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Mittwoch, 4. Februar 2015

Australien 2015 - Reiseeindrücke

Da wir einige Dinge erleben, die so nicht direkt zum Tagesgeschehen gehören, hier mal eine kleine Ansammlung von Sachen, die wir an Eindrücken gewonnen haben.

Leute:
Australier sind sehr höflich und freundlich. Mir ist es auch schon passiert, dass ich aus Versehen jemanden angerämpelt habe, und die andere Person sich bei mir entschuldigt hat. 

Sprache:
Dass der australische Dialekt gewöhnungsbedürftig ist, ist bekannt. Aber auch hier gibt es regionale Unterschiede, während man im Südosten noch fast alles versteht, ist bspw. in der Gegend von Cairns kaum noch zu verstehen, dass die Leute überhaupt Englisch reden. In Perth ist der Dialekt schon wieder ein ganzer anderer, aber er ist gut verständlich.
Dennoch, wenn man etwas nicht versteht, sind sie bemüht langsam und ordentlich zu sprechen oder in einfacheren Worten ihre Sätze zu wiederholen.

Lebensmittel:
Lebensmittel gibt es fast ausschließlich in Australien produzierte, dadurch sind sie aber meist ziemlich teuer. Es gibt aber auch Lebensmittel, wie Mangos, die man zu einem Spotpreis hinterher geworfen bekommt. Preislich lässt sich das am ehesten mit der Schweiz vergleichen.

Restaurants:
Essen im Restaurant ist ziemlich preisintensiv, durchschnittlich kostet ein Gericht etwa A$ 25-30 (um die 20 Euro). So lässt man beim Frühstück zu zweit gleich mal A$ 40 und beim Abendbrot um die A$ 70. In reinen Touristenorten steigen die Preise noch mals.

Klamotten und ähnliche Sachen
Im Gegensatz zum Essen, sind Klamotten und anderes Zeug (wenn nicht gerade aus Europa importiert) sehr günstig. Oberteile, Badesachen, Hosen usw. bekommt man teilweise für A$ 10-20.
Dafür scheint Australien keinen Grenzwerte für Weichmacher zu haben, wie sie in der EU üblich sind, aus vielen Läden stinkt die China-Chemie nur so heraus...und damit meine ich keine China-billig-Läden. Man bekommt schon Kopfschmerzen, wenn man nur in der Nähe steht, in so einem Laden arbeiten...Hilfe!

Alkohol:
Der Umgang mit Alkohol ist in Australien recht bigott. Zum Einem ist Alkohol sehr teuer..z.B. ein Paket Bier (24x375ml Flaschen) kostet A$ 40 (knappe 28 Euro). Alkohol gibts zu dem auch nur in separaten Bottle Shops, nicht etwa im Supermarkt (meist sind diese aber nebeneinander). Dann gibts aber viele Bottle Shops, die so gar einen Drive-Thru haben, da kann man mit dem Auto reinfahren. I.d.R. sind die Läden auch mehr als gut besucht.
In Gaststätten ist das Thema Alkohol ein Kapitel für sich. Da gibt es die Variante: a) Alkohol wird verkauft, diese werben auch meist groß damit, dass sie "Licensed" sind. Dann gibt es b) kein Alkoholausschank, aber der Gast darf seine Getränke mitbringen - das sogenannte BYO (bring your own), die mitgebrachten Getränke werden dann vom Wirt gereicht und man zahlt ein Deckelgeld dafür. Weiterhin gibt es die Varianten: c) gar keinen Alkohol oder d) nur, wenn man dort auch isst.
Bevor man also ein Restaurant betritt, sollte man vorher die Schilder beachten. 

