New Years Eve. Der Tag beginnt halb entspannt, wir haben einen straffen Zeitplan und müssen spätestens 14 Uhr in Sydney sein, denn dann wird die Harbour Bridge für den Verkehr gesperrt, so dass wir die Ausweichroute durch den mautpflichtigen Tunnel nehmen müssen. Nach der Quälerei mit der Maut in Melbourne umgehe ich dies gern.
Die heutige Route:
Nach kurzen Verwirrungen im Hotel, ob nun das Zimmer schon bezahlt ist oder nicht; die Dame wollte es aber auch nicht begreifen...aber zum Glück arbeiten ja mehrere an der Rezeption, gehts's mit dem Auto los; allerdings nicht ohne vorher noch einen Cache in Canberra gehoben zu haben. Ein persönlicher Ehrgeiz von mir, denn für jeden Bundesstaat gibt es ein sogenanntes Souvenir (digitaler Spielkram der Geocaching-Seite, aber wenn man schon mal hier ist, wäre es ja vertan, dieses Souvenir nicht einzusacken). Canberra ist Teil des Australian Capital Territory und das lässt keine großen Spielräume für Caches zu. Wir halten wenige Kilometer vom Hotel entfernt am Cache "Gaps - Lonsdale St. Braddon"; ein einfacher Cache mit klarem Hinweis an einer stark frequentierten Stelle, aber ein beherztes Zugreifen und die Sache war gegessen und ich hatte mein Souvenir.
Auf dem Weg nach Sydney halten wir noch für vier weitere Caches an, soviel Zeit muss dann doch noch sein.
In Sydney angekommen erwartet uns das Verkehrschaos schlechthin, es ist ungewohnt, nachdem wir tagelang durch den Dschungel fuhren und uns nur ab und an, teilweise nach Stunden ein Auto begegnete, direkt in den Großstadtdschungel hineinzufahren. Ungeachtet dessen, dass es schon nach 14 Uhr war, hätte uns die Straßenführung eh nicht über die Harbour Bridge geführt. Dies war aus dem Reiseführer nicht ersichtlich. So dass wir so oder so den mautpflichtigen Tunnel nehmen müssen. Allerdings entdecke ich schon weit vor der Einfahrt in den Tunnel ein Schild, dass das Mautverfahren kurz erklärt: Wenn man eine mautpflichtige Strecke fährt, hat man drei Tage Zeit dies online mittels Kreditkartendaten anzumelden. Supi, na dann können wir auch ohne Bedenken derartige Straßen fahren. Nachdem wir uns eine gute Stunde durch Sydney durchgeschlagen haben, kommen wir endlich in unserem Motel an. Dies liegt gute 20 Minuten außerhalb des Zentrums, aber da wir relativ spät gebucht haben, war ein bezahlbares Hotel in der Innenstadt aussichtslos. Es ist nicht die beste Unterkunft, aber zum Schlafen reicht es alle mal. So gar ein Vorteil ist es, dass die nächste Busstation gerade einmal 300m entfernt ist und eine Direktverbindung ohne weiteren Zwischenhalt in die Innenstadt bietet.
Etwa 16 Uhr haben wir unsere Sachen im Hotel verstaut und wollen uns entspannt erstmal die Gegend ums Motel ansehen, bevor wir uns in Silvestergetümmel stürzen. Dabei erledigen wir auch den Cache "StringyBark", der zum Zeitpunkt unserer Ankunft deaktiviert ist - wissen wir nicht, weil die Daten vorm Urlaub geladen wurden und der Cache zu diesem Zeitpunkt aktiv war. Die Dose war schnell findbar, das Log darin war jungfräulich, dennoch ist der Cache weiterhin deaktiviert, keine Ahnung warum, aber immerhin wurde der Log akzeptiert.
Aber ich merke während der Fußrunde schon, dass der Nerv im Fuß immer noch eingeklemmt ist und mir wohl den weiteren Abend nicht versüßen wird.
