Cruz an der Küste, leider gibt's hier nicht viel zu bewundern, daher verkürzen wir nochmals uns fahren direkt zum Hotel durch. Das liegt in Monterey, der ehemaligen Hauptstadt Kaliforniens. 
Den Abend lassen wir bei lecker mexikanischen Essen (ich hab noch nie eine so tolle Salsa gegessen) und später Bierchen auf Balkonien ausklingen.

Montag, 27. Juni 2016

Vorerst geschlossen

Ladekabel vom Laptop ist auseinander gebrochen.

Damit ist hier vorerst Feierabend, bis Ersatz verfügbar ist.

USA - Tag 15 - San Francisco (3) Happy Pride!

Happy Pride!


Der Tag startet wir immer mit Frühstück, diesmal zum Glück unfettig und dafür mit Salat. Juchu. 

Damit geht's gestärkt zur Pride. Die Absperrgitter stehen schon und auf der sonnigen Seite der Market Street ist Platz für uns. Noch 20 Minuten bis Start, und langsam füllen sich die leeren Stellen.

Punkt 10:30 starten die Dykes on Bikes, es dauert nur wenige Minuten bis sie bei uns sind. Schon beeindruckend, wie viele hier mitfahren. Danach folgen etliche Grüppchen, hier ist alles dabei von Polizei, über Feuerwehr, diverse Verbände, dann folgen etliche Kirchen und dann beginnt der ganze kommerzielle Teil, der kaum ein Ende nimmt. 

Hat eh grad nix anderes zu tun.

Immerhin kann ich heute meine Model-Karriere starten, ich weiß nicht, ob's mein Aussie-Hut oder doch die Flagge um die Beine ist, aber ich darf mehrmals als Modell bereit stehen, zweimal als ich mich zufällig eingecremt habe, lief gerade die Krebsvorsorge bzw. eine Hautklinik vorbei, da war ich natürlich in perfekter Pose.


Nach vier Stunden in der prallen Sonne und noch keinem Paradenende in sich, brechen wir ab. Noch mal fix aufs Hotelzimmer und dann auf zum Civil Center, wo heute die Hauptveranstaltung stattfindet.

Am Einlass muss man ewig warten, Taschen- und Rucksackkontrolle, och nö, da werde ich ja wieder mein Taschenmesser los. Zum Glück will Mami nicht mehr mit rein, auch weil Rauchen verboten ist (der Mist betrifft mich ja zum Glück nimmer) und so kann ich ihr mein Taschenmesser übergeben und allein rein. Nach einer guten Stunde bin ich endlich drin. Taschenkontrolle war auch mehr so lala, der hätte mein Messer nie gefunden.
Drinnen gibt's Fressmeile an Fressmeile, dann kommen die Vereine und für schlappe $9 kann man ein Bier erwerben, natürlich erst nach Ausweiskontrolle. Leckeres Essen gibts hier auch.
17:30 tritt endlich Peaches auf, darauf hab ich mich ja schon im Vorfeld gefreut, leider ist sie nur für 20 Minuten auf der Bühne, viel zu wenig Raum für eine solche Künstlerin.
Danach breche ich aber auch meine Zelte ab, ich kann nicht mehr stehen/laufen. Zurück gehts dann mit der U-Bahn zum Hotel, genug Bewegung für heute, Chillen ist ab jetzt angesagt!

Sonntag, 26. Juni 2016

USA - Tag 14 - San Francisco (2)

Heute also dann auf in den Knast, diesmal Alcatraz, aber erstmal müssen wir die Tickets holen. Das Auto bleibt heute stehen, dafür setzen wir auf die ÖVPN. Die Fahrt kostet nur $2,25 p.P. und der Busfahrer ist gar so nett uns drauf hinzuweisen, wann unsere Haltestelle gekommen ist. 

