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Donnerstag, 5. Februar 2015

Australien 2015 - Tag 24 - Perth nach Hyden (05.02.2015)

Die Nacht endet mal wieder viel zu früh, ich merke schon, dass ich mich langsam wieder an das Alltagsniveau später aufstehen herantaste. Frühstück gibts im Hotel inklusive und ist recht gut schmeckend. Anschließend laufen wir mit unserem Sack und Pack zum Parkhaus. Ich habe gestern vom Hotel einen 24h-Parkausweis bekommen, der gestern schon eher nicht funktionierte und heute Morgen dann fast zum Gau führte. Da der Ticketautomat gestern, die Karte annahm und gleich wieder ausspuckte, ohne die Schranke zu öffnen, hab ich einfach ein normales Parkticket gezogen. Beim Rausfahren selbes Spiel, Karte rein und gleich wieder raus und die Schranke blieb zu. Also per Intercom mal wieder die nette Dame an die Strippe holen und erklären, dass die Karte nicht geht. Im Parkhaus finden zeitgleich Bauarbeiten statt, es ist so laut, dass ich ihre Nachfragen kaum verstehen kann. Dann will sie erst die Kartennummer und dann das Autokennzeichen, oder doch noch mal die Kartennummer? Car registration, card registration, wer soll das bei der Lautstärke verstehen können und woher soll ich das Autokennzeichen kennen, das ist ein Mietwagen, herrje. Nach dem ich nun gute 10 Minuten die einzige Ausfahrtsschranke blockiert habe, darf ich auch das Parkhaus endlich verlassen. Und bemerkenswert, dass alle wartenden Autos hinter mir geduldig gewartet haben. 

Die heutige Route:

Morgendlicher Berufsverkehr in Perth ist noch schlimmer als der gestern Nachmittag und ich bin froh, als wir nach einer halben Stunde aus Perth raus sind. Unseren Cache-Tag starten wir auch erst als wir auf dem Highway Richtung Osten sind. Auf dem Highway müssen wir durch ein fast 80km langes Waldstück, das freundlicher Weise jemand mit Caches zugepflastert hat, so kommen wir erstmal nicht gut voran, da wir mehr stehen und Caches suchen, als zu fahren. Wir überlegen gar noch den ein oder anderen Aussichtspunkt anzufahren. Das Vorhanden beerdigen wir aber sofort wieder, als wir einige Kilometer später an einem komplett verbrannten Waldstück vorbei fahren, dass sogar noch dampft, es ist also noch nicht lange gelöscht. Bereits an den Caches zuvor hatte es leicht verbrannt gerochen, denkt man sich ja erstmal nichts dabei, wenngleich uns bewusst ist, dass wir hier in einer Region mit starker Buschfeuergefahr unterwegs sind. Also fahren wir lieber ohne weiteres Anhalten weiter. 
Rauch hat sich über die Felder gelegt.
Als wir endlich aus dem Wald heraus sind, sieht man riesige Kornfelder, man könnte fast meinen, man wäre zu Hause unterwegs, allerdings ist die Sicht nicht wirklich gut. Wir gehen zunächst von Nebel aus, auch wenn uns der bei der Hitze eher unerklärlich ist. Da wir aber mit Klimaanlage fahren riechen wir auch nicht, dass unser vermeintlicher Nebel, Rauch ist. Erst als die Sicht immer schlechter wird, halten wir noch einmal, um ein Foto zu schießen, dann ist der Geruch von verbrannten Holz klar wahrzunehmen. Ich will online fix schauen, ob unsere Strecke direkt vom Feuer betroffen ist, leider hab ich hier draußen in der Pampa, wie so oft, kein Netz.

Nützt nix, wir müssen weiter. Nach gut 50km wird die Sicht langsam wieder besser. Zeit, um die dringend nötige Pause einzulegen. Die 40 Grad Außentemperatur und die langgezogenen Straßen sind extrem ermüdend. Und eine Pause ist nur mit Cache wirklich sinnvoll, und wo legt der Australier seine Caches ab? Richtig am Friedhof, in diesem speziellen Fall gar ein Hundefriedhof. Dass es so etwas gibt! Und dann auch noch hier mitten in der Einöde, wo weit und breit keine Zivilisation zu sehen ist...Australier! Immerhin ist die Sicht hier wieder klar, und man kann weit über die Felder sehen.


Danach folgen diesmal extrem lange Straßen einfach nur gerade aus, hier und da mal ein Hügel, nach gut 20 oder mehr Kilometern mal eine Kurve. Ansonsten Bäume und viel Nichts, andere Autos kommen auch seltenst entgegen.

Immerhin darf man hier 110 fahren. Tempomat rein und noch die Lenkradsperre rein und schon kann man ein Nickerchen machen. Haha, schön wärs. 
Da kommt eine Cache-Pause (der erste seit 60km) wie gerufen und ich hab oben ja schon erwähnt, wo der Australier gern Caches ablegt, also führt uns der Weg direkt zu einem alten Pionier-Friedhof. Wenn ich so drüber nachdenke, ist das glaube ich der mindestens zehnte Cache auf der Reise, der an einem Friedhof liegt. In Deutschland habe ich die zehnfache Menge an Caches gefunden und noch nicht einen einzigen an einem Friedhof.

Die Kippen packen wir lieber
gleich wieder weg.
Danach gehts direkt nach Hyden, dass gut in die sonstige Einöde passt. Ein Kaff mit wenigen Häusern, einem Motel und einer Tankstelle (immerhin!). Aber die Hydener sind so von sich überzeugt, dass vor ihrem Ort bereits riesige Werbetafel stehen, was hier alles machen kann oder auch nicht. Sie wollen gar einen Flughafen bauen, 2025 soll der fertig sein (wenn es kein zweiter BER wird), keine Ahnung warum, aber alle Wegweiser dafür haben sie bereits aufgestellt. Auch im Motel wird mir der zukünftige Flughafen als Ausflugsziel nahe gelegt. Ähhm, nein.

Uns ist noch nicht so ganz klar, warum Dertour uns hier hingeschickt hat. Zur Info wir sind nun raus aus dem Individualreisemodus und fahren eine vorgefertigte Strecke, die Dertour als Südwesten auf eigene Faust mit vorgegebenen Zielen  anbietet. 


Hier in Hyden ist immerhin der Wave Rock zu besichtigen, eine milliardenalte Granit-Gesteinsform, die durch Erosion und Witterung zu einer Welle geformt wurde. Schön anzusehen ist sie ja, und nachdem die asiatischen Besucher mit ihren endlosen Fotosessions mit sich in allen Posen vor und neben der Welle endlich fertig sind, können auch wir endlich ein paar Fotos machen, das dauert aber keine Minute. 
Wir gehen noch etwas die Wanderwege entlang und suchen noch die Caches in die Gegend, aber eigentlich ist es hier viel zu heiß, um mehr zu unternehmen. Es ist zwar bereits kurz vor 18 Uhr, das Thermometer zeigt aber immer noch 37 Grad. 

Zurück im Motel, das zwar nicht die modernste Einrichtung und eine Klimaanlage aus dem Mittelalter hat - immerhin ist das Bad niegelnagelneu - essen wir noch in der Hotelbar zu Abendbrot. Ganz cool gemacht ist der BBQ-Stand im Essensraum, man sucht sich das Fleisch an der Theke aus und brät es dann selbst auf dem BBQ-Stand und hat dazu freie Wahl über die Gemüse- und Salatbeilagen.
Gegen 21 Uhr zieht endlich ein kühles Lüftchen auf, bis dahin waren immer noch 36 Grad, so könnte es auch mit dem Schlafen was werden.

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