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Montag, 9. Februar 2015

Australien 2015 - Tag 27 - Albany nach Pemberton (08.02.2015)

Der Artikel kommt leider einen Tag verspätet, denn in unserer gestrigen Unterkunft gabs weder Handynetz noch WiFi. Furchtbar. Kein Handynetz zu haben bin ich mittlerweile gewöhnt, kein WiFi ist neu - naja nicht ganz, wenn ich an Yeppon zurück denke.

Nach dem Frühstück brechen wir auch gleich auf, zur Sicherheit schaue ich noch einmal auf die aktuellen Buschfeuer-Warnungen. In dem Gebiet, in dem unsere nächste Unterkunft liegt, sind keine Feuer, aber viel Rauch gemeldet. Na mal sehen, wie es heute abend bei Ankunft sein wird.

Die heutige Route:

Green Pool im William Bay NP
Erstes Zwischenziel ist heute aber zuerst im William Bay-Nationalpark der sogenannte Green Pool, der ein erfrischendes Bad bieten soll. Weil ich mir gestern schon ziemliches Genöhle anhören durfte, da der Cache-Nachmittag länger ging als gedacht, soll also heute gebaden werden. Erfrischend ist mehr als treffend, denn die Brühe ist eiskalt. Während ich mich todesmutig zwischen die Eisschollen werfe, ist Madame Ich will nun endlich baden das Minöschen schlechthin und traut sich nur bis knapp unter den Bauchnabel ins Wasser. So viel dazu. Nach 20 Minuten, irgendwann spürt man auch seine Gliedmaßen nicht mehr und das Wasser ist nur noch halb so kalt, ist der Badespaß auch schon wieder vorbei.

Auf den Weg zum Badestrand sahen wir schon die ersten Hinweise, dass der South Coast Highway wegen Buschfeuern gesperrt ist, die Umleitung geht 50km nördlich über den Muir Highway. Ein Blick auf die Karte verheißt nichts gutes, der einzige Weg auf den ausgeschriebenen Highway liegt 20km zurück, vor dem Örtchen Denmark. Gestern Ostsee und Schottland - mit Abstecher auf die Halbinsel Vancuver, heute nach Denmark, mal sehen, wo uns die Weltreise auf kleinem Raum noch hinführt.
Wieder mal verbotene Wege gefahren
Die 50km nördlich sind an den Temperaturen deutlich bemerkbar, denn an der Küste sind angenehme 25 Grad, während es, kaum auf dem anderen Highway angekommen, bereits 37 Grad sind. Im Laufe des Nachmittags steigt das Thermometer noch auf 41 Grad. Dabei ist es zeitgleich so trocken, dass wir uns nicht trauen in den Pausen zu rauchen, auch wenn ein Kippchen gegen die Müdigkeit helfen würde.
Nach wiedermals endlosen Straßen gerade aus, zur Abwechslung mal durch dichte Wälder und hin und wieder zwei/drei Städtchen, verdichtet sich der Rauch immer mehr. Da in der Pampa so gut wie nie Handyempfang ist, kann ich leider nicht nachschauen, ob unsere Unterkunft davon betroffen ist.
Als wir Pemberton erreichen, ist die Straße zwar noch gut erkennbar, aber von der Landschaft nicht mehr viel zu sehen. Die Infos, die ich hier im Netz finde, sind leider schon drei Tage alt.
Unsere Unterkunft liegt ein ganzes Stück außerhalb von Pemberton in einem Waldstück und schon wieder sehen wir unseren gemütlichen Balkonabend mit Bierchen und Kippchen dahinschwinden. Aber wir haben ein Zimmer direkt See, und rauchen ist erlaubt. Juche. Unser Zimmer ist einem großen Blockhaus, in dem mit einfachsten Mitteln eine schöne Unterkunft geschaffen wurde. Trotz, dass das Resort auch drei Sterne hat, und damit genauso viel wie das Ibis Styles, ist das Zimmer um Welten besser, hier gibt es nur den Fakt zu beanstanden, dass wir weit weg vom Schuss sind und weder Handynetz, noch Internet haben. Scheiß Internetsucht.

Der lachende Hans
Dafür werden wir auf dem Balkon von zwei Papageien und dem lachenden Hans begrüßt, die sich eine ganze Weile zu uns gesellen, bevor sie sich in ihr Nachtquartier zurück ziehen. Auch haben sich in der Nähe von unserem Zimmer mehrere Kängurus zum Fressen auf einer Wiese getroffen, die Tierwelt Australiens zeigt sich also mal wieder von seiner schönsten Seite.

Buschfeuer etwa 30km südlich
Ich frage auch wegen den Buschfeuern, die direkte Umgebung von Pemberton und unserem Resort ist sicher, das Feuer wütet etwa 30km südlich bei Northcliff und ist auch nach einer knappen Woche noch nicht unter Kontrolle. Es brennen nach Angaben vom Vortag etwa 80.500 Hektar Wald auf einer Länge von 300km. Damit eines der schwerste Feuer seit vielen Jahren. Die Feuerwehr versucht mit Unterstützung aller umliegenden Rettungskräfte und Armee das Feuer unter Kontrolle zu bringen, und versucht auch durch kontrolliertes Abbrennen von Waldstücken das Feuer einzudämmen.

Unser Weg morgen nach Margaret River ist nach aktuellen Aussagen nicht betroffen. Hoffen wir, dass es so bleibt.

Balkongäste
Als wir am Abend auf Balkonien sitzen, versucht unser Nachbar hingegen den halben Abend seine Dame mit Musik bezirtzen, was ihm auch irgendwann gelingt, aber bietet damit auch für uns ein kleines musikalisches Rahmenprogramm. Anstatt aber nach der kurzen Knatterei weiter zu spielen, quastschen sie lieber...sowas!

Abschließend fragen wir uns nur wieder, was wir hier eigentlich sollen? Denn hier gibt es nichts großartig anzusehen, noch haben wir Zeit dafür, denn wir sind erst kurz vor 18 Uhr hier gewesen und müssen morgen früh direkt weiter. Wieder knappe 200km.

Thema Kilometer ist auch noch ein gutes Stichwort. Dertour hat uns diese Rundreise vermittelt und schreibt im Begleitheft zur Reise aus, dass wir in sieben Tagen etwa 1.450km zu fahren haben (nicht dabei sind alle empfohlenen Ausflugsziele), vermittelt uns aber zeitgleich einen Mietwagen mit 200km pro Tag. Summa sumarum also 1.400km frei. Hmm. Wir haben heute die 1.000km weit überschritten und haben doch die erwähnten 200km und dann noch mal 350km reine Wegstrecke zu den Unterkünften vor uns. Mal sehen, was ich dann so in Rechnung stellen kann...

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