Wie sollte es auch anders sein, an der vom Reiseanbieter angegeben Adresse befindet sich kein Ticketladen. Hmpf, und das früh um 8, so was liebe ich ja. Auf Nachfrage werden wir zwei Straßen weiter geschickt. Dort gibt's dann tatsächlich Tickets für uns. 14:10 Uhr  werden wir eingebuchtet. Ok, dann erstmal Frühstück.

Das gibts direkt neben an. Von meinen Eier mit Schinken Toast erwarte ich eher Rührei mit Schinkenwürfeln und dazu getoastetes Toast, statt in fetttriefendes Toast als Ummantelung von Omelette und Schinkenscheiben in Sandwichform. Gleich wieder so ne Fettladung früh am Morgen. Ich bin es leid. Auf die Waage sollte ich mich nach dem Urlaub wohl lieber nicht stellen.


Danach gehts auf zur Fisherman's Wharf und den Pier 39. Hier tümmeln sich in den Morgenstunden noch nicht allzu viele Menschen, da ist es ganz angenehm hier lang zu schlendern. Gegen Mittag werden es immer und immer mehr, das macht das Ganze schon weniger angenehm. Wir stürzen uns in die Touri-Läden auf der Suche nach einem Souvenir, hier gibt's aber fast nur China-Ware, so verzichten wir. An einem Obststand sehen die Nektarien unheimlich gut aus, da muss ich einfach zu greifen. Nicht ganz billig, aber immerhin stimmt der Vitaminhaushalt nun wieder.


Dann schauen wir noch alte Kriegsschiffe an (nur von außen, $20 für die Innenansicht sind uns zu teuer) und am Pier 39 wollen wir gern noch die Seelöwen betrachten, die haben heute aber keine so richtige Lust sich zu zeigen.


Nun aber auf zum Schiff, wir wollen übersetzen. Der Wind wird immer schlimmer je näher wir kommen, verdammt, die kurzen Klamotten waren wohl doch keine gute Wahl. Auf der Insel ist es aber nur stellenweise sehr windig. 

Panzerglas

Hier heißt's alles im Selbstverfahren erkunden. Macht nichts, wir wollen eh Cachen, da ist uns das individuell so wie so lieber. Durch den Knast werden Massen geschoben, einfach wahnsinn. So viele Menschen, die gleichzeitig die Insel besuchen, das sind mir persönlich viel zu viele.  

Toskana oder Knast?
Einige Ecken erinnern eher an die Toskana als an einen Knast, auch kann man auf der Insel die Pflanzen- und Tierwelt bewundern. Das ist schon hübsch anzusehen. 


Irgendwann sind alle Ecken (egal ob Knast oder Toskana) gesehen und wir sind auch schon K.O., also geht's gegen 17 Uhr zurück an Land.

   
Zum Alcatraz-Besuch gehört auch eine Hop on/Hop off-Tour, die wollen wir gleich mal nutzen, um zum Hotel zurück zu kommen. Daraus wird nur leider nichts, da der letzte Bus genau mit unserer Ankunft abfährt. Zum Glück hat dieser Verspätung, so dass wir doch noch mit dürfen. Leider nur genau eine Station bis zur Zentrale, da es der letzte ist. Verdammt! Aber wir können die Nachtlinie nutzen. Oben im Doppeldecker ist alles voll, also müssen wir unten Platz nehmen. Da ist eine höllische Lautstärke, da unten der Lautsprecher des Stadtführers für beide Etagen hängt. Ich weise mehrmals darauf hin, dass es viel zu laut ist und werde als Spielverderber hingestellt. Freundlich ist auch anders. Nach zwei Stationen wird schnell klar, dass der Bus nicht wie in der üblichen Tour anhalten wird, sondern durchfährt. Jetzt bin ich richtig angepisst. Der Typ labert un-unterbrochen, der Lautsprecher brüllt und ich bin hier wohl ne Stunde gefangen und komme an der Stelle wieder raus, wo wir eingestiegen sind. Ich bin schon kurz vorm Platzen. Gerade sind wir in Hotelnähe vorbei gefahren, in dem Moment kommt der Heini die Treppen runter und fragt den Busfahrer, ob er irgendwo Leute rauslassen kann, weil oben einer sitzt, der ziemlich sauer ist. In dem Moment dreht er sich zu uns "Niemand mag verärgerte Menschen." - "Apropos verärgert, ist es möglich den Bus zu verlassen?" 
Ganz eingeschüchtert: "Klar." und lässt uns bei roter Ampel mitten auf der Kreuzung raus.  Das hatte schon was. Aber das ging echt gar nicht!
Nun noch ein Bierchen. Prost.

