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Sonntag, 10. Januar 2016

Samseong Station, WTC, Olympia Stadium und Deoksugung-Palast

Dann folge ich heute dem Tipp meiner Dolmetscherin nach Samseong Station zu fahren, dort befindet sich u.a. das World Trade Center von Seoul. Mit der U-Bahn dauert es 38 Minuten bis dort hin. Für die 13 Stationen muss ich 1.950 Won (1,48€) bzw. ohne Pfand für die Karte 1.450 Won (1,10€) bezahlen. Ganz schön günstig. Senioren, Behinderte und Kinder fahren sogar umsonst. Das nenn' ich mal sozial.
Falls mal einer n Bus braucht,
hier gibt's ein oder zwei.
Vor Ort geht's aber erstmal Richtung Fluss Hangang, ich merk leider erst auf der Rückfahrt, dass es gar nicht der richtige Fluss, sondern nur ein Nebenarm davon war. Halb so wild, ich bekomme sicher noch mal eine Gelegenheit.
Über die Samseong Brücke ist das Olympia Stadium zu erreichen, dem ich zunächst einen Besuch abstatte.
Wirklich viel zu sehen gibt es hier allerdings nicht, wie man sich einen Sportpark eben so vorstellt, also gehe ich wieder zurück und entdecke noch einen weiteren Cache, den ich noch machen möchte, leider trennen den Cache und mich etwa 67 Treppenstufen. Mittlerweile sind Treppen meine Feinde; ich hadere mit mir, ob ich den Cache wirklich angehen will, mache es aber letztlich doch. Unten muss ich ne Weile warten, bis der Parkplatzreinigungsmuggel den Platz geräumt hat. Danach muss ich die Treppe des Todes wieder hoch, meine Beine hassen mich dafür. Die letzten Meter werden zur Qual.
Auf den Weg zum World Trade Center entdecke ich einige Gebäude, deren Baustil man nicht unbedingt in Südkorea erwartet.
Am WTC findet man ein gigantisches Shopping Center. Da Samseong zum Stadtteil Gangnam gehört, sind die Läden entsprechend teuer. Gangnam ist die wohlhabendste Gegend in Südkorea (meint Wikipedia). Meine Dolmetscherin hat mich wohl falsch verstanden, mein geplanter Besuch eines Markts hatte nicht den Hintergrund shoppen zu gehen, sondern einen landestypischen Markt zu sehen und zu erleben. Das werde ich ihr morgen wohl noch mal sagen, bevor sie mir weitere Tipps in diese Richtung gibt.
Immerhin finde ich hier aber ein Steakhouse. Endlich.
Es ist ein wenig teuer, ist mir aber auch egal, eigentlich will ich nur ein Steak mit Pommes und Salat, in der Karte ist allerdings nur Steak zu finden und mir wird nicht klar, ob da Beilagen dabei sind. Die Englischkünste der Kellnerin lassen auch zu wünschen übrig, also nehme ich dann doch die Grillplatte, da kann ich wenigstens auf dem Bild schon sehen, dass zumindest Pommes dabei sind. Die Platte kostet immerhin 48.000 Won (36,43€), aber in Anbetracht, dass ich sonst im 3-4 Euro-Bereich oder gar Abendbrot im Hotel für Lau, esse, kann man sich das mal gönnen. Die Platte ist sehr lecker, aber viel zu viel, das hätte für zwei Personen gereicht. Dazu ein Bier, da probiere ich gern ein Koreanisches, diesmal Ark Hug Beer und das einzig zutreffende Adjektiv dafür ist: ekelhaft. *schüttel* Mit Bier hat das nix gemein.
"typisch italienische Vorspeise"
Auch wird vor dem Essen eine (Zitat!) "typisch italienische Vorspeise" gereicht. Ähmm ja, Tortilla mit kleingehackten Tomaten, wohl Bruschetta Gangnam Style. ;-) (Ha, endlich, ich hab schon den ganzen Text lang überlegt, wie ich die Anspielung einbauen kann. :-D)
Vollgeschlagen fahr ich zurück zum Hotel. Shoppen wollte ich ja von vorn herein nicht, da schau ich mir lieber noch den Tempel in Hotelnähe an, das Ticket dazu hatte ich ja gestern schon gekauft.
In der U-Bahn kommt es aber erst mal zur Beobachtung des Tages: Auch in Korea neigen Frauen 70+ zur Dauerwelle, allerdings wird ihr Haar nicht lila.
Selten so ne Stille
in ÖPNV erlebt
Und eine zweite Erkenntnis hinterher: es gibt separate Sitze für Senioren, Gehbehinderte, Frauen mit Kindern und ähhmm Schwangere? Die tatsächlich freigehalten werden. Niemand setzt sich, obwohl die Bahn sonst ziemlich voll ist. Ab welchem Alter man diese Plätze nutzen darf, erschließt sich mir nicht.
Der Deoksugung-Palast ist nicht sehr groß, aber das ist mir heute nur Recht. Meine Beine quengeln schon eine Weile rum. Die meisten Gebäude ähneln denen im Gyeongbokgung-Palast, allerdings gibt es aber hier noch eine Überraschung zu erleben, denn hier findet man drei Gebäude, die im Kolonialstil gehalten sind, damit hab ich hier am wenigsten gerechnet. Darin befindet sich ein Museum, im Untergeschoss hat man freien Zugang, zu den oberen kommt man nur nach Voranmeldung Zugang. Das Museum im Untergeschoss kann man sich sparen, neben einer Ziegelstein-Ausstellung unter dem Deckmantel "Restauration", kann man noch Videos und Modelle ansehen, leider ist hier alles ausschließlich in Koreanisch vorhanden, sodass ich es als "langweilig" abstempele.
Das Hotel ist in greifbarer Nähe, also beende ich jede Aktivität für heute und begebe mich auf einen Kaffee und später auf ein Bier ins Hotel.
Deoksugung-Palast mit Blick aufs
Hotel (brauner Kasten am rechten Bildrand)
Ich muss noch ein letztes Mal durch die U-Bahn-Station, da diese weit aus schneller zu durchlaufen ist, als sich an den beiden Fußgängerampeln zum Hotel anzustellen. Damit verbunden sind aber leider wieder meine "natürlichen" Feinde: Die Treppen. Jeder Schritt wieder nach oben wird zur absoluten Qual. Eins steht fest, keine weiteren Treppen für die nächsten Tage. Haha, dann kann ich morgen leider nicht zur Arbeit, da muss ich nämlich auch erstmal Stufen hoch, bevor's zum Fahrstuhl geht.

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