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Montag, 4. Januar 2016

Abenteuer: Mittagessen in der Betriebskantine

Der entscheidende Nachteil daran, wenn man 22 Uhr vorm Rechner mehr Zeit schlafend als wach zu bringt, und anschließend direkt ins Bett fällt, ist dass man halb 5 am Morgen bereits wieder aufwacht. Hmpf. Das würde mir in Deutschland nie passieren. ;-)
Immerhin hab ich so noch etwas Zeit, bevor ich zur Arbeit muss, die man zum Bsp. für ein ausgedehntes Frühstück nutzen kann. Im Hotelrestaurant sitzt es sich zu dem ziemlich gemütlich.
Pünktlichst 9 Uhr treffe ich wieder am Arbeitsort ein und mal wieder kommt keiner. Schuld daran sind sich überschneidende Urlaube und damit verbundenen Kommunikationsverzögerungen. Nun gut, dann zu den Damen an der "Rezeption", die natürlich praktischer Weise auch kein Englisch sprechen. Also werfe ich ihnen mehrere Namen der möglichen Ansprechpartner entgegen, bei Minyoung machts Klick. Aha. Im Büro kenne ich die Abläufe ja schon, so dass ich den ganzen Morgen für Fragen zur Verfügung stehe, was auch gleich rege genutzt wird. Sehr viel mehr will ich zu meiner Tätigkeit hier gar nicht schreiben, sondern werde mich auch in zukünftigen Artikeln mehr um die Erlebnisse und Eindrücke ringsrum konzentrieren.

Zum Mittagessen werde ich in die Betriebskantine von Samsung im Nachbargebäude eingeladen, das ist der absolute Wahnsinn, das gesamte Untergeschoss ist eine einzige Kantine. Die ist überfüllt von tausenden dunkel gekleideten Koreanern, man könnte meinen, das sei eine Massentrauerfeier. Die Anzahl Leute, die kurz vor 12 Uhr hier essen wollen, überrascht aber selbst meine koreanischen Begleiter, die fassungslos immer wieder "Wow" sagen. Die Kantine ist zwischen koreanischer und internationaler Küche aufgeteilt. Ich werde zum Abschnitt "International" geführt. Ich hab keine so rechte Vorstellung was ich darunter verstehen kann.
Nach etwa 10 Minuten haben  wir die Tagesempfehlung des Chefkochs auf dem Tablett. Jetzt wo ich es sehe, würde ich sagen "international" trifft es ganz gut, denn es wurden mehrere Sachen willkürlich zusammengewürfelt: Paniertes Huhn mit Hacksteak an Bratensoße, mit Spiegelei, koreanischen Reis und Pommes mit Ketschup. Dazu ein Salat, saure Gurkenscheiben (ohne Zimt!), leckeren Kuchen und eine undefinierbare Suppe, die nach Vanillepudding riecht, aber nach kaum was schmeckt. Komische Zusammenstellung.
Wie schon erwähnt sind in der Kantine Massen über Massen, wir suchen über 10 Minuten bis wir einen freien Tisch gefunden haben, genaugenommen war er noch gar nicht frei als wir ihn fanden, wir haben uns einfach wie die Aasgeier daneben gestellt, sehnsüchtig gewartet bis der Tisch frei wird und dann in einem Kampf ums nackte Überleben den Tisch ergattert, denn mit uns hofften auch noch fünf andere hier einen Platz ergattern zu können.
Schlange zum Fahrstuhl -
sieht auf dem Bild weniger spektakulär aus
Angesicht des Massenansturms frage ich lieber noch mal nach, ob das immer so ist und wir nur eine ungünstige Zeit erwischt haben!? Weder noch, denn sonst sind hier bei weiten nicht so viele Menschen unterwegs, dies scheint wohl am neuen Jahr zu liegen, dass sich nun alle in der Kantine treffen.
Zurück im Bürogebäude stehen entsprechend viele Leute am Fahrstuhl an, so ist die Schlangenbildung schön brav in zweier Reihe im 90 Gradwinkel.

Im Büro bleibt für den Rest des Tages zu bemängeln, dass es schon regelrecht unangenehm warm ist. Draußen sind die Temperaturen im Schnitt unter 0°C. Hier drinnen dafür mindestens 25°C, evtl. sogar noch wärmer. Kaum auszuhalten.

Zum Abendbrot gibt's den Evening Snack im Hotel, heute gibt es Chop Steak (Rinderpfanne mit einer Tomaten-Paprika-Soße) und Kadaif Fried Shishamo (panierter Fisch), dazu gibt's am Buffet diverse Käsesorten, Obst, Tomaten und Paprika.

Den Abend lass ich mit einer Cacherunde ausklingen, werde aber nicht fündig, da viel zu viele Leute unterwegs sind. In der Großstadt cacht es sich eben nicht so toll. Als ich später aus dem Hotelzimmer blicke sehe ich, dass einer der angestrebten Caches nun nicht mehr so muggelig ist, so begebe ich mich gegen 23 Uhr noch mal in die Kälte, wenigstens ist kaum noch jemand unterwegs und ich kann ungestört suchen und loggen.

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