Gegen 18 Uhr begeben wir uns zum Bus, der zu Silvester gerade einmal einen Obolus hin und zurück kostet und uns direkt in die Innenstadt bringt. Wichtig ist aber erstmal etwas zu essen, bevor wir uns zur Silvestersause aufmachen. Ein schickes Restaurant bietet uns Fisch und es war verdammt lecker. Danach machen wir uns auf zur Harbour Bridge.
Die Straßen der Innenstadt werden beherrscht von Fußgängern, als wir am Hafen ankommen, wird schnell klar, dass ab hier die Areas anfangen, in die Sydney an diesem Abend unterteilt ist. In jede Area dürfen nur eine bestimmte Anzahl Leute hinein, in einigen ist Alkohol erlaubt, in den meisten nicht. Das hatte ich schon im Vorfeld gelesen. Da aber ein Silvester ganz ohne Alkohol auch keinen Spaß macht, begeben wir uns zu einem Infostand, um herauszufinden, wo wir Alkohol konsumieren dürfen und im besten Fall noch ausgeschenkt bekommen. Wir werden ein Stück weg vom Hafen geschickt, folgen dem Weg und müssen erstens feststellen, dass das ganz schön weit weg vom Schuss und zweitens auch leider schon voll ist. Also Weg zurück. Wieder am Hafen gehen wir als erstes in den Bottle shop, um uns mit einem Sixpack Bier zu versorgen. Ich habe in weiser Voraussicht meinen Rucksack mitgenommen.
Wir gehen direkt in die nächste Area hinein, kurz nach dem wir drin sind, werden hinter uns auch schon die Tore geschlossen. Puhhh, aber immerhin sind wir drin. Nur um dann festzustellen, was auch laut mehrmals per Durchsage kommt: Glasflaschen und Alkohol sind in dieser Area nicht erlaubt. Möööööp. Soviel zum Thema: Sixpack.
Naja, vlei kommen wir ja in einer dunklen Ecke doch zu unserem Silvesterbierchen. Die Brücke ist immerhin schon mal in Sicht. Die Kneipen auf dem Weg dorthin wurden mit Bauzäunen abgeschottet, damit die alkoholkonsumierenden Besucher auch ja nicht auf die Straße losgelassen werden können. Find ich albern. Wir gehen weiter, es folgen massig Besucher, die mit ihren Stühlen wahrscheinlich schon seit Vormittag sitzen, um einen perfekten Blick auf die Harbour Bridge zu haben.
Auf der Seite (Richtung Opernhaus), auf der das Feuerwerk abgeschossen wird, finden wir keinen Platz mehr, also gehen wir weiter, auf der anderen Seite der Brücke haben wir das Feuerwerk zwar nicht direkt, aber wir sind immer noch mittendrin im Geschehen.
Nachdem langem Fußmarsch kommen wir tatsächlich direkt an der Harbour Bridge heraus. Es ist aber gerade erst mal kurz nach 21 Uhr, bis zum Höhepunkt dauert es also noch drei Stunden. Zeit ein Bierchen zu trinken...das dürfen wir ja öffentlich nicht, also suchen wir uns eine dunkle Ecke aus, die wir als die perfekte Schulhofecke ausmachen, gerade als wir uns auf den Weg machen, gingen ein paar Polizisten zu der Stelle und nahmen den dort bereits Sitzenden den Alkohol weg. So war es also um unsere schöne Bierchenecke geschehen, eine Alternative muss her. Silvester ganz ohne Alkohol ist wirklich auch mehr als albern. Wir entdecken einige Meter eine Bootsanlegestelle, die schön in Dunklen gelegen ist. Von da aus ist die Straße perfekt einsehbar, von der Straße kann man uns aber an dieser Stelle nicht sehen. Perfekt für unser Bierchen.
In den folgenden drei Stunden werden mehrere Vor-Feuerwerke abgefeuert, wahrscheinlich nur, um die Leute bis Mitternacht bei Laune zuhalten.
Als es endlich Mitternacht wird, zählt die Masse auf der Seite des Opernhauses den Countdown herunter, dies ist bis zu unserer Position gut zu hören. Pünktlich 0 Uhr beginnt das Feuerwerk, es wird für knappe 15 Minuten prunkvoll inszeniert. Hunderte Smartfons filmen und fotografieren es, nachdem die letzte Rakete abgeschossen wurde, wünscht sich keiner ein frohes neues Jahr, sondern alle strömen wie auf Kommando zu den Busstationen.
So ergeben wir uns auch der Masse und folgen allen zu den Busstationen, an einem Nicht-Silvestertag hätten wir für den Weg wohl maximal eine halbe Stunde benötigt, aber es ist kein normaler Tag, so dass wir weit über eine Stunde zum Bus benötigen. Nach einer weiteren Verwirrung welchen Bus wir nun eigentlich nehmen müssen, kamen wir auch irgendwann in unserem Motel an.
Für uns beide stand aber fest: Silvester ohne Alkohol ist irgendwie sinnlos und deswegen eröffneten wir vor unserem Motelzimmer auf dem Laubengang unsere private Bierbar. Mit meinem Invalidenfuß habe ich das Privileg den Stuhl zu ergattern, meine Mutter nimmt sich den Papierkorb als Sitzgelegenheit. Wir haben unseren Spaß, insbesondere, weil alle anderen Gäste des Motels uns erstmal mit argwöhnischen Blicken beäugen und dann doch lieber den anderen Treppenaufgang benutzen, aber so böse schauen wir doch gar nicht drein!? Was die wohl für Ängste haben?
Alles in Allem: Das etwas andere Silvester, ohne Dinner for One und (fast) ohne Bierchen und anschließenden Sit-in auf'm Laubengang...lebe lieber ungewöhnlich.
In den folgenden drei Stunden werden mehrere Vor-Feuerwerke abgefeuert, wahrscheinlich nur, um die Leute bis Mitternacht bei Laune zuhalten.
Als es endlich Mitternacht wird, zählt die Masse auf der Seite des Opernhauses den Countdown herunter, dies ist bis zu unserer Position gut zu hören. Pünktlich 0 Uhr beginnt das Feuerwerk, es wird für knappe 15 Minuten prunkvoll inszeniert. Hunderte Smartfons filmen und fotografieren es, nachdem die letzte Rakete abgeschossen wurde, wünscht sich keiner ein frohes neues Jahr, sondern alle strömen wie auf Kommando zu den Busstationen.
So ergeben wir uns auch der Masse und folgen allen zu den Busstationen, an einem Nicht-Silvestertag hätten wir für den Weg wohl maximal eine halbe Stunde benötigt, aber es ist kein normaler Tag, so dass wir weit über eine Stunde zum Bus benötigen. Nach einer weiteren Verwirrung welchen Bus wir nun eigentlich nehmen müssen, kamen wir auch irgendwann in unserem Motel an.
Für uns beide stand aber fest: Silvester ohne Alkohol ist irgendwie sinnlos und deswegen eröffneten wir vor unserem Motelzimmer auf dem Laubengang unsere private Bierbar. Mit meinem Invalidenfuß habe ich das Privileg den Stuhl zu ergattern, meine Mutter nimmt sich den Papierkorb als Sitzgelegenheit. Wir haben unseren Spaß, insbesondere, weil alle anderen Gäste des Motels uns erstmal mit argwöhnischen Blicken beäugen und dann doch lieber den anderen Treppenaufgang benutzen, aber so böse schauen wir doch gar nicht drein!? Was die wohl für Ängste haben?
Alles in Allem: Das etwas andere Silvester, ohne Dinner for One und (fast) ohne Bierchen und anschließenden Sit-in auf'm Laubengang...lebe lieber ungewöhnlich.
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