Seiten

Montag, 30. Dezember 2013

Australien 2013/2014 - Tag 5 - Jindabyne (29.12.2013)


Frühstück haben wir in unserer Luxushütte leider nicht, dafür einen tollen Blick auf den See, und wie hätte es auch anders sein sollen, Baden darf man selbstverständlich nicht darin. :-(

Da die Vorschläge seitens Reiseveranstalter für den heutigen Tag Wanderungen und Fahrten durch den Kosciuszko Nationalpark vorsehen und wir diesen - Dank der "tollen" Navigation - gestern schon vollständig abgefahren haben, haben wir einen freien Tag. Auf eine Wanderung bei 40°C im Schatten verzichten wir aber ohnehin gern und ein freier Tag ohne viele Kilometer schruppen schadet auch nicht, denn uns stehen weitere anstrengende Tage bevor.

Den Vormittag verbringen wir größtenteils mit Wäsche waschen, denn unsere Luxushütte bietet Waschmaschine und Trocker. Danach fahren wir in den Ort Jindabyne selbst; das Ressort in dem wir untergebracht sind, liegt am Lake Crackenback, einige Kilometer außerhalb. Dort stoppen wir an einer Shopping mall, als erstes fällt der Adventure-Laden auf, der neben Angel- und Jagdbedarf vor allem Skier und Snowboards anbietet, irritierend bei 40°C im Schatten, aber wir sind hier immerhin in den Snowy Mountains und daher doch weniger verwunderlich. Wir stocken unsere Vorräte im Supermarkt auf. Frische Lebensmittel gibt es ausschließlich australische. Wir entdecken auch deutsche Produkte, die mit "Highest Quality - Made in Germany" beworben werden, außerhalb Deutschlands scheint das Gütesiegel "Made in Germany" wohl noch einen Wert zu besitzen, obwohl diese dennoch teilweise in China gefertigt werden. Egal. Bei der Überlegung übers Abendbrot ist die Wahl recht schnell auf BBQ gefallen. Auf dem Ressortgelände stehen mehrere BBQ-Grills zur freien Verfügung. Fleisch gibt es fertig gewürzt, dazu wählen wir Coleslaw-Salat.

Eigentlich wollen wir auch gern frühstücken/mittagen [mittagen: Wortkreation meiner Tschechischlehrerin, die mit "Frühstücken", aber "Mittag" bzw. "Abendbrot essen" durcheinander kam; ich einfach toll finde und daher in meinen Wortschatz aufnahm]. Die Wahl fällt auf ein Restaurant, das bei näherem Hinblick auch nur ein Imbiss mit Bestuhlung ist. Auch hier wieder das Problem: Kommt nun einer, der die Bestellung aufnimmt? Müssen wir selbst an die Theke? Bei Bestellung bezahlen oder erst danach? Anstehen und gleich bezahlen, Nummer mitnehmen und auf den Tisch stellen, warten, essen. Eigentlich ganz einfach, aber leider ist das überall anders und es steht leider auch nicht am Eingang, wie es nun gehandhabt wird. Verwirrend. Klar, in Deutschland gibt es auch unterschiedliche Vorgehen, aber man sieht der Lokalität meistens an, wie man bedient oder eben nicht bedient wird. Hier ist es so, dass bspw. zwei baugleiche Lokalitäten, mit gleicher Theke und gleicher Bestuhlung, zwei unterschiedliche Bedienkonzepte haben können, bei dem Einem: hinsetzen und auf die Bedienung warten, bei dem Anderen muss der Gast aktiv zum Wirt gehen. Ich muss dazu sagen, dass es hier durchaus auch einige Lokalitäten gibt, bei denen man sofort weiß, wie bedient wird, bei vielen herrscht allerdings ein großes Fragezeichen. Letztlich egal, lecker war es.

Nachdem wir die Vorräte im Kühlschrank verstaut haben, folgen wir unserem heutigen Plan: Cachen gehen.


Erster Halt "Curiosity Rocks", im Prinzip kein schlechter Cacheort, im Wasser stapeln sich einige Steine kurios übereinander, damit ist der Name schon mal geklärt. Die Steine sind von der Straße aus gut sichtbar. Allerdings ist auch hier die Wahl des Ablageorts mehr als fragwürdig, denn von der Straße aus, müssen wir mehrere hundert Meter bergab durchs hohe Gras. Und wir in kurzen Hosen und Halbschuhen unterwegs, suboptimal, die Angst vor Schlangen und Co. ist stetig dabei, aber irgendwie geht doch alles gut.

Danach geht es zu "G@G", noch so'n eigenartiges Ding. Eine buckelige Dreckpiste führt zu einer Farm und einem kleinem See. An dem See tümmeln sich mehrere Angler in der prallen Sonne. Wir überlegen noch, ob wir wirklich anfangen wollen zu suchen, da hier doch einige Muggel anwesend sind. Letztlich isses uns aber doch egal und wir beginnen zu suchen. Und wo müssen wir hin? Klar, den Berg rauf und natürlich wieder durchs hohe Gras stampfen. Fetzt nicht. Zum Glück werden wir schnell fündig.

Muggel!
Es folgen weitere Caches, an denen ich immer meine Kamera mitnahm, wir letztlich durch hohes Gras stampfen mussten und nie ist etwas fotografierwürdiges passiert. Also lasse ich beim Anlauf auf "Top Tip" die Kamera vorsorglich im Auto. Wir parken vor einem Weidezaun, zum Cache sind es etwa 200m zu Fuß und wie sollte es anders sein, hier gibt es freilebende Kängurus! Args und ich hab die Kamera im Auto gelassen! Also schnell zurück, Kamera holen, wir versuchen uns möglichst nahe an die Kängurus ranzuwagen, besonders toll, wenn eine von uns (nicht ich ;-) ) ein rotes Shirt trägt und so die Kängurus noch schneller abhauen. Egal, Cache gefunden und wildlebende Kängurus auf einem Bild festgehalten, das ist erfreuend genug.

Danach begeben wir uns zum "Jindabyne 'International' Airport", einem kleinen Flughafen mitten in der Pampa. Vor uns fährt ein Opi den möglichen Parkplatz millimeterweise ab, wir wollen nur das Auto abstellen, über Minuten keine Chance, den der Opi "rollt" und "rollt". Stunden später isser endlich einen Meter vorgefahren und wir können das Auto abstellen und unserem eigentlichen Ziel nachgehen. Und wer hätte es gedacht, wir müssen den Hügel hoch und durch hohes Gras stampfen. Die Australier sind echt irre, was die Cache-Ablagestellen angeht. So ganz scheinen sie das Prinzip noch nicht begriffen haben. Ein Glück, dass wir erst nachträglich in den Logs lesen, dass dort auch Schlangen gesichtet wurden.

Einer noch, dann ist Cache-Feierabend für heute. Danach freuen wir uns auf unser BBQ, der angestrebte Grill ist frei und wir können ohne großen Aufwand loslegen. Zwei BBQer haben uns gar noch ein paar übrig gebliebene Brötchen überlassen, sehr nett und insgesamt sehr lecker.
Faszinierend ist übrigens, dass es überall auf unserer Strecke Orte gibt, an denen festinstallierte BBQ-Grills vorhanden sind, die jeder frei nutzen kann, noch dazu, wenn sie genutzt wurden, auch wieder sauber gemacht werden. In Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit. Ein Hoch auf das australische Benehmen, das wünsch ich mir doch direkt auch zu Hause in Deutschland.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen