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Montag, 2. Februar 2015

Australien 2015 - Tag 21 - Alice Springs nach Ayers Rock (02.02.2015)

In unserem Dreckloch wurde es gegen Abend immer unheimlicher, denn mehrmals an diesem Abend ging Security mit Schlagstock über das Gelände Streife, macht nicht wirklich einen sicheren Eindruck. So haben wir auch sicherheitshalber alle Türen geschlossen und mit den Vorhängeketten gesichert. Das heißt leider mit Klimaanlage schlafen. Ich hasse die Teile und fürchte ich hab mir in der Nacht eine feine Erkältung zu gezogen, denn mir ist schon den ganzen Tag schwummrig und so ein allgemeiner Wäähh-Zustand. Ich hoffe nur, dass es sich hierbei wirklich nur um eine Erkältung handelt und nicht noch um eine Begleiterscheinung zu dem Monster-Mörder-Mückenstich auf meinem Bauch ist. In Cairns hatten mich die Mücken ja noch mal schön zerstochen und dabei auch fünf Stiche fast in Reihe am Bauch, das ist mittlerweile ein schöner großer Flatschen, in dunklem Rot geworden. Es sieht schlimmer aus als es ist (sage ich), du solltest damit lieber mal zum Arzt gehen (sagt die Mami). Hmmm, warten wir morgen mal noch ab, nicht, dass ich doch noch zum Arzt musst.

Aber zurück zum Tag. Aus der Bude wollen wir schnell raus, also ist kurz vor 8 alles im Auto verstaut und wir bereit fürs Frühstück, aber das kann man sich hier auch eher sparen, neben Dosenobst, gibts Toast und Marmelade und ich bin nicht unglücklich darüber, dass Ei und Speck nicht zum kontinentalen Frühstück gehören. Dann nix wir weg von hier von, und morgen so spät wie möglich wieder kommen.

Die heutige Route:


Wir haben heute viel Wegstrecke vor uns und ich bin positiv überrascht, dass auf dem ersten Teil der Strecke 130 km/h erlaubt sind. So ist die endlos gerade Straße nicht ganz so monoton. Damit die Reise noch spannender wird liegen für uns einige Caches bereit, die wir größenteils in Angriff nehmen, auch wenn wieder die meisten irgendwo in der Pampa liegen. Dabei ist hier weit und breit keine Menschenseele, was das soll ist uns nicht begreiflich. 

Neben den Caches machen wir auch an einigen Aussichtspunkten halt, so gibt es an einer Raststätte auch mal Emus zu bewundern. Oder einen anderen Berg, den wir erst fälschlich für den Uluru hielten.


Ansonsten ist die Umgebung heute recht einseitig, viel Sand, mal mehr, mal weniger Bäume, ansonsten viel Nichts.

Gegen 15 Uhr kommen wir an unserem Hotel an. Der Ort ist ein reiner Hotelort und alle Hotels sehen von außen erstmal gleich aus. Auf dem Gelände wird gebaut, damit müssen wir leider einen größeren Weg vom Auto bis zum Zimmer auf uns nehmen. Macht aber nix, das Zimmer ist neu renoviert und macht die letzte Nacht fast wieder weg, wenn wir da nicht noch mal hin müssten.

Danach gehts direkt zum Uluru und womit wir tatsächlich nicht gerechnet haben, die Zufahrt zum Nationalpark kostet A$ 25 Eintritt p.P.. Aber das ist der typische Jetzt bin ich so weit gefahren, jetzt will ich da auch nah ran, also zahl ich doch-Moment. Also zahlen wir widerwillg und bekommen Einlass. Sonnenuntergang ist heute 19:36 Uhr. 

Eigentlich sind wir ja so drauf, dass wir dann vor dem Felsen stehen, machen ein paar Fotos, resignieren, dass es eigentlich nur ein Felsen ist und gehen wieder. Darauf wäre es auch fast hinaus gelaufen, aber wir haben ja Eintritt zahlen müssen und bis Sonnenuntergang sind es nur noch zwei Stunden und ich würde mich ewig ärgern, wenn wir das Spektakel verpassen. Also fahren wir einmal ringsrum, gehen an verschiedenen Stellen direkt zum Uluru hin und sehen uns auch die Wandmalereien der Aborigines an. Gegen 19 Uhr fahren wir zum Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang. Hier sind wir am Nachmittag schon lang gefahren und der Parkplatz am Aussichtspunkt ist gute 2km lang. Als wir angekommen ist der Parkplatz schon gut gefüllt. Damit haben wir gar nicht gerechnet. Ein paar Minuten nach Ankunft merken wir, dass links neben uns im Wagen auch Deutsche sind. Kurze Zeit darauf entpuppen sich auch die beiden älteren Herrschaften, die es sich mit Klappstühlen in der Nähe unseres Parkplatzes bequem gemacht haben, als Deutsche. Wie sollte es anders sein, auch die rechts neben uns sind Deutsche. Und herzlich angefangen zu Lachen, habe ich, als zwei Wagen weiter eine Dame eine andere fragt "Can you take a picture of us?" (ich dachte schon, das klingt auch irgendwie deutsch) und schon kam der nächste Satz "Ach, Sie sind auch Deutsche, na dann ist das ja noch einfacher." Wir haben uns also ganz unbewusst und nur weil der Parkplatz mit schöner Aussicht frei war, in eine Reihe von fünf Autos gereiht, in denen nur Deutsche saßen. Zufall oder Anziehungskraft? Etwas witziges hatte das Ganze aber schon.

Mit jeder Minute, mit der Sonne weiter untergeht, ändert der Uluru seine Farbe in immer dunkleres Rot. Das ist schon gewaltig. Und ich bereue es nicht, es erlebt zu haben, im Gegensatz würde ich mich lange ärgern, wenn ich es verpasst hätte.

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