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Freitag, 6. Februar 2015

Australien 2015 - Tag 25 - Hyden nach Albany (06.02.2015)

Die Nacht in unserem Motel war recht entspannt, da es aber nur Frühstück bis 9 Uhr gibt, heißt es wieder zeitig raus. Im Frühstückssaal kommt die rustikale Köchin aus der Küche gestürmt, drückt uns jeweils eine Speisekarte in die Hand und erwartet, dass wir jetzt und sofort wählen. Während wir die Karte kurz überfliegen wird sie schon ungeduldiger. Herrje, dann eben fix für Bacon and Eggs entscheiden. Während dies in der Küche bereitet wird, bedienen wir uns schon am Toast und Instant-Kaffee..hmmm...die Sache mit dem Toast war allerdings ein Fehler, denn zum Bestellten gibts nochmals Toast, stand auch sicher auf der Karte, hätten wir denn genug Zeit zum Studieren gehabt.
Gestern musste ich mich beim Einchecken schon ganz Oldschool ins Gästebuch eintragen, und beim Auschecken gehts Oldschool mit einer handgeschriebenen Quittung fürs gestrige Abendbrot weiter. 
Bevor wir den Weltort Hyden verlassen, noch ein Abstecher zur Ausstellung von Hydens Geschichte.

Die ist sogar mit einer guten Idee dargestellt, alte Schrottgegenstände wurden zu Figuren zusammengeschweißt, die den Gang durch die Zeit schön darstellen, dazu gibt es jeweils noch Infotafeln. Ein paar Papageien gibts hier auch noch zu bewundern. 
Danach begeben wir uns auf den Weg, immerhin haben wir heute gute 350km zurückzulegen, auch wenn Karen anfangs was von fast 500km meint, aber auf sie hören wir heute lieber nicht, sonst kommen wir nie an.



Die heutige Route:


Der erste Teil der Strecke zieht sich heute wieder endlos. Wie gestern auch schon, sind die Straßen heute wieder extrem langgezogen. Noch dazu sind sie keine Highways, sondern kleinere Landstraßen, die zum Rasen einladen, aber das lasse ich lieber, noch einen Strafzettel möchte ich dann doch nicht. Auf den ersten 200km überqueren wir tatsächlich öfters die Bahnlinie, als uns Autos begegnen (8:3). Uff.


Immerhin ist es heute nicht so heiß wie gestern, aber dennoch kommen uns die 25 Grad eher kalt vor, da auch noch ein kühles Windchen weht. Da für uns auf der Strecke keine Caches liegen, halten wir hin und wieder an ein paar Salzseen, mit viel Salz und wenig - naja eigentlich gar keinem - Wasser. 


Als die Caches endlich verfügbar sind, sind wir schon fast 150km gefahren. So kommen wir aber durch ein paar Ortschaften, bei denen ich mich wieder frage: Hier wohnt einer? 30 Häuser, 1 Tankstelle, ein Tante-Emmaladen mit Post, sonst ist Umkreis von 50km Nichts.


Zu einem guten Cache gehört natürlich auch das Befahren von Dreckstraßen, damit die Karre hinterher schön verstaubt ist. So einen Cache finden wir am Mt Trio. Da die Dose extrem gut gepflegt ist - und das ist wirklich der erste australische Cache, den wir gefunden haben, in so einem guten Zustand, die meisten Dosen sind ziemlich vermüllt und dreckig - starten wir hier unser TB-Rennen. Jeder von uns legt einen Travelbug hinein, den andere Geocacher mitnehmen und in anderen Caches ablegen können. Ziel unseres kleinen Rennen ist es, dass der TB gewonnen hat, der es zu erst nach Deutschland schafft. Blöd wäre nur, wenn der nächste Cacher, der sich hier hin verirrt Deutscher ist und ihn direkt mitnimmt. Ganz so geplant haben wir das dann doch nicht, etwas rumreisen dürfen die TB natürlich noch, bevor sie nach Deutschland kommen. 


Dumm wäre auch, wenn einer der hier kursierenden Buschfeuer die TB dahin raffen würde. Auf weiten Teilen der Strecke waren heute die meisten Nationalparks wegen akuter Feuergefahr gesperrt. Ausflugsziele unterwegs waren also recht rar. Aber so recht wollen wir auch gar nicht kilometerweit in Wälder hineinfahren, wie schnell und wie sehr die Buschfeuer um sich greifen vermögen wir nicht einschätzen zu wollen.
Also bleiben wir hier lieber bei den Zielen, die inklusive Cache an der Strecke liegen. So führt uns der Weg zu einer holländischen Windmühle oder zu verschiedenen Tanzhallen in Dorfzentren, wie man sie aus Filmen kennt, in denen das ganze Dorf zusammenkommt, wenn da mal was los ist.