Samstag, 25. Juni 2016

USA - Tag 13 - San Francisco (1)

Heute nun also auf nach San Francisco, aber wie immer erstmal zum Frühstück, das ist heute nicht inklusive, also müssen wir in den sauren Apfel beißen und die Buffetbenutzung für $18 p.P. erwerben. Aber die haben hier richtige Wurst! In Scheiben! Geilomat! Endlich mal ein vernünftig belegtes Brot am Morgen und dazu eine Menge Frischobst. Toll.

Die heutige Route:

Nach San Francisco geht's so gut wie durch, kurz vor der Brücke, als wir grade so den Robin Williams Tunnel (schön zu sehen, dass ein Tunnel nach ihm benannt wurde) passieren, sehe ich, dass für die Golden Gate Bridge eine Maut fällig wird. Ach du je wie bezahlen wir die denn? Erstmal auf den Parklatz raus und online nachlesen. Aha, entweder mit dem Mietwagenanbieter absprechen oder Einmalzahlung oder mit Anlegen eines Kontos. Einmalzahlung klappt nicht, Konto anlegen will ich nicht und mit den Mietwagenheinis hab ich auch nichts entsprechendes vereinbart, konnte ja keiner ahnen. 
Suchbild
Ok, dann laufen wir mal zur anderen Seite und genießen die herrlich nebelte Aussicht auf die Golden Gate Bridge. Da kann man auch keine Maut zahlen, die übrigens nur in südliche Richtung zu entrichten ist. Ok, dann doch erstmal Vertrag studieren. Da steht was von Maut wird automatisch mit der Kreditkarte verrechnet, dafür sind Gebühren fällig und wurde automatisch bei Mietwagenannahme aktiviert. Nagut, dann sollte das ja klappen und wir können auf gut Glück einfach durchfahren.

Zunächst aber linker Hand den Berg rauf und evtl. doch noch den tollen Blick auf die Brücke erhaschen zu können. Oben angekommen überrascht uns erstmal ein Fort, das hatten wir hier oben gar nicht erwartet. Als wir auf der Spitze ankommen ist es bald 11, die Sicht wird auch immer besser, nicht mehr lang und wir können die Brücke in voller Pracht genießen...vielleicht. 
Golden Gate Bridge
Erstmal noch zwei Caches und gegen Mittag ist es endlich so weit, die Brücke zeigt sich mal ganz. Ich hätte nie damit gerechnet, dass in der Bucht so tief die Wolken durchziehen. Es hatte schon was interessantes abzuwarten, wie die Brücke immer mehr und mehr sichtbar wird.
Fort
Weiter geht's Richtung weiterer Forts in diesem Küstenstreifen, nur zu erreichen über eine enge, steile Bergstraße (davon hatte ich doch gestern schon die Nase voll!).

Zurück auf dem Highway 101 geht's nun endlich über die Brücke. Ist aber doch recht unspektakulär, ist halt nur ne Brücke, die rot angemalt wurde. Schön sieht sie dennoch aus.

Auf der anderen Seite der Bucht erstmal die andere Seite der Brücke bewundern. Mensch wie lang man sich mit einer Brücke beschäftigen kann. Aber es geht noch einen Zacken schärfer, genau so lang kann man sich mit einer einzelnen Straße beschäftigen: der Lombard Street.
Lombard Street bergauf

Erstmal rauf fahren, das ist schon ein Highlight, wir liegen fast im Auto. Die Bremsen haben extrem zu tun am Berg zu halten. Alter Schwede! Ich wusste, dass das steil ist, aber nicht, dass es so extrem ist.