Zigaretten:
Ein ganz spezielles Thema. Zigaretten gibt es nur an Tankstellen oder in den großen Supermarktketten wie Woolworth oder Coles, seltens auch in reinen Zigarettenläden. Die Zigarettenpackungen sind komplett schwarz und haben eklige Bilder und große Warnhinweise drauf. Die Sorte steht klein gedruckt auf dem Deckel und der Vorderseite. In den meisten Läden sind die Zigaretten in gesicherten, meist schwarzen Schränken. Beim Bestellen ist es seltens der Fall, dass man die Marke bekommt, die man will, denn das Personal sucht oft selbst in den Schränken die richtige Sorte. Obs die richtige ist, sieht man meistens erst beim Bezahlen. Oft wurde uns daher schon die falsche, oder eine so ähnliche Marke gegeben.
So kommen auch schon mal Gespräche zu Stande, wie "Pall Mall blue" - "we only have red or gold" - "ok, red" und dann bekommt man Marlboro red.
Für Zigaretten gibt es keine einheitlichen Preise, aber die Schachtel Pall Mall Blue mit 20 Stk. liegt durchschnittlich bei A$ 16 (11 Euro), wir haben aber auch schon mal das Doppelte hinlegen müssen.
Des Weiteren ist es vieler Orts so, dass in bestimmten Stadtzonen Rauchverbot herrscht. Auch in Gaststätten (auch draußen) darf nicht geraucht werden, selten ist draußen ein Raucherbereich vorhanden.

Sinnlose Berufe oder ABM?:
Hier gibts tatsächlich Jobs, die bei uns undenkbar wären. So steht bspw. an jeder Straßenbaustelle pro Seite eine Person mit einem Schild "SLOW", die sich bedankt, wenn man langsam vorbei fährt. Das ist eigentlich total überflüssig, dennoch werden hier Leute dafür bezahlt.
In Supermärkten gibts jemanden, der auf dem gesamten Parkplatz Einkaufswagen zusammensammelt und wieder vor den Supermarkt stellt. Bei größeren Märkten, sind sie gar mit Zugwagen unterwegs. Bei uns kostet der Wagen einfach einen Euro und der Kunde bringt den Wagen selbst zurück.

Cachen:
Die Australier scheinen das Prinzip noch nicht so ganz verstanden zu haben, wo und wie man Caches platziert. An den meisten Orten gibt es zisch Möglichkeiten die Dose schön und für fast jeden zugänglich zu platzieren und dabei dennoch noch eine schöne Aussicht zu haben, stattdessen werden aber die Caches größtenteils weit ab des Wegs im Gebüsch versteckt, so dass man gezwungen ist, durch hohes Gras (Schlangen) zu laufen, oder sind in extrem tiefen Baumlöchern (Spinnen) versteckt, in die man rein greifen muss, selbst unsere Grillzange funktioniert dabei nicht immer.
Dadurch fahren wir am Tag etwa 15-20 Caches an, loggen aber im Schnitt nur 5 erfolgreich. Mag sein, dass die Australier es nicht so verbissen sehen, als Europäer lege ich bei solchen Stellen lieber den Rückwärtsgang ein.

Warnschilder:
Hier gibt es für ALLES Warnschilder, egal, ob man als Fußgänger beim Gang auf die Straße den Verkehr beachten soll, oder weil man bei einer unterirdischen Gasleitung lieber nicht rauchen sollte, oder das Wasser im See tief sein könnte, oder man mitten im Nichts, mit 200km Straße ohne Kreuzung davor oder danach drauf hingewiesen wird, dass in Australien Linksverkehrs herrscht. Wahnsinn, hier wird kurz um vor allem gewarnt. Die Warnhinweise vor Krokodilen, Haien oder Quallen, was wirklich lebensgefährlich ist, sehe ich noch ein, der ganze Rest ist einfach nur übertrieben. Keine Ahnung, ob das hier wie im Ami-Land ist, wo man Jeden wegen jeden verklagen kann, nur weil nicht davor gewarnt wurde...

Geschwindigkeitsbegrenzungen:
Auch ein Kapitel für sich. Pro Bundesstaat gelten andere Geschwindigkeitsregelungen für Städte und Landstraßen. Dann ist es aber so, dass bspw. auf der Landstraße eine abweichende 80 km/h erlaubt ist. Man nimmt eine Abbiegung und kehrt eine halbe Stunde später zu der Kreuzung zurück, um weiter auf der Landstraße zu fahren, ein Schild, dass hier aber nur 80 erlaubt sind, kommt aber auf Kilometer nicht mehr.
Oder Straßen sind m.E. unbegründet auf 80 reduziert, kaum sind wieder 100 erlaubt, wird die Straße eng, uneinsichtig oder es folgt eine Kurve, die bspw. nur mit 70 empfohlen ist. Das werde ich wohl nie begreifen....Australier und ihre Geschwindigkeitsbegrenzungen...

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