Irgendwann wollen wir aber auch nur noch ankommen, also fahren wir bis Albany durch. Am Morgen, beim Bereitmachen von Karen lese ich mit großen Entsetzen schon, dass wir in einem Ibis Styles untergebracht sind. Die Dreckhölle in Alice Springs war auch ein Ibis Styles. Naja eine Nacht wird das schon gehen. Das zweite Entsetzen kommt, als ich sehe, dass wir dort zwei Tage verbringen müssen. :-O
Als wir in Albany ankommen, sehen wir das Elend schon von außen, es liegt nicht mal ansatzweise im Stadtzentrum, und dann auch noch am stark befahrenen Highway. Zwei Tage? Ohne uns. Wir checken ein und schauen uns die Butze an. Klein, stinkt, Zimmer mit "Balkon" auf dem Laubengang und wunderbaren Blick auf den Highway und das gegenüberliegende Autohaus. Toll, so muss Urlaub sein. Wir bereuen schon mehr als, eine vorgefertigte Tour genommen zu haben. Tag 2 und zweiter Reinfall...wobei unser Motel in der Pampa gestern noch luxuriös ggü. diesem ist. 
Wie wir da so zwei Minuten in der Butze hocken und uns versuchen mit der Situation abzufinden, haben wir zeitgleich die Idee uns eine andere Unterkunft zu suchen. Da es aber schon gegen 17 Uhr ist, wird das Unternehmen schwierig. Wir fahren erstmal nach Albany rein, auf den Weg kommen wir an etlichen Motels vorbei, die zwar auch nicht näher in der Stadt sind, aber alle einladender aussehen, als unsere Unterkunft. Beim Durchfahren durch die Innenstadt finden wir kein Hotel, auch nicht, als wir die Küstenstraßen abfahren. Bevor wir noch länger rumirren, schlage ich vor in die Touristeninformation zu gehen, die vermitteln ja für gewöhnlich Unterkünfte. Die Touristeninformation ist mit fünf Leuten für so ein Kaff doch recht gut besetzt. Die Dame sucht uns verschiedene Unterkünfte raus und wir finden eine Privatunterkunft, mit Balkon, Blick aufs Meer und die Bilder sind sehr viel versprechend. Klar, Bilder lügen, das beweist das Ibis Styles mit Bravour. Aber wir nehmen dennoch die Katze im Sack. Die Unterkunft kostet uns für zwei Nächte A$ 397 (umgerechnet etwa 268 €), billiger sind nur noch die Motels außerhalb der Stadt. Aber wirklich sehr viel billiger sind sie auch nicht.
Wenn wir nur hätten eine Nacht bleiben sollen, wären wir im Ibis Style geblieben, aber zwei Nächte mit der tollen Aussicht und der "ruhigen" Lage wollen wir definitiv nicht. Und der Wechsel lohnt sich, auch wenn wir noch mal Geld ausgeben müssen. 

Bilder sagen mehr als tausend Worte, links Ibis Styles, rechts unsere neue Privatunterkunft.



Leider stellen wir erst vor Ort an der Privatunterkunft fest, dass das ganze Grundstück rauchfrei ist. Gemütlicher Abend mit Kippchen und Bierchen auf Balkonien fällt also flach. Auch nur halb so schlimm, denn die Temperaturen sind am Abend auf unter 20 Grad gefallen und ich sitze in langen Hosen und Pullover im Zimmer. *bibber* Zum Rauchen müssen wir also raus auf die Straße, kein Problem, wären da nicht die blöden Nachbarsköter, erst kläfft der eine los, dann der nächste. Hmpf...jaja scheiß Touristen, immer was zu meckern. ;-)

Im Ibis Styles müssen wir auch noch auschecken. An der Rezeption holt die Dame, bei der wir am Nachmittag eingecheckt haben erst mal wortreich aus, warum sie noch keinen Stadtplan für uns finden konnte (den wollten wir beim Einchecken haben). Bevor sie noch an Atemnot stirbt unterbreche ich sie und erkläre, dass wir auschecken wollen, weil wir eine andere Unterkunft haben, das kann sie erst mal gar nicht fassen und holt die Managerin. Huch, das ist jetzt aber nicht nötig. Die Managerin hingehen versucht uns ein anderes Zimmer zu geben, nein wir haben doch schon eins. Nach 10 Minuten rumdiskutieren hat sie's gerafft. Die aktuelle Nacht bekommen wir nicht erstattet, weil es zu spät ist. Ok. Die nächste Nacht würde sie aber erstatten, zahlt uns aber kein Geld aus, da die Vermittlung über die Reiseagentur ging. Auch ok, aber ich will eine Bestätigung, dass wir keine zwei Nächte hier sind. Diese bekomme ich nicht; nur die mündlich Zusage, dass wenn sich die Agentur im Hotel meldet, dass sie ihnen bestätigen, dass wir gleich wieder ausgecheckt haben. Irgendwie hege ich daran noch so meine Zweifel.

Naja, der Abstecher nach Hyden war sinnlos, auch wenn deren Wave Rock schön anzusehen ist und in Albany - ich weiß auch nicht so recht, was wir hier sollen - ist das Hotel ein absoluter Reinfall, ich ahne schon schlimmes, was uns noch bevorstehen wird und verfluche den Tag, an dem wir beschlossen haben, eine vorgefertigte Rundreise von Dertour zu nehmen, nur weil wir zu faul waren, uns hier im Südwesten auch noch eine individuelle Route zusammenzustellen. Ich hoffe nur inständig, dass es besser wird, sonst zieht die letzte Woche noch den ganzen Urlaub ins Negative...wer will das schon?

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