Das Auto lässt sich nur mit zurückrollen und Vollgas vorwärts bewegen. Um so unglaublicher, dass hier oben Menschen leben. Die Lombard Street ist die wohl berühmteste Serpentine der Welt:


Erst laufen wir sie zu Fuß unter und selbstverständlich, möchte ich auch noch mal selbst hinab fahren, das ist von unseren Parklatz gut möglich, einmal um den Block fahren und muss mich nicht in der riesigen Schlange anstellen, sondern kann bequem als Rechtsabbieger auf der Hauptstraße reinfahren. Und netterweise winkt mich die Polizei auch direkt durch. Läuft. 


Nach dem wir am Hotel schon kurz nach 4 eingecheckt haben und das Auto teuer im Parkservice abgestellt haben, gehts dran die Umgebung zu erkunden. Das Hotel liegt im Finanzdistrikt, in direkter Nähe zur Market Street. 

Wir laufen bis zur Fähre und genießen noch die abendlichen Sonnenstunden am Wasser bei einem kleinem Eis.

Freitag, 24. Juni 2016

USA - Tag 12 - Ich hasse kurvige Straßen

Beim Frühstück begeistert mich das Hotel heute total, denn es gibt nicht nur Keramikgeschirr und richtiges Besteck (kein Plaste oder Alu), sondern es gibt auch richtiges Obst! Richtiges frisches Obst! In diesem Fall geschnittene Honigmelone und Ananas. Frisch und nicht in Öl getränkt oder aus der Konserve. Toll! Damit hau ich mich gleich den Bauch voll, endlich mal was gesundes.

Die heutige Tour:

Man kann die
Größe erahnen

Zunächst erfolgt ein unspektakuläres Intermezzo auf dem Freeway. Nach etlichen Meilen, erreichen wir die Alternativroute zum Freeway "Adventure of Gigants", da heißt es erst Stopp. Hier stehen gigantische Bäume von rund 100m Höhe. Wahnsinn! Auf den umgefällten Bäumen tummelt sich aller Hand Getier.

Die Alternativroute soll gute 53km lang sein, so lange möchte ich die recht dunkel, kurvige Straße allerdings nicht fahren, also geht's zwo Auffahrten weiter schon wieder auf den Freeway. In Leggett geht's Richtung Küste, erst noch mal tanken. Der Benzinpreis ist hier in der Pampa deutlich teurer als in der Nicht-Pampa und die Tanke ist ein Hit, sehr alte Tanke, der Besitzer zapft selbst, und die Tanke ist so urig, dass da gar ein Schlauch liegt, damit es beim Darüberfahren bingt. Damit hab ich natürlich kein bisschen gerechnet und hab erstmal überlegt, ob ich jetzt über den Schlauch fahre oder nicht. In des versuche ich noch zu errechnen, wie viel unsere Karre eigentlich frisst. Denn das ist tollerweise in 'Miles per Gallon' angegeben. Also 30 Meilen pro Gallone, sind 50km pro Gallone (30 Meilen / 6 *10 = 50km), sind 2 Gallonen auf 100km, 1 Gallone = 3,6l, also ein Verbrauch von 7,2l/100km. Geht, hätte ich mir deutlich schlimmer vorgestellt - Auf der anderen Seite darf man hier nur max. 120km/h.

