Der Tag beginnt mitten in der Nacht um 6. Die Krachviehcher aka Flughunde, die sich zu tausenden in den Bäumen ringsum das Hotel niedergelassen haben, machten die ganze Nacht einen Heidenlärm, dazu liegt ein beißiger Geruch in der Luft. Unangenehm, aber nicht zu ändern. Gegen die Flughunde kann aber selbst der gute Herr Hitchcock einpacken und seine Vögel getrost im Schrank verstauen. Dafür haben die Mücken in der Nacht es in Gänze ausgenutzt mich noch einmal komplett auszusaugen. Das Frühstück im Hotel ist eher mäßig, aber zur halben Stärkung für den Tag reicht es.
Die heutige Route:
Da wir bis zu unserem Flug nach Alice Springs noch gute drei Stunden Zeit haben, erledigen wir noch zwei Caches, die wir gestern in der Dunkelheit nicht mehr angegangen sind.
Am Flughafen schauen wir zu erst, wo wir unseren Mietwagen zurückgeben können, dabei entdecken wir in der Nähe des Flughafengeländes einen Mangroven-Rundgang, den wir direkt im Anschluss ansteuern. Etwas gespenstiges hat der Rundgang schon, vor allem, wenn man weiß, dass es in dieser Gegend Krokodile gibt und Mangroven ihre liebsten Plätze bieten. Wenn nur die vielen Mücken nicht wären, die sind wir ja nachher los.
Die Wagenrückgabe geht gewohnt leicht. Wir haben 4165km zurückgelegt, etliche werden noch folgen.
Einchecken geht auch leicht von der Hand, und mein Koffer wiegt plötzlich 24,7kg, bei Abflug in FFM waren es noch 18,7kg. Wo kommen denn die 6kg plötzlich her? Eine Jeans, ein Pullover, ein Sommerjacke und ein Souvenir-Koala können doch nicht so viel wiegen?
Die nächste Misere am Security-Check vom Handgepäck. Ich bin schon positiv überrascht, dass man auf dem Inlandsflug Getränke wie man lustig ist mit an Board nehmen darf. Allerdings wird mir mein Taschenmesser abgenommen. Ich Depp hab auch mit keiner Silbe dran gedacht, das in den Koffer zu packen. Möp. Naja, falls sie mir irgendwann den Strafzettel berechnen, kann ich ihnen ja das Taschenmesser in Rechnung stellen. :-P
Alice Springs von oben |
Die Fahrzeugannahme ist nur halbwegs problemfrei, erst bekomme ich kein Navi, am Auto merke ich dann, dass die Halterung für die Scheibe fehlt, nach dem ich diese noch geholt habe, passt sie nicht. Keine drei Minuten später ist die gute Dame von Avis nicht mehr da, obwohl ich gerade noch sagte: "Ich bin in unter fünf Minuten zurück, falls was nicht passt." Nett von ihr, dass sie abgehauen ist. Gut, dann eben ohne Halterung. Nach ein paar Metern Fahrt, merken wir, dass die Karre muchtet. Ekelhaft, und damit sollen wir morgen 500km fahren. In unserem vorherigen Auto haben wir mehr oder weniger 17 Tage gewohnt, aber unangenehm roch es darin nicht.
In Alice Springs ist es mit 40 Grad sehr heiß, aber die Luft ist trocken und dadurch wieder angenehm.
Der erste Weg führt uns ins Hotel. Das macht von außen schon mal keinen guten Eindruck, die Anlage ist recht heruntergekommen. Auf dem Zimmer wird es nicht besser. Keines der Handtücher auf dem Zimmer ist sauber. Umtausch an der Rezeption, uns werden neue Handtücher gereicht, ebenfalls alle dreckig. Die Flecken gehen wohl beim Waschen nicht mehr raus, dann wird wohl mal Zeit für neue. Weiterhin sind auf dem Zimmer mehrere Tassen- und Gläserränder auf den Tischen zu sehen, das Bad - typischer 80er Jahre-Stil - ist mit Kalkflecken übersäht und die Dusche hat ekelhafte Dreckecken. Der Fußboden wurde auch schon lange nicht mehr gewischt, hier gehts nur mit Schuhen durch. Schön ist anders, aber da müssen wir jetzt durch, ein besseres Zimmer werden wir hier nicht bekommen. Die Zimmertür ist ein Witz, einmal husten und die geht von allein auf, dafür hängen an der Hotelzimmertür innen und auch an der Balkontür (obwohl erster Stock) Vorhängeketten. Bringt auch nix, wenn man nicht da ist. Mein Dreckschmerzgrenze ist hoch, aber hier extrem überschritten. Ich freu mich schon, dass wir übermorgen schon wieder hier übernachten müssen.
Ich hatte schon im Vorfeld gelesen, dass u.a. das Auswärtige Amt vor erhöhter Kriminalität in Alice Springs warnt. Dies macht sich auch in der Stadt bemerkbar. Vor den Einkaufsmärkten, die immerhin am Sonntag offen haben stehen Wachmänner, vorm einzig offenen und dadurch sehr gut besuchten Bottle Shop (mit Drive-in!) schiebt die Polizei wache. Auch die Anzahl Überwachungskameras ist hoch, wenn auch nicht so sichtbar, wie bspw. in Cairns.
Es gibt noch einen kleinen Ausflug zum ANZAC Hill, einem Kriegsdenkmal, aber von hier man eine 360 Grad Sicht auf Alice Springs, bevors am Abend wieder in unser Dreckloch geht.
Es gibt noch einen kleinen Ausflug zum ANZAC Hill, einem Kriegsdenkmal, aber von hier man eine 360 Grad Sicht auf Alice Springs, bevors am Abend wieder in unser Dreckloch geht.
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