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Freitag, 27. Dezember 2013

Australien 2013/2014 - Tag 2 - Melbourne nach Phillip Island (26.12.2013)

Der Corola ist unser
Reisebegleiter in Australien
Nach dem meine Mutter am Vortag schon sagte, dass Linksverkehr nicht so ihres ist, und schon gar nicht in der Stadt, heißt es für mich Fahrer spielen. Meine Erkältung hat sich in des etwas verbessert. Der Verkehr durch Melbourne ist machbar, wenn auch schwer, wenn man Mautstraßen umfahren will. Dazu kommt die eigenwillige Verkehrsführung in Melbourne; es ist wohl weltweit einzigartig, dass man sich ganz links einordnen muss, um rechts abbiegen zu können.
Durch die Umgehung der Mautstraßen kommen wir auch durch die Vororte Melbournes und hier kommt schon eher der Gedanke auf, man sei in den USA gelandet, denn der Baustiel der Häuser und auch deren Anordnung gleicht denen, wie man es aus Film und Fernsehen kennt. Dies hätten wir so nie erwartet.


Die heutige Route:

Die Route nach Phillip Island berägt etwa 140km in südlicher Richtung. Reisegeschwindigkeit liegt zwischen 80 und 100km/h, wenn man deutsche Autobahnen gewöhnt ist, eine Ewigkeit, um so schwerer die Geschwindigkeit einzuhalten, nur dass die Strafen in Australien geringfügig höher sind (13km/h drüber kosten A$ 151, etwa 105€, das ist schon ein gewisser Anreiz sich an die Geschwindigkeiten zu halten).

Unterwegs erledigen wir einige Caches, bei denen man schon mal die Aussicht genießen kann. Einer unserer ersten Caches liegt in der Nähe eines Kriegerdenkmals, zum ersten Mal wird uns bewusst, dass der Kult für Veteranen-Denkmäler in Australien doch sehr viel größer ist, als jemals erwartet.


Der nächste Cache-Zwischenhalt ist nicht so erfreulich, wir parken den Wagen in direkter Nähe zum Cache, um uns herum ist viel hohes Gras, ein ziemlich verwuchertes Waldstück und zwei Trampelpfade. Wir folgen erstmal dem Trampelpfad zum Strand und dort entdecken wir ein Schild, das uns direkt davon abhält, auch nur im Ansatz den Cache suchen zu wollen, denn das Schild steht keine 30m unterhalb des vermeintlichen Caches; darauf verzichten wir gern.

Auf dem weiteren Weg zu unserem Hotel auf Phillip Island machen wir zunächst noch Halt im Koala Conservation Centre. Einem Koala Resort, in dem einige Koalas auf Eukalyptusbäumen leben (sie leben nicht wie in anderen Resorts in geschlossenen Räumen, sondern unter freiem Himmel). Allerdings leben hier nur einige wenige Koalas, weil sonst der Bestand an Eukalyptusbäumen nicht ausreichend wäre. Ein Koala frisst 300g Eukalyptusblätter am Tag, schon eine beachtliche Menge für einen sonst faulen "Bären".

Danach geht's erstmal zum Hotel, angepriesen als "barrierefrei" und "hochwertig", erwartet uns eine heruntergekommene Hotelanlage, mit viel Rost und vielen Treppen. Zur Rezeption und auf ein ebenerdiges Zimmer mag man noch barrierefrei kommen, zum Frühstück allerdings nicht mehr. Der Weg dahin ist eine steile Stiege, auf dessen halben Weg ein Schild hängt "Ab hier kein Alkohol erlaubt", verständlich, mit kommt man vielleicht rauf, aber nie wieder runter, barrierefrei ist das aber auf gar keinen Fall.

Am Nachmittag kommt die Überlegung auf baden zu gehen, das will ich mit meiner Erkältung auf gar keinem Fall, so dass wir erst mal Vorräte aufstocken wollen und zu dem Walmart in der näheren Umgebung fahren. Die Kassierin will gern Smalltalk führen, sie war selbst einige Zeit in München und weiß viel über Deutschland zu berichten, aber sie hat bei ihrem Aufenthalt in Deutschland wohl nicht mitgenommen, dass der Deutsche nicht für Smalltalk, und schon gar nicht für Smalltalk an der Kasse gemacht ist.
Wir müssen dennoch Smalltalk führen, größtes Problem, meine Mutter kann kein Englisch, und ich höre erkältungsbedingt eher schlecht und ebenso sehr ist meine Stimme angeschlagen, so dass ich kaum einen Ton rausbringe. Smalltalk liegt uns so schon nicht und dann auch noch in der Situation, eher ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch kommen wir halbwegs glimpflich davon.

Zurück im Hotel muss ich erstmal schlafen, um den Abendplan - Pinguine beobachten - zu schaffen. 

Als es Abend wird und die Zeit für die Pinguine heran schreitet, wollen wir erst noch etwas essen, denn Pinguinzeit ist erst gegen 21 Uhr. Auf in die überfüllteste Pizzeria ever, gefühlte eine Million Kinder, ein völlig überfordertes Personal und das Essen geht selbstverständlich nicht so schnell wie erhofft. Aber irgendwann haben wir es auch gesättigt heraus geschafft. Also auf zu den Pinguinen.

Der Eintrittspreis ist schon mal deftig, A$ 35 für Pinguine, die ihre Eier auf dem Gelände ablegen und täglich zurückkehren, um nach ihren Kindern in spe zu schauen. Dafür werden wir mal wieder gefragt, woher wir kommen, so wie bisher immer, wenn wir Eintritt zahlen mussten; der Australier will wohl gern wissen, von wo seine Gäste kommen.
Die Dame an der Kasse meint gegen(!) 21:14 würden die Pinguine kommen und zwar ungefähr(!) 2143 davon. Bei solchen Angaben würde ich mir ja den Wortlaut sparen. Ansonsten ist auf dem Gelände absolutes Fotografierverbot, hält mich trotzdem nicht davon ab, das erste Känguru, das wir in Australien sehen zu fotografieren, wenn auch keine Minute später eine Aufseherin neben mir steht und mich aufs Verbot hinweist. Hmpf.

Dann heißt es Platznehmen auf einer der Tribünen, insgesamt gibt es zwei, die vielleicht 500 oder mehr Plätze bieten, Angestellte erklären via Lautsprecher warum die Pinguine gerade hier ihre Eier ablegen und warum sie täglich zurück kommen. Und es erfolgt wiederholt der Hinweis, dass man nicht fotografieren darf und schon gar nicht die Pinguine. Mit der etwas abenteuerlichen Begründung, dass es die Tiere irritieren könnte. Naja, ich sag's mal so: Ein Foto mit Blitzlicht irritiert einen Pinguin etwa genauso sehr, wie 500 grölende Menschen, die auf Tribünen sitzen und den Pinguinen zu jubeln. Grölen erlaubt, fotografieren nicht. Wer es dennoch tut und erwischt wird, kriegt ne Rüge, mehr nicht. Mit meiner großen Kamera hatte ich so keine Chance, die kleine Kompakte kann hier aber punkten.

Nach dem die Pinguine den Strand erreichen, laufen sie zu ihren Eiern, auf Schritt und Tritt gefolgt von der grölenden Masse. Warum das besser sein soll, als fotografieren begreife ich immer noch nicht, aber vielleicht wollen sie auch nur ihre Bilder teuer verkaufen...man weiß es nicht.



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