Nun aber auf zum Highway CA-1, auf dem ich laut Schild 55mph fahren darf. Das ist nahezu unmöglich und ich bin froh, wenn ich überhaut mal 30mph fahren kann. Eine zweispurige, teils sehr sehr enge, extrem kurvige und bergige Waldstraße, mit einer Menge Gegenverkehr. Und das 30km lang. Alter Schwede, was für ein Arm- und Beintrainig und vor allem nervtötend, was war ich froh als wir da raus waren. Immerhin gibts nun einen tollen Blick auf die Küste, aber sie Straße wird nur bedingt besser. 
Bis wir endlich am Hotel angekommen geht die Straße so weiter. Irgendwann bin ich nur noch genervt und will ankommen und dann erstmal in den Pool hüpfen. 
Meatlof mit Kartoffelbrei und Gemüse
Immerhin gibts zum Abendbrot mal wieder was leckeres, nicht so fettiges.

Donnerstag, 23. Juni 2016

USA - Tag 11 - Elche, Dickerchen und redelustige Amerikaner

Die Nacht war wieder viel zu zeitig zu Ende und draußen kommt die Eiszeit näher *bibber*, grade mal 8°C. Dann erstmal zum Frühstück frieren, dort muss ich der Bedienung, die mich im Kasernenton fragt, ob wir zum Bus gehören oder wir ansonsten unser Frühstück bezahlen müssen, fast Eidesstattlich erklären, das es zum Zimmer inklusiv ist. Sehr berauschend ist es nicht, aber immerhin gibt es hier Keramikteller und Alubesteck.

Die heutige Route:
Küste bei schlecht Wetter

Los geht's seicht an der Küste bei Sturm, ein Foto muss hier reichen - im Auto ist ein wesentlich angenehmer als draußen. Weiter geht's, erstmal veranschlagt ist der westlichste Punkt der 48 Festland-Staaten. Dort steht ein Leuchtturm, einer der ältesten, original erhaltenen der USA. Sieht aber nicht sehr spektakulär aus, und die Sicht ist heute auch nicht sonderlich berauschend, so dass sich ein Aufstieg gegen Geld für uns eher nicht lohnt.
Mit Granny
Die Caches dort sind erst mal interessanter, wenn die auch irgendwo in die Pampa geklatscht sind. Damit steht aber der westlichste Cache nun definitiv für eine ganze Weile fest. Danach geht's noch zu einem Wohnhaus von 1889. Hier wurde ungefähr so lange nicht mehr gelüftet (das rieche ich mit meiner erkälteten Nase zufällig), ansonsten ist das mal ne nette Abwechselung zu sonstigen kloppigen Wohnhäusern, die man so in Europa aus dieser Zeit kennt. Und im Gegensatz zu allen anderen Häusern, die man hier so sieht, ist dessen Name "Hughes House" tatsächlich mal berechtig, denn die Wohnhäuser hier, sind sonst eher Knusperhäuschen.
Das Ei als Größenvgl. dazu
Im Supermarkt wollen wir ein Sandwich holen und entdecken dabei das Monster-Sandwich schlecht hin. Und das grad mal für $6,99. WTF! Das kann unmöglich die Materialkosten decken.
Kurz vor Ende der Tour fahren wir noch ins Elk-Valley, in dem es etliche freilebende Elche geben soll. Die Anfahrt ist abenteuerlich, 10 Kilometer über eine enge bergische Dreckstraße durch den Wald, mit hinreichend Gegenverkehr. Und dann kommt das Kassenhäuschen: "$8 Bitte" Dammit! Von $8 hatte ich zwar gelesen, dachte aber es sei Kasse des Vertrauens, wie so oft auf Parklätzen. Naja, wenn wir einmal so weit gefahren sind, wäre ja blöd wenn nicht.
Fern Canyon

Angekommen geht's erst mal in den Fern Canyon, der nur wenige Meter zu erlaufen ist, dann versuchen wir uns an zwei Caches und landen mitten im Urwald mit einer Menge Mücken und einer Menge Elch-Abdrücke, 50m vorm Strand ist Sense, denn hier ist nur noch Sumpf.


Also zurück, anderen Weg suchen und laden in Sand/Bach. Möp! Wie wir aber so vom Strand zurück zum Auto wollen gibts dort einen Hirsch zu entdecken, aber keinen Elch. Oder sind die Elche (Elk) hier Hirsche?

Am Hotel angekommen, bleibt kurz die Frage wo wir abendbroten wollen, nebenan ist ein China Buffet - All you can eat, ja warum nicht!? Das Essen ist durch-amerikanisiert und daher größtenteils frittiert. So stürze ich mich fast ausschließlich auf Gemüse und Salat, dann davon gibt's hier viel zu wenig im normalen Restaurant-/Imbissbetrieb. Und hier kann ich mal wieder schön Studien darüber führen, wie ich dicke Deutsche als ranke und schlanke Amerikanerin durchgehen kann.
Ein Exemplar auf
dem Parkplatz
Alter, sind die fett! Es ist teilweise schwer noch jemanden mit normaler Figur anzutreffen. Aber bei dem Essen, das es hier gibt, ehrlich gesagt auch kein Wunder.
Nachdem wir uns der Bauch so richtig vollgeschlagen haben und dazu zwei Corona-Bier getrunken haben, kommt die Rechnung $29,38....Whaaat? Die haben sich sicher vertan, und meinen Einzelpreis (immerhin haben wir gevöllt und zwei Bier sollen nur $2,58 kosten!?)...zur Sicherheit also der Hinweis, dass wir zusammen bezahlen - "jaja" meint sie und kassiert die knappen $30 ab. Der Preis ist eigentlich unmöglich, bei der Warenausgabe.

Danach rücken wir noch in der Hotelbar ein, die Damen wollen gegen 22 Uhr schließen, räumen aber gegen 20 Uhr schon alles wichtige weg. Sie haben ja sonst nix zu tun, aber Hauptsache zu zweit, bei sieben Gästen.

Irgendwann ruft die Gästin von zwei Tischen weiter "Wie gehts euch? Wer seid ihr?" - Ich muss näher ranrücken und werde fast zu getextet, aber immerhin, sie heißt Jodie, arbeitet für den Staat Kalifornien, im Bereich Security und kommt aus San Francisco und nahm anfänglich an, wir kämen auch aus Kalifornien, dass uns die Sprache nicht gleich verrät ist mal durch aus überraschend.
Sie fragt dann, was für eine Tour wir machen, ob wir nach San Francisco gehen und wenn dann dieses Wochenende und dass da Pride ist. weiß ich natürlich. Überrascht sie. Klar, würde es mich wohl auch, aber ich habe eine der größten Partys San Francisco selbst verständlich in den Reiseterminkalender aufgenommen, wäre ja blöd wenn nicht. Sie ist maßlos begeistert, dass wir "extra aus Deutschland anreisen, um daran teilzunehmen"....ja nein, es hat sich ja nur so ergeben, dass es grad passt, also nicht extra deswegen - "Ja, es ist so toll, dass ihr extra aus Deutschland hier her kommt, um die Küste langzufahren." Herrje.
Eigentlich wollte ich nur wissen, ob irgendwo eine Möglichkeit gibt indianisch zu Essen und schon beginnt der Redeschwall erneut: sie räumt Fehler der US-Bevölkerung ggü. Indianern ein, erzählt mir aber so gleich, dass man die indianischen Tribes (in Kalifornien gibts 109) unbedingt meiden sollte, sie stellen ein Sicherheitsrisiko dar....in wie weit, das unsicherer ggü. dem bewaffneten Ami sein soll, frage ich lieber nicht.
Und Indianisches Essen könnte man wohl nur in Casinos essen. Übrigens verbietet der Staat Kalifornien Glücksspiel und damit auch alle Casinos, aber hier gehört viel Land den Indianern und die dürfen darauf machen was sie wollen und damit auch Casinos darauf bauen. Das erklärt auch die hohe Anzahl Casinos, die man hier so sieht. Die Casinos sind damit die Haupteinnahmequelle für viele Indianer. Das ist tatsächlich mal interessant zu erfahren.