Songjae Suhr Jae-Phil |
Erstmal noch fix den Geocache vor Ort absolvieren, gar nicht so leicht mit all den Muggeln hier, aber Koreaner (egal ob 15 oder 99 Jahre) schauen eh die meiste Zeit auf ihr Smartphone, von daher: Wenn interessiert's?
Als ich mich grad der Kasse nähere spricht mich ein junger Koreaner an und bietet mir eine englische Tour für lau an, wenn ich denn Lust habe. Ja, warum nicht? Ich bin dann aber doch verwundert, dass er sich als Guide anbietet, aber dann doch sein Ticket bezahlen muss, Ich frage nach: Er ist Schüler (16) und nutzt dieses Freiwilligenprogramm, um Englisch zu üben. Ok, coole Sache, aber warum muss er dann Eintritt zahlen? Die Antwort ist simpel: Gute Bildung kostet. - Oh ok - interessant.
Er zählt mir einige historische Aspekte zum Gefängnis, die durchaus interessant sind. Als nächstes folgt der Teil durchs Museum, der fast ausschließlich aus Bildern und Texten besteht. Er gibt mir Zeit alles anzuschauen, will ich aber eigentlich gar nicht. Also erkläre ich ihm erstmal welcher Typ von Besucher ich bin: ich hab kein Interesse Texte zu lesen oder Bilder anzuschauen, sondern ich will das Gefängnis sehen wie es ist: Als Gefängnis, nicht als Museum. Überrascht ihn etwas, ist aber nicht böse darüber. Wenigstens kann ich so die Zeit nutzen, um mal wieder ein paar Dinge über Korea zu erfahren, die der "normale" Besucher nicht erfährt. So erfahre ich bspw., dass es jedes Jahr im Oktober und November Einstufungstests für Schüler gibt (in höheren Klassen sind das die Einstufungstests für die Uni). Ein Teil davon ist auch Geschichte. Da es aber zu viel Geschichte für ein Wochenende ist, hat sich eingebürgert, dass die Mütter verschiedene Teile der Geschichte lernen und ganzjährig abwechselnd mit einer Gruppe von Kindern an den Wochenenden verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen und ihnen die Geschichte erklären. Erkennbar sind die Kinder an den einheitlichen Rucksackfarben. Aha! Ich hatte mich schon gewundert, dass gerade am Wochenende so viele Kinder an den Sehenswürdigkeiten unterwegs sind und angestrengt zu hören.
Nach der sehr aufschlussreichen Tour geht weiter zum Bongeunsa Tempel, einem der bekanntesten buddhistischen Tempel in Korea. Dazu muss ich aber erstmal die U-Bahn nehmen und dachte schon, weil ich die einzige am Bahnsteig bin, dass es eine relativ entspannte Fahrt wird, was kommt ist eine der überfülltesten Bahnen, die ich bisher erlebt habe. Wow.
Mireukdaebul und ich |
Die Amis und die Sowjets haben ihren Schrott da gelassen |
Gegen 19 Uhr gehe ich noch mit ein paar Kollegen meiner Firma und der SAP zum Dinner und anschließenden Bier. Das ist heute sehr international: Ein Inder, ein Kanadier, ein Niederländer und zwei Deutsche. Wir versuchen drei Restaurants, keins hat einen Tisch für fünf Leute frei oder nur mit einer Wartezeit von über einer Stunde oder man teilt uns im Restaurant in 3 bzw. 2 Personen auf. So schlägt einer vor "Let's go to my ex-wife" Was seiner Ex-Frau? Wie lange ist er schon hier, dass er hier eine Ex-Frau hat und warum wohnt er dann noch im Hotel!? Und wenn das schon seine Ex ist, warum will er überhaupt dort hin? Der Witz wird dann doch schnell klar, das Restaurant heißt "My x-Wife's Secret Recipe". Alles klar.
Würstchen und Sauerkraut |
Mit Sauerkraut hat das Gebrachte nix zu tun, das ist mehr ein lecker angemachter und gedünsteter Krautsalat. Das Würstchen, dass ich probiert habe, war aber gar nicht mal so schlecht.
Ich hab Pasta mit Meeresfrüchten bestellt, ich hätte auch gern ein Steak genommen, aber "Beef Steak Teriyaki with Fried Rice" klang dann doch nicht mehr so lecker.
Danach gehen wir noch eine Brauerei, ich probiere verschiedene Sorten, aber davon schmeckt mir nix. Das Pilsener ist einfach nur bähh, das empfohlene I.P.A. schmeckt wie eine Mischung aus Kaugummi und Bier und das Pale Lager am Schluss war auch alles andere als lecker.
Eingang zur Brauerei |
Ich merke aber schon, dass sich vorm Klo ne Schlange gebildet hat, ich öffne vorsichtig die Tür und erkläre schnell, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was ich für einen Knopf drücken muss. Sie hat zum Glück kein Problem damit. Puhhhh. Dass einmal aufs Klo gehen, so ein Problem sein kann....
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